Freizeit

Auftaktveranstaltung zu den HANNAH ARENDT TAGEN zum Thema „Wem gehört die Stadt?

Mit der Frage "Wem gehört die Stadt?" befassen sich aus unterschiedlichen Perspektiven die diesjährigen HANNAH ARENDT TAGE. Zum Auftakt am 16. April im Sprengel Museum Hannover unter dem Motto "Wir sind die Stadt" kommen Menschen zu Wort, die mit ihren Projekten und Initiativen Stadtleben aktiv gestalten. Am Ende gibt Dr. Franziska Martinsen, Leibniz Universität Hannover, einen Ausblick auf die HANNAH ARENDT TAGE 2015.

Mit dem Auftakt ist die Frage "Wem gehört die Stadt?" aber noch lange nicht beantwortet. Vielmehr laden die neu gewonnenen Denkanstöße und Möglichkeiten des Gestaltens einer Stadtgesellschaft zum Mitmachen und Diskutieren im weiteren Verlauf der HANNAH ARENDT TAGE ein. So geht es auch gleich am 22. April mit dem Thema "Das Recht auf Stadt" weiter. Am 20. Mai ist die "Nachbarschaft in der Stadt" das Thema und am 10. Juni kommen die "Stimmen der Stadt" zu Wort. In der Abschlussdebatte am 9. und 10. Oktober wird über "Die Stadt von morgen" diskutiert.

Alljährlich wählt das Kuratorium der HANNAH ARENDT TAGE ein aktuelles Problem aus politischen und gesellschaftlichen Themenfeldern aus, um es einem breiten Publikum zur Diskussion zu stellen.

Die HANNAH ARENDT TAGE beteiligen sich in diesem Jahr mit einer öffentlichen Vortragsreihe an der Debatte über die Frage "Wem gehört die Stadt?". Die politische Partizipation im öffentlichen Raum spielt im Denken Hannah Arendts eine zentrale Rolle. Anders als sie richten die Vorträge den Blick auch auf die sozialen, ökonomischen und kulturellen Aspekte geteilter Öffentlichkeit.
Wie kann das urbane Zusammenleben trotz seiner Konfliktpotentiale inklusiv und lebenswert gestaltet werden? Namhafte WissenschaftlerInnen beleuchten die politischen, ethischen und gesellschaftstheoretischen Dimensionen städtischer Lebensbedingungen aus unterschiedlichen Perspektiven und laden ein zur Diskussion.

Die HANNAH ARENDT TAGE sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Stadt Hannover und der Leibniz Universität Hannover. Sie werden gefördert von der VolkswagenStiftung.

Die Ergebnisse der diesjährigen Fragestellungen sollen in den Stadtentwicklungsdialog "Mein Hannover 2030" einfließen.

Programm HANNAH ARENDT TAGE:

16. April, 18 Uhr, Sprengel Museum Hannover, Eintritt frei
Auftakt "Wir sind die Stadt":

Stadtgespräch
Stefan Schostok, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Hannover
Dr. Reinhard Spieler, Direktor Sprengel Museum Hannover
Moderation: Christoph Dannowski, Neue Presse

Stadtmenschen – Talkrunde:
Sebastian Dymala, Alternatives Wohnprojekt Fröbelgrundschule Linden
Prof. Dr. Heiko Geiling, Politikwissenschaftler, Leibniz Universität Hannover
Eberhard Irion, Koordinator Internationale StadtteilGärten Hannover e.V.
Almut Maldfeld, Geschäftsführerin Freiwilligenzentrum Hannover e.V.
Mahiyar Onayli, Stadtteilmutter, Familienzentrum AWO, Nordstadt
Thomas Posth, Dirigent und Leiter Orchester im Treppenhaus
Volker Staeglich, 1. Vorsitzender Behinderten-Sportverein Hannover e.V.
Björn Vofrei, Identitätsstiftung, Streetart-Künstler

Stadtvision – Ausblick auf die HANNAH ARENDT TAGE 2015
Dr. Franziska Martinsen, Leibniz Universität Hannover

22. April, 18 Uhr, Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, Eintritt frei
"Das Recht auf Stadt"
Dr. Andrej Holm, Humboldt-Universität zu Berlin

Steigende Mieten versus Sparzwang in den Kommunen, Luxuslofts versus Wohnghettos, Parkplätze versus Spielplätze. Lebensqualität und Lebensrealität klaffen in vielen Stadtvierteln immer weiter auseinander. Mit dem "Recht auf Stadt" wird ein Anspruch auf Teilhabe in der urbanen Gesellschaft formuliert.
Städtische BewohnerInnen fordern die Mitbestimmung in sämtlichen Belangen ihres gemeinsamen Zusammenlebens. Statt neoliberaler Umstrukturierung der Gesellschaft mit ihrer sozialen Ausgrenzung geht es um die Mobilisierung alternativer Vorstellungen und um die Inklusion derjenigen, die an den Rand gedrängt werden. Visionär gilt die Stadt als offener Raum des kommunikativen und kreativen Austausches, an dem nicht nur wenige Privilegierte, sondern alle, die in der Stadt leben und wirken möchten, beteiligt sind.

20. Mai, 18 Uhr, Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, Eintritt frei
"Nachbarschaft in der Stadt"
Prof. Dr. Erol Yildiz, Universität Innsbruck

Häufig wird Migration in die Stadt als Problem betrachtet. Die Abschottungen vieler Personengruppen mit Migrationshintergrund und Ghettobildungen scheinen das Erscheinungsbild bestimmter Stadtteile zu prägen. Die Realität der Migrationsgesellschaft ist jedoch vielfältiger und globalisierter, als dies viele wahrhaben wollen. Unterschiedliche Zuwanderungskulturen bereichern den Alltag im urbanen Raum. Obwohl Migration das nachbarschaftliche Miteinander in Städten auf dynamische Weise beeinflusst, wird der Beitrag von MigrantInnen zur Entwicklung unserer Städte bisher kaum wahrgenommen. Ohne Weltoffenheit verlören globale Städte jedoch ihre Attraktivität. Anstelle den Zerfall der Metropolen herbeizureden, wird eine unverkrampfte Sicht auf urbane Diversität vorgeschlagen.

10. Juni, 18 bis 21 Uhr, Pavillon, Lister Meile 4, Eintritt frei
"Stimmen der Stadt"

Hip Hop Botschaften
Hip Hop mit seinen vielseitigen kulturellen, religiösen und philosophischen Ausdrucksformen und verschiedenen Praktiken (Break-Dance, Beatboxing, Rap, Graffiti, Kleidung etc.) bestimmt die Lebenswirklichkeit vieler junger Menschen weltweit. RapperInnen stellen immer wieder neu die Frage "Wie sollen wir zusammen leben?". Ihre Texte handeln von Gewalt, Verzweiflung, Glauben und Hoffen. Wenn sie fragen "Wem gehört die Stadt?", dann rappen sie an gegen eine aus ihrer Sicht vermachtete Öffentlichkeit.

Bekannte RapperInnen, unter anderem Sookee, Megaloh und Spax, performen und diskutieren mit:
Prof. Dr. Monica Miller, Lehigh University USA
Prof. Dr. Lissa Skitolsky, Susquehanna University, USA
Prof. Dr. Anthony Pinn, Rice University, USA
Prof. Dr. Jürgen Manemann, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
Dr. Eike Brock, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
Übersetzerin: Prof. Dr. Miriam Strube, Universität Paderborn

Kooperationspartner:
Bistum Hildesheim, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover, Landeshauptstadt Hannover – Wissenschaftsstadt Hannover

Pressemitteilung: Stadt Hannover