Fünf Schulen als „Fairtrade Schools“ ausgezeichnet

Erstmals haben heute (20. April) fünf hannoversche Schulen das Zertifikat „Fairtrade-School“ erhalten. Anlass dieser durch die Landeshauptstadt und die Region Hannover sowie den Verein TransFair e.V. (Köln) vorgenommenen Auszeichnung war das herausragende Engagement der Schulen zur Sensibilisierung für einen nachhaltigen Konsum und für globale Gerechtigkeit. Die zertifizierten Schulen sind: die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, die Maximilian-Kolbe-Förderschule, die Wilhelm-Schade-Förderschule, die Berufsbildende Schule Handel und die Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee.

In diesen Schulen finden sich die Themen nachhaltiger Konsum und globale Gerechtigkeit nicht nur im Unterricht wieder. Im Rahmen von Schulfesten und anderen Veranstaltungen werden SchülerInnen und Lehrkräfte für ein nachhaltiges Konsumverhalten sensibilisiert. Und es gibt Produkte aus fairem Handel im Kiosk sowie fairen Kaffee und Tee im Lehrerzimmer. Damit greifen die Schulen ein Thema auf, das auch in der Gesellschaft generell wachsende Bedeutung gewinnt. Immer mehr Menschen legen Wert auf Produkte aus umweltgerechter und klimafreundlicher Herstellung und aus fairem Handel. Der faire Handel garantiert, dass Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt werden und Arbeiterinnen und Arbeiter gute Arbeitsbedingungen haben und gerecht entlohnt werden.

„Da uns eine umwelt- und sozialgerechte Lebensweise wichtig ist, sind alle Teile der Gesellschaft gefragt, einen Beitrag zu leisten. Umso mehr freut es mich, dass sich die Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich engagieren“, lobte Sabine Tegtmeyer-Dette, Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin, das Engagement der Schulen für ein nachhaltiges Konsumverhalten. Rita Maria Rzyski, Bildungs-, Jugend- und Familiendezernentin der Landeshauptstadt, betonte die Wichtigkeit, die Gestaltungskompetenz der SchülerInnen zu entwickeln: „Schule ist der Ort, an dem die Kinder und Jugendlichen auf ihr Leben vorbereitet werden. Durch die kritische Auseinandersetzung mit eingeübten Verhaltensweisen sind sie in der Lage, zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen.“

Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover, hob hervor, „dass die ausgezeichneten Schulen aktuelle Themen aufgreifen und wichtige Werte vermitteln. Für die Schülerinnen und Schüler ist das die Chance, sich mit Fragen rund um Handel und Gerechtigkeit auseinanderzusetzen“, so der Dezernent.

Gemeinsam mit Maike Schliebs von TransFair e.V., Träger der Kampagne „Fairtrade-Schools“, überreichten die DezernentInnenen die Zertifikate an die anwesenden SchülerInnen, Lehrkräfte und Schulleitungen.

Das Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro übernimmt im Stadtgebiet Hannover die Koordination der Kampagne „Fairtrade-Schools“ und arbeitet eng mit TransFair e.V. zusammen. Der Verein gibt im Rahmen seiner Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung Unterstützung bei der Erfüllung der Kriterien im Rahmen des Zertifizierungsprozesses. Schulen, die Interesse am Zertifikat „Fairtrade-School“ haben, können sich an das Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro wenden, telefonisch unter (05 11) 1 68 – 4 65 96 oder per E-Mail unter agenda21@hannover-stadt.de. Informationen zur Zertifizierung und den Kriterien gibt es unter www.fairtrade-schools.de.

Hintergrundinformationen zur Kampagne „Fairtrade Schools“:

Die Kampagne „Fairtrade-Schools“ gibt es seit 2012, sie startete zunächst in Nordrhein-Westfalen. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile 220 der auf diese Weise zertifizierten Schulen, davon in Niedersachsen bisher 12 (ab dem 20. April: 17). Die Schulen müssen fünf Kriterien erfüllen, um das Zertifikat zu erlangen:

  • Gründung eines Fairtrade-Schulteams bestehend aus Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern und weiteren Interessierten.
  • Erstellung eines Fairtrade-Kompasses an der Schule, der von der Schulleitung unterzeichnet wird.
  • Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule.
  • In mindestens zwei verschiedenen Klassenstufen/Jahrgängen muss in mindestens zwei unterschiedlichen Fächern Fairtrade im Unterricht behandelt werden.
  • Mindestens einmal im Schuljahr muss es eine Schulaktion zum Thema Fairtrade geben.

„Fairtrade-Schools“ bietet Schulen die Möglichkeit, sich aktiv für eine gerechtere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Zertifikat können die Schulen ihr Engagement nach außen tragen. Mit einem weltverknüpften Lernen und einem Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung erreicht die Kampagne positive Einflüsse für die gesamte Gesellschaft.

TransFair e.V. ist gleichzeitig Träger der Fairtrade-Kampagne in Deutschland.