Stadt möchte fünf SportlerInnen mit Platz- und Wegenamen ehren

Ein Platz an der AWD-Arena und vier Wege im Sportpark sollen nach erfolgreichen SportlerInnen benannt werden. Die Beschlussvorlage für die politischen Gremien orientiert sich an Anträgen des Stadtbezirksrats Mitte und sieht folgende Benennungen vor: Der Platz am Nordeingang des Fußballstadions soll nach dem Fußballspieler Walter Rodekamp benannt werden. Die Verbindung nördlich der Landessportschule vom Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg zum Lodemannweg erhält den Namen Luise-Finke-Weg. Der Geh- und Radweg vom Lodemannweg zum Sportleistungszentrum soll künftig Grete-Rosenberg-Wildhagen-Weg heißen. Vom Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg in Höhe der Jugendherberge soll künftig der Hermine-Stindt-Weg direkt zum Sportleistungszentrum führen. Die Verbindung des Lodemannwegs mit dem neuen Hermine-Stindt-Weg bekommt den Namen Inge-Machts-Weg. Alle fünf Straßenschilder werden um einen Legendentext ergänzt, der Daten und Leistungen der Geehrten enthält.

Walter Rodekamp (13. Januar 1941 bis 10. Mai 1998) spielte nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 von 1963 bis 1968 für Hannover 96. In seiner ersten Saison bei den "Roten" erzielte er in 34 Spielen 33 Tore und trug damit maßgeblich zum Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga bei. 1965 absolvierte der Stürmer drei Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.

Luise Finke (13. Februar 1917 bis 26. Oktober 2002) feierte Erfolge im Hochsprung und Weitsprung und war Wegbereiterin des deutschen Orientierungslaufes. 1938 wurde sie Studenten-Weltmeisterin im Hoch- und Weitsprung. Im Orientierungslauf gewann Sie bei Altersklassen-Weltmeisterschaften noch im Alter von über 80 Jahren mehrere Medaillen.

Inge Machts (23. November 1909 bis 6. April 1999) war international erfolgreiche Hochspringerin. Zweimal (1929 und 1930) wurde sie Weltmeisterin, 1928 erreichte sie Rang drei bei den Deutschen Meisterschaften und den siebenten Platz bei den Olympischen Spielen in Amsterdam. Später war Inge Machts bei Hannover 78 viele Jahre Geschäftsführerin, Kampfrichterin und Leichtathletik-Frauenwartin.

Grete Rosenberg-Wildhagen (7. Oktober 1896 bis 5. Februar 1979) gilt als Wegbereiterin des deutschen Damenschwimmsports. Im Finale der Freistilstaffel bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm sprang sie als vierte und letzte Schwimmerin ins Wasser und sicherte die Silbermedaille. Über 100 Meter Freistil erreichte sie Rang vier. Daneben gewann Grete Rosenberg-Wildhagen von 1912 bis 1922 bei Deutschen Meisterschaften insgesamt acht Einzel- und zwei Staffeltitel.

Hermine Stindt (5. Januar 1888 bis 10. Februar 1974) war ebenfalls Freistilschwimmerin und gehörte wie Grete Rosenberg-Wildhagen dem zweitplatzierten Staffelteam bei den Olympischen Spielen an. Sie wurde darüber hinaus 1921 mit der Staffel von Hannover 92 Deutsche Meisterin.

Die hannoverschen Grundsätze für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen sehen gemäß Ratsbeschluss von 1999 vorrangig weibliche Persönlichkeiten als Namensgeberinnen vor. Allerdings ist eine Benennung nach Männern nicht ausgeschlossen. Aufgrund der Verdienste Walter Rodekamps für den hannoverschen Fußball wird die Platzbenennung in der Nähe seines früheren Wirkens in diesem konkreten Fall höher bewertet als das Vorrangsprinzip.