Alkohol-Testkäufe in Gehrden und Wennigsen

Deutlich besseres Ergebnis als in Garbsen und Ronnenberg

Am Dienstagabend hat zwischen 18 Uhr und 21 Uhr die Region Hannover mit zwei jugendlichen Testkäufern im Alter von 16 Jahren in Gehrden und Wennigsen die Jugendschutzkontrollen in Supermärkten, Tankstellen und Kiosken überprüft. In insgesamt 15 Geschäften haben die beiden Schüler versucht, hochprozentigen Alkohol wie Wodka oder Kräuterschnaps zu erwerben. Das Ergebnis: Sechs Geschäfte haben den Jugendlichen die branntweinhaltigen Getränke verkauft, neun dagegen die Abgabe verweigert.

Zum Vergleich: Bei den beiden ersten Testkäufen der Region Hannover hatten in Garbsen acht von 15 Geschäften und in Ronnenberg alle acht aufgesuchten Geschäfte hochprozentige alkoholische Getränke an eine Minderjährige verkauft.

„Dass die Verkäuferinnen und Verkäufer in Gehrden und Wennigsen deutlich umsichtiger gehandelt haben, könnte damit zusammenhängen, dass der Einzelhandel durch die bereits erfolgten Testkäufe stärker auf den Jugendschutz achtet“, sagte Bettina von Domarus vom gesetzlichen Jugendschutz der Region Hannover. Dennoch hätten immer noch zwei von fünf Geschäften gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen. „Deutlich zu viel“, so von Domarus.

Aufgesucht wurden neun Geschäfte in Gehrden und sechs in Wennigsen. In Wennigsen erhielten die Jugendlichen in zwei Kiosken und einem Supermarkt Spirituosen wie Jägermeister oder ein Wodka-Kirsch-Mischgetränk, in Gehrden fielen ein Supermarkt, ein Kiosk und eine Tankstelle beim Testkauf durch.

Wie schon bei den vorangegangenen Testkäufen in Garbsen und Ronnenberg hat erneut die Polizei die Aktion unterstützt. „Testkäufe sind in unseren Augen ein wichtiger Baustein in der Prävention“, sagte Hans-Joachim Elsner von der Polizeiinspektion Garbsen. Gleichwohl betonte der Beauftragte für Jugendsachen, dass die Polizei nicht der Reparaturbetrieb der Gesellschaft sei. „Ziel ist, mit auch öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie die den Testkäufen, die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren und darüber die Eltern zu ihrem Erziehungsauftrag zurückzuführen.“

Bisher wurde bei den Testkäufen eine 17-jährige Auszubildende der Region Hannover eingesetzt. Gestern waren erstmals zwei 16-jährige Jugendliche unterwegs, die sich von sich aus als Testkäufer zur Verfügung gestellt hatten. Das Engagement der Schüler sei ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der Verkauf von Alkohol an Minderjährige auch in der Bevölkerung als Problem wahrgenommen wird, sagte Bernd Kmiec-Schulz vom Polizeikommissariat Ronnenberg. „Der Antrieb, hier etwas ändern zu wollen, kommt inzwischen nicht nur von der Region als Behörde, sondern von den Eltern selbst“, sagte der Kriminaloberkommissar, der die Testkäufe begleitete.

In der nächsten Zeit führt die Region Hannover mit der örtlichen Polizei weitere unangemeldete Alkohol-Testkäufe in den Kommunen durch, in denen die Region die Jugendamtsaufgaben wahrnimmt. In einem weiteren Durchgang sollen außerdem erneut die Geschäfte geprüft werden, die bei der ersten Kontrolle Alkohol verkauft haben. Im Wiederholungsfall wird der Verstoß gegen den Jugendschutz mit einem Bußgeld nicht unter 100 Euro bestraft.

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PM: Region Hannover