Familien

Drei Preisträger erhalten Niedersächsischen Kinder-haben-Rechte-Preis 2009

Preisverleihung zum 20. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention in Hannover

Kinder und ihre Rechte respektieren und fördern: In Niedersachsen gerade nach der jüngst vom Landtag beschlossenen Aufnahme der Kinderrechte in die Landesverfassung ein starkes Thema! Damit die Kinderrechte immer bekannter werden wurde bereits zum zweiten Mal der Einsatz für die Rechte der Kinder prämiert. Kultur macht schlau": Unter diesem Motto stand in diesem Jahr der gemeinsame Preis des Kinderschutzbundes Niedersachsen und des Landes Niedersachsen.

Die Schirmherrin, die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit Mechthild Ross-Luttmann überreichte die mit insgesamt 9.000 EUR dotierte Auszeichnung im GOP in Hannover an die Preisträger. "Ohne Kinder hat unsere Gesellschaft keine Zukunft. Sie zu schützen, ihre Position zu stärken, ist deshalb Kernaufgabe von Staat und Gesellschaft. 74 Initiativen aus allen Regionen Niedersachsens haben sich für den Kinder-haben-Rechte-Preis 2009 beworben. Das sind mehr als im letzten Jahr und zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind." sagte Mechthild Ross-Luttmann. "Ich möchte an dieser Stelle alle Menschen bitten: Machen Sie Kinderrechte überall dort, wo es möglich ist, zum Thema, stellen Sie Kinder und ihre Rechte dorthin, wohin sie gehören: in den Mittelpunkt."

Die von Andreas Kuhnt moderierte Ehrung fand im Kreis der Preisträger statt, die mit ihren Teams und natürlich den beteiligten Kindern und Jugendlichen nach Hannover angereist waren. Johannes Schmidt, der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, hob hervor: "Wir gratulie-ren allen Initiativen und Projekten, die sich beworben haben – insbesondere zu ihrer tollen Kreativität und Ihrem hohen – oft ehrenamtlichen – Engagement.

Die Preisträger 2009:

1. Platz (4.000 EUR) für die gelungene Umsetzung des des diesjährigen Mottos "Kultur macht schlau!" ging an die Kirchliche Stiftung St. Martin in Nienburg für das Projekt "Lesen von Geburt an". Dazu die Jury: "Lesen ist das Fundament unserer Kultur und damit auch unserer Bildung. Die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit wird von Sprache und Kommunikation geprägt – und hier spielt die Lesefähigkeit eine entscheidende Rolle! "Lesen von Geburt an" – ein Titel, der in jedem Fall aufmerksam macht: Kindern frühzeitig das Interesse an DEM Kulturschatz "Buch" zu erschliessen – das allein ist ein Anliegen und eine Leistung, die zu würdigen ist. Mit diesem Projekt wird allerdings noch viel mehr getan und erreicht: Seit Juli 2007 sind bereits 300 Nienburger Kinder von ehrenamtlichen "Lesebotschafterinnen" mehrfach besucht worden. Mit inzwischen mehr als 900 Besuchen haben sich die Freiwilligen dauerhaft und mit einer immensen Breitenwirkung für die Kinder in Nienburg stark gemacht. Diesen Erfolg möchten wir mit unserer Ehrung hervorheben und als besonders nachahmenswert in ganz Niedersachsen bekannt machen!"

2. Platz (3.000 EUR) für die Bekanntmachung der Kinderrechte an sich geht an die Stadt Braunschweig für das Projekt "Kinderrechte nach vorn". Dazu die Jury: "In Braunschweig sind zum diesjährigen Weltkindertag zwei aktuelle Anlässe aufgegriffen worden. Der 20. Jahrestag der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland und ein kinderpolitisches Highlight in Niedersachsen: die Aufnahme der Kinderrechte in die Niedersächsiche Landesverfassung, die am 1. Juli 2009 in Kraft getreten ist. Daraus ist die Idee entstanden, Kinder mit Politikerinnen und Politikern zu den Fragen: "Was bedeutet es in unserer heutigen Zeit Kind zu sein?" und "Wie lebt es sich als Kind in Braunschweig?" zusammenzubringen. Das Besondere: Der Tag wurde begleitet von Braunschweiger Künstlerinnen und Künstlern, die mit den Kindern und Politikern gemeinsam 12 Kinderrechte gezielt und künstlerisch (Tanz, Film, Fotografie, Malerei etc.) bearbeitet haben. Bei dieser gemeinsamen Beschäftigung sind die unterschiedlichsten Kunstwerke entstanden, die sehr konkret die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder in Braunschweig zeigen und öffentlich bekannt machen. Diese äußerst kreative Herangehensweise an das Thema Kinderrechte an sich sowie insbesondere die Beteilung der Kinder selbst wird mit diesem Preis gewürdigt und hoffentlich zukünftig in vielen Orten Niedersachsens so oder ähnlich umgesetzt!"

3. Platz (2.000 EUR) für ein besonders innovatives Projekt geht an das "Jugendtheater Maximal" in Hannover. Dazu die Jury: "Selbst Wilhelm Busch hat erkannt, dass Kinder ein Recht auf eine gute Erziehung haben!" Mit diesem Zitat eines jugendlichen Schauspielers wird schnell deutlich, dass Wilhelm Busch noch immer aktuell ist. Die Theatergruppe im Stadtteilzentrum Krokus in Hannover wollte ursprünglich ein Stück zum Thema Pubertät und Erziehung machen und hat dazu eine traditio-nelle Geschichte ("Trauriges Resultat einer vernachlässigten Erziehung" von Wilhelm Busch) auf ihre heutige Sicht übertragen. Dabei sind den Akteuren die Kinderrechte bekannt geworden und immer stärker ins Bewusstsein gerückt. Beteiligt waren 30 Kinder und Jugendliche, die in 1,5 Jahren (fast) alles selbst erarbeitet haben. In 15 Aufführungen sind 1.300 Schüler erreicht worden! Dieser besonde-ren Zusammenführung von Literatur, Theater mit den Rechten von Kindern findet sehr hohe Anerken-nung. Dass hier Jugendliche in so innovativer Form und mit dieser starken Präsenz das Thema für Jugendliche aufbereitet haben, hat uns besonders begeistert. Dies möchten wir landesweit bekannt machen und weitervermitteln!"

Jury:

  • Freiwilliges Soziales Jahr Kultur: Leonie Maus und Nicolai Paasch 
  • Leuphana Universität Lüneburg: Prof. Waldemar Stange 
  • Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie u. Gesundheit: Andreas Böer 
  • Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen: Johannes Schmidt

Hintergrundinformation:

Seit dem 5. April 1992 gilt in Deutschland die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. 193 Länder haben diese Übereinkunft über die Rechte der Kinder mittlerweile unterzeichnet, sie gilt damit für nahezu zwei Milliarden Kinder der Erde! Die Kinderrechtskonvention enthält eigenständige Grundrechte der Kinder und signalisiert so, dass nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern mit Respekt zu begegnen ist. Für das tägli-che Leben heißt dies, dass alle Kinder in ihren Belangen, mit ihren Interessen und Bedürfnissen wahrgenom-men werden sollen. Kinder brauchen ein gesellschaftliches Klima, in dem sie willkommen sind und sich anerkannt fühlen können.

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Hannover
Barbara Kreikenberg 
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