Untersuchungsaktion zum Valentinstag

Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten

Unter dem Motto „verliebt, geliebt, entliebt…“ bietet die Region Hannover zum Valentinstag eine besondere Präventionsaktion an: Von Dienstag, 10. Februar, bis Donnerstag, 12. Februar 2009, kann sich jeder kostenlos und anonym in der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten zu Infektionen wie Syphilis, Hepatitis, Chlamydien oder Tripper beraten und untersuchen lassen.

Mit der Aktion soll der Fokus auf Krankheiten gelegt werden, die seit AIDS ein wenig aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt sind. „Viele Menschen, die zu uns die Beratungsstelle kommen, hören oft zum ersten Mal davon, dass neben AIDS auch zahlreiche andere Krankheiten durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden können“, sagt Marlene Graf, Leiterin des Teams Prävention und Gesundheitsförderung der Region Hannover. „Dabei sind gefährliche und weit verbreitete Infektionen wie Hepatitits viel einfacher übertragbar als HIV.“

Das Trügerische: Viele Krankheiten werden zunächst kaum bemerkt, weil ihr Verlauf zu Beginn oft ohne Symptome ist. Syphilis zum Beispiel verursacht bei etwa der Hälfte der Infizierten über einen längeren Zeitraum keine Beschwerden. Als Spätfolgen aber können neurologische Ausfälle und Organschäden auftreten.

Auch eine Chlamydieninfektion ist oft nicht zu spüren. Die Krankheit kann bei Frauen die Eileiter verkleben, was Unfruchtbarkeit zur Folge hat. Laut einer Studie der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V. (ÄGGF) sind – meist ohne ihr Wissen – etwa zehn Prozent der 17-jährigen Mädchen in Deutschland mit Chlamydien infiziert. Rund 100.000 Frauen, schätzt die ÄGGF, können deshalb nicht auf natürlichem Wege schwanger werden. Ähnliche Gefahren bestehen bei einer nicht rechtzeitig erkannten Gonorrhoe (Tripper).

Allgemeine Symptome von sexuell übertragbaren Infektionen können Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen, Unterbauchschmerzen, Veränderungen der Haut oder der Schleimhaut zum Beispiel bei Herpes und HPV sein. Zum Teil äußern sie sich auch nur durch eher unspezifische Gefühle wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit oder Fieber.

„Je früher die Infektionen erkannt werden, desto einfacher ist nicht nur ihre Behandlung, desto größer ist auch die Chance, Folge- beziehungsweise Spätschäden zu vermeiden“, sagt Marlene Graf. Die Ärztin betont, dass die Krankheiten bei gleichzeitig bestehender HIV-Infektion schwerer verlaufen.

Im Rahmen der anonymen und kostenlosen Aktion zum Valentinstag wird nach einem ausführlichen Beratungsgespräch das Blut auf HIV, Hepatitis A, B & C sowie Syphilis untersucht. Außerdem wird anhand eines Abstrichs aus dem Genitalbereich das Vorkommen von Gonorrhoe und Chlamydien sowie HP-Viren ermittelt. Das Ergebnis der Untersuchung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem individuellen Gespräch in der Beratungsstelle etwa zwei Wochen nach dem Test. Unterstützt wird die Aktion vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) in Hannover, das die Proben im Auftrag der AIDS-Beratungsstelle analysiert.

Die Aktion findet am Dienstag, 10. Februar, von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr, am Mittwoch, 11. Februar, von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr und von 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr, sowie am Donnerstag, 12. Februar, von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr in der AIDS-Beratungsstelle in der Weinstraße 3 in Hannover statt. Die Anzahl der Untersuchungen ist begrenzt. Anmeldung und Terminvereinbarung ab sofort unter Telefon 0511/616-43148. Um die Anonymität zu wahren, erfolgt die Anmeldung über ein selbst gewähltes Codewort.

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PM: Region Hannover