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Wildkaninchenkrankheit Myxomatose im Bereich Welfenplatz

In den zurückliegenden Wochen wurde die Stadtverwaltung vermehrt über an Myxomatose erkrankte Wildkaninchen im Bereich des Welfenplatzes informiert.

Myxomatose ist eine seuchenhafte Kaninchenerkrankung, die Wild- und Hauskaninchen befällt, sie tritt immer dann auf, wenn die Anzahl von Wildkaninchen auf einer Fläche sehr groß geworden ist. Sie ist für Menschen und andere Tierarten völlig ungefährlich, selbst Feldhasen erkranken nur selten. Nach einer Inkubationszeit von drei bis neun Tagen treten die ersten Symptome auf. Das Kaninchen wirkt apathisch, es zeigt Fressunlust und trinkt wenig. Dann entzünden sich die Augen und es bilden sich Ekzeme an der Nase. Das Tier hat Schluckbeschwerden und kann nur noch schwer atmen, weil sich auch die Bronchien entzünden. Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch, sie liegt bei bis zu 90 Prozent. Hauskaninchen sollten durch eine Impfung geschützt werden, da die Erkrankung über Insekten oder auch indirekten Kontakt mit erkrankten Wildkaninchen (Futter, Schuhe) übertragen werden kann.

In der Wildkaninchenpopulation stellt die Myxomatose ein natürliches Regulativ dar. Der Erreger ist im gesamten Stadtgebiet verbreitet und so gibt es je nach Populationsgröße alle 3-8 Jahre Erkrankungen, die an unterschiedlichen Stellen des Stadtgebietes auftreten. Da jedoch nicht alle erkrankten Tiere sterben und die neue Population sich gerade auch aus diesen bis zu zwei Jahren immunen Tieren wieder aufbaut, ist ein Einschreiten nach Einschätzung der Stadtverwaltung nur ii Einzelfällen angezeigt.

Das Beste für die erkrankten Tiere ist, diese in ihrer Umgebung nicht zu beunruhigen (z. B. durch die strikte Beachtung der geltenden Anleinpflicht von Hunden in Grünanlagen), so dass mehr Tiere eine Chance zur Genesung haben.

Da es sich um Wildtiere handelt, die nicht in menschlicher Obhut gehalten werden und das Krankheitsgeschehen ohne menschliches Zutun seinen Lauf nimmt, liegt keine Tierquälerei vor.

Die Stadt Hannover hat durchaus Verständnis dafür, dass in der Bevölkerung das Bedürfnis besteht, in dieses natürliche Geschehen eingreifen zu wollen, um den Tieren Leiden zu ersparen oder dieses zu verkürzen. Ein Eingreifen der Stadt über das Entsorgen der toten Tiere hinaus ist in diesem Fall jedoch aus den vorgenannten Gründen nicht sinnvoll.