„Schach für Kids“ – hannoversche Kitas testen pädagogisches Spiel

Schach ist das Spiel der unbegrenzten Möglichkeiten. Schon Kinder sind begeistert dabei. Und sie profitieren in vielfältiger Hinsicht: Konzentrationsfähigkeit und Phantasie, soziale und kommunikative Kompetenzen und individuelle Stärken werden angeregt und gefördert, Herkunft und kultureller Hintergrund spielen keine Rolle.

Diese Möglichkeiten nutzt die pädagogische Initiative „Schach für Kids“ für Kinder ab drei Jahren. Neben einer speziellen Einstiegsvariante des Brettspiels für Kindergartenkinder stellt der Verein um seinen Gründer Ralf Schreiber Schulungsmaterial für MitarbeiterInnen von Kinderbetreuungseinrichtungen und ähnlichem zur Verfügung und bietet Schulungen an.

In Hannover nehmen zunächst rund 20 Kindertagesstätten an dem Projekt teil. Die Stadt Hannover übernimmt die Kosten für Schulung und Material. Bei erfolgreicher Arbeit mit dem Konzept wird sie die Initiative weiter ideell unterstützen.

Schach für Kids

Die Initiative „Schach für Kids“ (SfK) wurde 2005 von Ralf Schreiber gegründet. Sie versteht sich als auf wissenschaftlicher Basis erstelltes pädagogisches Hilfsmittel zur Förderung der kindlichen Entwicklung.

Hierbei werden die unendlichen Möglichkeiten des Schachspiels genutzt und kommen im Elementarbereich zur Förderung von Kindern ab drei Jahren zum Einsatz. Nicht der Erfolg am Spielbrett steht im Vordergrund, sondern die ganzheitliche soziale, intellektuelle und individuelle Förderung der Kinder.

Kinder fasziniert das Schachspiel, weil es kein Glückspiel ist und weil sich die Spielsituationen nicht wiederholen. Bewusst werden das Schachbrett und die Gangart der Figuren in einem ganzen Kindergartenjahr vermittelt. Bei der Förderung der Entwicklung helfen hier die unterschiedlichen Gangarten der Figuren, aber auch das Schachbrett mit seinen abwechselnd-farbigen Feldern und seinen Koordinaten. Hierdurch werden die Kinder schon früh spielerisch an das Alphabet und an Zahlen herangeführt.

Schreiber berichtet von vielen positiven Nebeneffekten. Die Kinder möchten zu Hause mit ihren Eltern Schach spielen; andere Brettspiele werden wieder gespielt; es hilft Kindern in Förderschulen; das mathematische Verständnis bei PädagogInnen wächst; Ärzte setzen Übungen von SfK bei Kindern mit Autismus ein.

Schreiber hat das Projekt im Vorfeld an über 157 Kitas mit über 3.000 Kindern im Ennepe-Ruhr-Kreis durchgeführt. Die anschließende Studie „Schach im Kindergarten“ zeigt die positiven pädagogischen Aspekte des Schachspiels auf.

Eine Besonderheit des Projektes ist die Entwicklung des kindgerechten sogenannten „Chipschachs“. Hierbei werden Chips in vier verschiedenen Farben mit unterschiedlichen Funktionen eingesetzt. So ist es möglich, dass die Spielfläche überschaubar bleibt und bereits mit nur einer Figur viele unterschiedliche Spiele in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden auf dem Brett gespielt werden können. Inzwischen gibt es eine digitale Variante.

ErzieherInnen werden in Ein-Tages-Seminaren geschult, die SfK-Lehrmethode ohne großen zeitlichen Aufwand und ohne Vorkenntnisse im Schachspiel einzusetzen.

Nach Angaben von Schreiber setzen über 900 Bildungseinrichtungen nicht nur in Deutschland mit über 1.000 PädagogInnen und über 25.000 Kindern „Schach für Kids“ um.

Kontakt zum Verein:

Schach für Kids e.V.
Ralf Schreiber
Grüner Weg 14
45549 Sprockhövel
Tel.: 0151-22637000
Email: mail@schach-fuer-kids.de
www.schach-fuer-kids.de