Tacheles „Islam in Deutschland: Friedensreligion oder Kultur der Gewalt?“

"Der Islam gehört auch zu Deutschland" – über diesen Satz von Bundespräsident Christian Wulff wird seit Sonntag breit diskutiert. Auch die Talkshow "Tacheles" beschäftigt sich mit dem Islam in Deutschland. Am Donnerstag, 7. Oktober, diskutieren in der Marktkirche Hannover der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, der Kriminologe Prof. Dr. Christian Pfeiffer, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, und der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach über das Thema: "Islam in Deutschland: Friedensreligion oder Kultur der Gewalt?"

Die Tacheles-Diskussion findet am 7. Oktober 2010 um 19 Uhr öffentlich in der Marktkirche Hannover statt. Der Eintritt ist frei, Einlass ist ab 18 Uhr. Phoenix strahlt Tacheles am 17. Oktober um 13.00 und am 24. Oktober um 22.30 Uhr aus. Am 17 Oktober von 14 bis 15 Uhr diskutiert Prof. Pfeiffer im Tacheles-Chat unter www.tacheles.tv

Der Bundespräsident habe in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit "nüchtern, sachlich und gelassen die deutsche Wirklichkeit" beschrieben, so der EKD-Ratsvorsitzende. "Zu Hause zu sein in Deutschland bedeutet ja auch nach unserer Überzeugung, unsere Verfassung und die in ihr festgeschriebenen Werte zu achten und zu schützen." Dazu zählten, wie Christian Wulff betont habe, zuallererst "die Würde eines jeden Menschen, die Meinungsfreiheit, die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Sich an unsere gemeinsamen Regeln zu halten und unsere Art zu leben, zu akzeptieren." Wer sich daran nicht halte, müsse mit entschlossener Gegenwehr rechnen: "Dies unterstützen wir ebenso wie seine Ermutigung an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Talente und Fähigkeiten bei der Gestaltung unserer Gesellschaft einzubringen", so Präses Schneider. Es sei gut, dass der Bundespräsident die Feiern zur deutschen Einheit genutzt habe, um auch das Thema Integration als Zukunftsherausforderung in unserem Land deutlich zu benennen.

Bei Tacheles wird es auch um die Erkenntnisse einer aktuellen Studie dies Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) gehen. Demnach sind junge muslimische Männer gewälttätiger, je stärker sie sich zum Islam bekennen. Perspektivlosigkeit könne zu Gewalt führen, so der EKD-Ratsvorsitzende. Wenn junge Menschen "keine Chance bekommen, wenn sie sozial benachteiligt werden, wenn sie frustriert sind und sich dann auf Gewalt rechtfertigende aussagen ihrer Religion beziehen, kann das in Gewalt enden." Den Islam als Ursache zu benennen, greife aber kurz. "Der Islam hat ausgesprochen friedfertige und auf den Frieden und die Liebe abzielende Seiten. Die überwiegende Mehrzahl der Muslime in diesem Land ist genau so sozialisiert."