Politik

GRÜNE kritisieren Jury-Entscheidung im Landtagswettbewerb

die-gruenenDette: „Der Siegerentwurf ist eine überdimensionierte Glaskiste ohne Respekt vor dem Oesterlen-Bau!“

„Der von der Jury favorisierte Neubau ohne Verbindung zum Portikus ist eine Amputation, die das Ensemble des Niedersächsisches Landtages zerstört“, kritisiert Michael Dette, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und baupolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion.
„Ich bedaure, dass so leichtfertig mit dem historisch bedeutsamen Plenarsaal umgegangen wird. Darin zeigt sich ein Mangel an historischem Bewusstsein und Respekt für den renommierten Nachkriegsarchitekten Dieter Oesterlen, der mit dem ersten Niedersächsische Parlamentsgebäude einen bewussten Bruch mit der Nazizeit vollzogen hat“, so Dette.

Dette: „Zusammen mit der Grünen Landtagsfraktion fordern wir daher die Baukommission des Niedersächsischen Landtages um den Landtagspräsidenten Hermann Dinkla auf, eine Alternative zum Jury-Entscheid zu finden, die den Oesterlen-Bau zumindest weitgehend erhält.“ Die Jury selbst hat mit dem zweiten Preis einen Vorschlag gewürdigt, der sehr viel von den architektonischen Ideen von Dieter Oesterlen bestehen lässt. „Noch besser und auch kostengünstiger wäre es allerdings, wenn die Baukommission bei ihrer Schlussentscheidung in vier Wochen den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs von 2002 für einen Umbau des denkmalgeschützten Plenarsaals wieder aufzugreifen würde“, stellt der grüne Baupolitiker fest.

Hintergrund:
Die Medien hatten heute (Montag 15.02.2010) über das Ergebnis des Architektenwettbewerbs für den Landtags-Plenarsaal berichtet. Der Siegerentwurf des Kölner Architekturbüros Yi sieht einen Abriss des bisherigen Plenarsaals von Dieter Oesterlen und einen Neubau mit zwölf Meter Abstand zum Leineschloss auf dem Platz der Göttinger Sieben vor.

www.gruene-hannover.de