Neue Schautafel informiert über die Feste Calenberg

„Als Schloss mit stolzen Thürmen/erhob ich einst mein Haupt/hatt’ Fürsten zu beschirmen/kaum dass man es noch glaubt.“ – Als der Kunsthistoriker H.W.H. Mithoff im 19. Jahrhundert diese Zeilen zu Papier brachte, war die Feste Calenberg längst Geschichte, eine aufgegebene Burg, ein verschwundenes Schloss. Heute erinnern noch die mächtigen Erdwälle, Kellergewölbe und der Rumpf des Batterieturms an die einstige Welfen-Residenz bei Schulenburg. Die VGH-Stiftung und die Region Hannover haben es sich zur Aufgabe gemacht, die baulichen Reste der Feste als Denkmal und auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu sichern.

„Ein Garten unter unseren Füßen“ ist ein Teil des Projektes betitelt, das aus Mitteln der „Gartenregion Hannover“ gefördert wurde: Eine neu gestaltete und inhaltlich erweiterte Informationstafel präsentiert die Ergebnisse von Untersuchungen, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Denkmalpflege und Naturschutz der Region Hannover erarbeitet worden sind. „Die alten Gewölbekeller und der Batterieturm spiegeln noch die unterschiedlichen Bauphasen wider. So konnten Mauerreste festgestellt werden, die auf Teile der ursprünglichen Burg aus dem 13. Jahrhundert zurückgehen“, erklärt Gert Körner vom Fachbereich Umwelt der Region. 

Als ein Fundus ökologischer Schätze erweist sich die so gut wie unberührte Vegetation auf dem seit 1984 nicht mehr genutztem Gelände, die mit Ausnahme der Wiesen des ehemaligen Festungsgrabens von Menschen kaum beeinflusst worden ist. Das Ergebnis ist unter anderem ein artenreicher Baumbestand, der sich weitgehend unbeeinflusst entwickeln konnte.

Ebenfalls bemerkenswert ist das Vorkommen von seltenen und streng geschützten Tieren, die Einzug in die Gewölbe gehalten haben – so überwintern hier eine Reihe von Fledermausarten, die ohne diese Rückzugmöglichkeit die Winter nicht überleben könnten. Zum Schutz der Fledermäuse dürfen die Gewölbe deswegen in der Zeit vom 1. Oktober bis 30. April nicht betreten werden.

Die Ruine der Feste Calenberg liegt im Landschaftsschutzgebiet „Calenberger Leinetal“. Das Betreten des Geländes erfolgt auf eigene Gefahr.

www.region-hannover.de

PM: Region Hannover

Kategorie: Freizeit
Quelle/Autor: admin