Politik

Hochwasserschutz in Hannover

Stadtbaurat Bodemann stellt Gestaltung des Ihmeufers mit Terrassenlandschaft vor

"Ihme-Terrassen" – viel versprechend klingt der Arbeitstitel für Hochwasserabwehr durch Modellierung des Ihme-Ufers mit gestalteten Zonen im City-Bereich, geschwungenem Wegenetz und Holzdecks direkt am Wasser. Stadtbaurat Uwe Bodemann stellte gestern (18. Februar) die Planungen vor: "Wir wollen den Hochwasserschutz so stadtverträglich wie irgend möglich realisieren, weil wir uns der Bedeutung der Grünverbindungen und Naherholungsbereiche entlang der Ihme durchaus bewusst sind."

Im Rahmen eines auf mindestens fünf Jahre angelegten 25-Millionen-Programmes plant die Stadt auch den hochwassersicheren Ausbau der Ihme. Dabei soll der Abflussquerschnitt zwischen der Leinert- und Legionsbrücke verbreitert werden, indem die Benno-Ohnesorg-Brücke verlängert wird und Abgrabungen in den Seitenräumen erfolgen.

Der Baubeginn für den ersten Schritt, den Neubau der Benno-Ohnesorg-Brücke, erfolgt noch in diesem Jahr. Die Planungen für die zweite große Teilmaßnahme, die Vorlandabgrabungen zwischen Leinert- und Legionsbrücke, liegen nun im Entwurf vor und werden in den kommenden Wochen politisch beraten.

Ihme wird tiefer gelegt
Ziel ist es, den Wasserpegel der Ihme bei einem so genannten Jahrhundert-Hochwasser abzusenken, um die Überflutungsgefahren insbesondere für die Calenberger Neustadt, Linden und Ricklingen zu senken. Dazu wird der östliche Uferbereich um etwa ein bis vier Meter "tiefer gelegt", ohne dabei das Flussbett zu verändern.

Da sich keine anderen effektiven Möglichkeiten des Hochwasserschutzes im Oberlauf der Leine und Ihme bieten, muss dieser gravierende Eingriff im dicht besiedelten Innenstadtbereich Hannovers erfolgen. Auch deshalb ist es notwendig, die Qualität dieser Flächen deutlich zu steigern – unter anderem durch eine Modellierung des Geländes mit Terrassen, den "Ihme-Terrassen".

Terrassen mit neuem Park
Die Ihme-Terrassen reichen von der Calenberger Straße bis zum Jugendzentrum Glocksee. Sie verlaufen etwa parallel zum Fluss von der Glockseestraße bis zum Flussufer. Holzdecks am Ihmeufer ermöglichen den direkten Zugang zum Wasser.
Nördlich und südlich des neuen Calenberger Stadtteilparks wird die Flusslandschaft ebenfalls neu gestaltet. Aufgrund der räumlichen Enge ist hier eine großzügige Gestaltung des Geländes nicht möglich. Das Wegenetz sieht im gesamten Bereich eine leicht geschwungene Führung vor. Alle heutigen Wegebeziehungen sollen auch zukünftig vorhanden sein. Die Wiesen werden mit lockeren Baumgruppen ausgestattet. Der Uferbewuchs kann sich bei teilweisem Erhalt der Gehölze nach dem Umbau regenerieren und bildet die Basis für einen Neuanfang.

Bauarbeiten sollen 2010 beginnen
Auf der Grundlage der vorliegenden Planung wird nach Abschluss der politischen Beratungen ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Ziel der Stadt ist es, nach dem Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses Anfang 2010 mit den Arbeiten zu beginnen.

PM: Presseserver Hannover