Für einen reibungslosen Start: Leitlinien und Arbeitshilfen zum Übergang von Kita zu Schule

Kindertagesstätten und Grundschulen in Hannover haben in diesen Tagen ein neues Informationsheft mit CD-Rom in der Post: "Leitlinien und Arbeitshilfen zum Übergang Kindertagesstätte / Schule". Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter hat die Handreichungen heute (21. Dezember) vorgestellt.

Die hoch konzentrierte kleine Malerin und der stolze Schultütenbesitzer auf dem Titelblatt des Heftes deuten es an. Im Mittelpunkt stehen die Kinder auf der Schwelle vom Kindergarten- zum Schulkinddasein. Dabei geht es nicht um den spannenden Tag der Einschulung, sondern um die Phase des "Brückenjahres", in dem den Kindern ihr Weg in das Schuldasein geebnet werden soll – von gut vorbereiteten Eltern, aufeinander eingespielten ErzieherInnen und LehrerInnen, an Orten und bei Projekten, auf die die Kinder sich freuen, weil sie sie schon kennen.

"Der Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule ist für jedes Kind eine ganz einschneidende Weichenstellung. Wir wollen dazu beitragen, dass diese für möglichst viele Kinder zu guten Resultaten führt", erläutert der Jugenddezernent die Zielsetzung des Informationspakets. "Deshalb sollen sich Kita und Schule an gemeinsamen Standards und Verfahrensabläufen orientieren. Expertinnen und Experten beider Einrichtungen haben Muster entwickelt, was wann geschehen muss, damit Ängste vermieden, Orientierung und Sicherheit gewährleistet und Kontakte frühzeitig geknüpft werden können."

Kitas und Schulen finden Beispiele für Kooperationsvereinbarungen und -kalender für den Austausch untereinander, die Einstimmung der Eltern auf die neue Umgebung ihrer Kinder, für Besuche und praktische Erfahrungen der Kinder in ihrer Schule.

Mit den Leitlinien und Arbeitshilfen entspricht die Stadt Hannover einem Beschluss der Kultusministerkonferenz und der Jugend- und Familienministerkonferenz vom Juni 2009, Kooperationen im Bereich Kita und Grundschule weiter voranzutreiben, den Übergang von Tageseinrichtungen für Kinder in die Grundschule sinnvoll und wirksam zu gestalten und das Zusammenwirken von Elementarbereich und Primarstufe zu optimieren.

Die Informationen der Stadt gehen dabei von folgenden Überlegungen aus:

Schule und Jugendhilfe sind Kernbereiche kommunaler Bildungsverantwortung. Allerdings erfolgt die Zusammenarbeit trotz vieler guter Beispiele in der Regel nicht systematisch und institutionalisiert. Dies resultiert insbesondere aus der Tatsache, dass Aufgaben und Zuständigkeiten, aber auch das Selbstverständnis der Institutionen und der in ihnen handelnden Personen unterschiedlich sind: Jugendhilfe ist als kommunale Selbstverwaltungsaufgabe bundesweit geregelt, die Zuständigkeiten im Schulbereich sind dagegen zwischen Ländern und Kommunen geteilt.

Mit Blick auf die Anforderungen – von der Sprachförderung bis zu den Übergängen im Bildungssystem – muss es aber um gemeinsames Handeln, Vernetzung und den Aufbau organisatorisch-institutioneller Rahmenbedingungen gehen.

Die Kommunen sollen ihre Möglichkeiten in diesem Sinne für die organisatorische, fachliche und finanzielle Vernetzung beider Bereiche nutzen. Dem Übergang vom Kindergarten in die Grundschule kommt im Rahmen der Bildungsbiografie jeden Kindes dabei eine zentrale Bedeutung zu.

Der auf das einzelne Kind bezogene regelmäßige Austausch zwischen den beteiligten Institutionen vor dem Übergang, beim Übergang und nach erfolgtem Übergang in die Grundschule ist vielfach noch unzureichend, da Zuständigkeiten, nicht aber das einzelne Kind mit seinem Förderbedarf im Mittelpunkt stehen.

Angestrebt werden muss, dass die für den Schulbesuch förderlichen Kompetenzen und Entwicklungsstände frühzeitig identifiziert und bis zum Eintritt in die Grundschule systematisch aufgearbeitet werden. Bildungsrisiken wie z.B. bildungsfernes Elternhaus, Armut oder Migrationshintergrund können so präventiv begegnet werden; besondere Begabungen früh genug entdeckt werden.

ErzieherInnen und LehrerInnen sollen dabei unterstützt werden, eine gemeinsames Selbstbild und Bildungsverständnis zum Nutzen der Kinder zu entwickeln. Gemeinsame Fortbildungen oder gegenseitige Hospitationen sollen auf dieser Basis ausgebaut werden. Weitere Unterstützungssysteme auf der kommunalen Ebene wie zum Beispiel Familien- oder Erziehungsberatung, Familienzentren beziehungsweise Eltern-Kind-Zentren, schulpsychologische Beratung oder anderer Dienste sollen einbezogen werden.

Kategorie: Familien
Quelle/Autor: admin