Wirtschaft

Die Stadtwerke Hannover AG schließt das Geschäftsjahr 2010 mit gutem Ergebnis ab

Mit einem Jahresergebnis von 140,5 Millionen Euro behauptet sich enercity im Jahr 2010 erfolgreich unter herausfordernden energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Ergebnis liegt um rund 15 Prozent niedriger als im Vorjahr, das durch Sondereffekte, wie zum Beispiel aus Anlagenverkäufen, positiv geprägt war. Korrigiert um Sondereffekte liegt das Ergebnis 2010 auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz in einer Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro fällt um circa 12 Prozent niedriger aus als im letzten Jahr – begründet im Wesentlichen durch die gesunkenen Strompreise im Energiehandel.

Rund 88,5 Millionen Euro führt enercity über die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (VVG) der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover zu. Die Konzessionsabgabe beträgt 45,7 Millionen Euro.

Unter dem Titel „Vorwärts nach weit" schreibt enercity mit dem Konzept 2020 seine auf wirtschaftliches Wachstum orientierte Unternehmensstrategie fort.

Im Jahr 2010 konnten wesentliche Zukunftsinvestitionen realisiert werden, vor allem mit dem Ausbau der KWK-Erzeugungskapazitäten, der Erweiterung der regenerativen Erzeugung und der Erschließung von Synergien mit der Thüga-Gruppe.

Das Voranschreiten der Modernisierung des Heizkraftwerks Linden, der Fernwärmeausbau und die Biomasse-Aktivitäten im Contractingbereich leisten einen substantiellen Beitrag zur „Klima-Allianz Hannover 2020".

Der Ergebnisbeitrag im Contracting ist mit 12 Millionen Euro um das Doppelte gewachsen.

Die Thüga-Dividende in Höhe von 42 Millionen Euro ist planmäßig an enercity abgeführt worden.

Mit marktgerechtem Preis-Leistungs-Verhältnis und attraktiven Produkten hat sich enercity mit unterdurchschnittlichen Kundenwechselquoten gut behauptet.

„Im zurückliegendem Geschäftjahr haben wir unsere Marktposition bei gestiegener Wettbewerbsintensität erfolgreich weiter entwickelt", fasst der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Hannover AG, Michael Feist, die zurückliegenden zwölf Monate zusammen. „Mit strategischen Beteiligungen haben wir unsere Geschäftsbasis nachhaltig erweitert und haben im Verbund mit kommunalen Partnern unsere Rolle als feste Größe im deutschen Energiemarkt unterlegt." Besondere Bedeutung hatte dabei die Ausgestaltung der Kooperation mit der Thüga AG und der Ausbau von Erzeugungskapazitäten. Durch höhere Beteiligungsergebnisse konnten Rohmargen-Verluste im Kerngeschäft kompensiert werden."

Zudem sei es auch im zurückliegenden Geschäftsjahr wieder gelungen, mit marktgerechten Preisen und attraktiven Produkten die Kunden von sich zu überzeugen: Das Unternehmen belege mit einer Wechselquote von unter zehn Prozent einen überdurchschnittlich guten Platz im Vergleich mit anderen Vorort-Anbietern. Neben einer moderaten Strompreiserhöhung aufgrund der Belastungen aus der Förderung erneuerbarer Energien und gestiegenen gesetzlichen Anforderungen habe enercity im Jahr 2010 zum dritten Mal innerhalb von zwölf Monaten den Gaspreis gesenkt und Entlastungen an die Kundinnen und Kunden weitergegeben.

„Mit dem im letzten Jahr verabschiedeten Konzept 2020 hat enercity seine auf wirtschaftliches Wachstum ausgerichtete Unternehmensstrategie fortgeschrieben. Diese wird – unter Berücksichtigung des Energiekonzeptes der Bundesregierung und neuer Regulierungsanforderungen – unverändert weiter am Kerngeschäft ausgerichtet sowie assetgestützt sein. Dabei steht insbesondere der Ausbau von Erzeugungskapazitäten und die Erweiterung der Gasspeicherkaverne im Fokus," blickt Feist in die Zukunft.

„Der Aufsichtsrat hat mit seiner Feststellung des Jahresabschlusses den erfolgreichen Kurs der Stadtwerke Hannover AG bestätigt und dankt den Mitarbeitenden und dem Vorstand für die erfolgreiche Arbeit. Mit dem im letzten Jahr verabschiedeten Konzept 2020 hat das Unternehmen eine gute Grundlage für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens geschaffen. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg, der Sicherung von attraktiven Arbeitsplätzen tritt der Vorstand insbesondere für Umwelt- und Klimaschutz ein," kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Hannover AG, Walter Meinhold, den Jahresabschluss. „Schon jetzt versorgt enercity seine Privatkunden mit Strom aus effizienten KWK-Anlagen. Bis zum Jahr 2020 wird das Unternehmen die regenerativen Erzeugungskapazitäten mit einem 590 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramm soweit ausbauen, dass Hannovers Haushalte in rund zehn Jahren vollständig mit grünem Strom versorgt werden", so Meinhold weit
er.

Die Fakten im Überblick

Der Umsatz sinkt gegenüber dem Vorjahr um circa 11,8 Prozent. Damit sinken die Umsatzerlöse von 2,82 Milliarden Euro auf 2,48 Milliarden Euro. Diese Verringerung ist im Wesentlichen durch die gesunkenen Strompreise im Energiehandel begründet.

Das Unternehmensergebnis (Summe aus Gewinnabführung, Ausschüttung auf Genussscheinkapital und Rücklagenzuführung) sinkt um 25,1 Millionen Euro von 165,6 Millionen Euro im letzten Jahr auf 140,5 Millionen Euro in 2010. Gründe für das niedrigere Unternehmensergebnis liegen im Wegfall der Sondereffekte, wie zum Beispiel Anlagenverkäufe, die das Geschäftsjahr 2009 positiv geprägt haben. Korrigiert um diese Sondereffekte liegt das Ergebnis 2010 auf dem Niveau des Vorjahres.

Mit 110,5 Millionen Euro liegt die Gewinnabführung gemäß Gewinnabführungsvertrag an die Anteilseigner etwas unter der des vorherigen Geschäftsjahres in Höhe von 112,1 Millionen Euro, aber um 12 Millionen über Plan. Davon entfallen auf die VVG 88,5 Millionen Euro, auf die Thüga 21,2 Millionen Euro und auf die Region Hannover 0,8 Millionen Euro. In die Gewinnrücklagen des Unternehmens fließen 26,0 Millionen Euro aus dem Unternehmensergebnis ein. Das Genussscheinkapital wird mit 4,0 Millionen Euro verzinst. Die Konzessionsabgabe an die Städte und Gemeinden im Netzgebiet der Stadtwerke Hannover AG beläuft sich auf 45,7 Millionen Euro (Vorjahr: 44,7 Millionen Euro). Die Wertschöpfung in der Stadt und den Umlandgemeinden beträgt rund 420,6 Millionen Euro (430,8 Millionen Euro im Vorjahr). Der EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 2010 176,2 Millionen Euro (Vorjahr: 188,9 Millionen Euro).

Der Gesamtstromabsatz hat im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent auf 21.483 GWh abgenommen. Der Gesamtgasabsatz ist dagegen aufgrund der kalten Witterung und von Kundenzugewinnen außerhalb des Konzessionsgebietes um 6,6 Prozent auf 25.011 GWh gestiegen. Beim Wasserabsatz ist aufgrund des warmen Sommers ein leichter Anstieg von 0,4 Prozent auf 41,7 Millionen Kubikmeter zu verzeichnen. Im Wesentlichen durch die niedrigen Temperaturen begründet, stieg der Wärmeabsatz im Geschätsjahr um mehr als 20 Prozent. Insgesamt wurden 1.389 GWh Wärme abgesetzt. Zudem konnten im Bereich Fernwärme zahlreiche Neukunden gewonnen werden. Zusätzlich wurden über 1.500 GWh Wärme über Nahwärmenetze und dezentrale Wärmeversorgungsprojekte im Contractingbereich abgesetzt.

Die Anzahl der Beschäftigten beträgt 2.642 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2.705 Mitarbeitende im Vorjahr).

Das Geschäftsjahr 2010 im Überblick

Die Weltwirtschaft erholte sich im Jahr 2010 insbesondere aufgrund der aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsmächte kräftiger als zunächst erwartet. Der Stromverbrauch lag in Deutschland im Jahr 2010 voraussichtlich um 4,3 Prozent über dem Verbrauch des Vorjahreszeitraums, der Erdgasverbrauch erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 4,2 Prozent. Wichtigster Grund für den gestiegenen Energieabsatz ist die deutliche konjunkturelle Erholung, insbesondere in der Industrie. Dabei konnten die Verbrauchswerte aber noch nicht das Niveau vor der Wirtschaftskrise erreichen. Es ist jedoch eine zunehmende Volatilität der Energiepreise im Markt zu beobachten.

Wettbewerb und Preisgestaltung

Die Marktentwicklungen fordern den Vertrieb verstärkt heraus. Viele Energieversorger versuchen, wirtschaftlichen Druck im Netz durch Vertriebsaktivitäten außerhalb des eigenen Netzgebietes zu kompensieren. Ebenso wird die fortschreitende Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte zu einem verstärkten Wettbewerb um Strom- und Gaskunden führen. Dies bedeutet in der Konsequenz weiter steigende Wechselquoten und verringerte Margen. Dennoch hat sich enercity mit im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlichen Kundenwechselquoten gut im Wettbewerb behauptet.

Der Aufwärtstrend der Strompreise hat auch im Jahr 2010 angehalten. Preis steigernd wirkten neben einem im Vergleich zum US-Dollar schwächeren Euro auch gestiegene Spotmarktpreise auf den Handelsmärkten für Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikate.

Aufgrund der Belastungen aus der Förderung erneuerbarer Energien und gestiegenen gesetzlichen Anforderungen musste enercity den Stromtarifpreis um 5,8 Prozent erhöhen.

enercity hat den Gaspreis zum 1. April 2010 um 3,8 Prozent gesenkt. Diese Entlastung gibt das Unternehmen in Form von Bonuszahlungen an seine Kunden weiter. Das ist die dritte Gaspreissenkung innerhalb von zwölf Monaten.

Bereits 2008 hat enercity ein Stromprodukt für seine Kunden in der Region eingeführt, bei dem jeder die Leistungs- und Servicetiefe sowie die Bindungsdauer selbst bestimmt und damit auch den Preis. Im August 2010 führte enercity eine breit angelegte Kampagne mit „enercity OptionsStrom" durch. Je nach Länge der Laufzeit konnten sich die Kunden diesmal auch noch eine Extra-Treueprämie von 50 Euro oder 100 Euro sichern. Bis Ende 2010 hatten sich insgesamt rund 120.000 Kunden für eine überwiegend zweijährige Bindung entschieden.

Im Oktober 2010 brachte enercity das Produkt „enercity OptionsGas" neu heraus. Auch hier gibt es wie bei „enercity OptionsStrom" Wahlmöglichkeiten zur Leistungs- und Servicetiefe sowie zur Bindungsdauer. Wie beim Vorläuferprodukt „enercity Gas & fix" gewährt enercity dazu auch noch eine Preisgarantie. Die Kunden konnten sich ebenfalls zusätzlich bis zu 100 Euro Treueprämie sichern. Innerhalb des ersten Monats haben sich bereits 55.000 Kunden für das neue Produkt „enercity OptionsGas" entschieden. Zudem erhalten Kunden für einen Aufschlag von drei Prozent „enercity UmweltGas" mit einer Biogas-Beimischung von fünf Prozent.

Im Jahr 2010 wurde die Marke „enercity – positive energie" überarbeitet und ihre Positionierung aktualisiert, damit sie weiterhin optimal zu den Marktanforderungen und der internen Strategie des Unternehmens passt. Dabei wurde das Markenprofil in einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit weiterentwickelt und geschärft sowie insbesondere der hohe Bezug zu den Kunden noch deutlicher hervorgehoben.

Erzeugung und Produktion

Die Modernisierung und Leistungssteigerung der Gas- und Dampfturbinen-Anlage im Heizkraftwerk Linden macht planmäßige Fortschritte. Mit einem Investitionsvolumen von 175 Millionen Euro soll die elektrische Leistung der Anlage um 130 MW el auf 230 MW el gesteigert werden, die Fernwärmekapazität auf 180 MW verdoppelt und der CO 2 -Ausstoß um jährlich 210.000 Tonnen gesenkt werden. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2011 geplant.

Ende Mai 2009 wurde bei der GHG der Ausbau weiterer Speicherkapazitäten beschlossen, der das Arbeitsgasvolumen voraussichtlich auf insgesamt maximal 700 Millionen Kubikmeter steigern wird. Im Sommer 2010 wurde die Bohrung einer fünften Kaverne abgeschlossen und im Herbst 2010 der Solbetrieb aufgenommen. Der Abschluss der gesamten Arbeiten ist für das Jahr 2018 vorgesehen. Mit der Ausbaustrategie für die Gaskavernenspeicher in Empelde soll die Flexibilität am Markt erhöht und die Erdgasbeschaffung optimiert werden. Sie ist zentraler Bestandteil der Strategie für profitables Wachstum.

Veränderungen in der Beteiligungsstruktur

Im Jahr 2010 hat enercity zur Stärkung von Wirtschaftlichkeit und Prozesseffizienz seine Beteiligungsstrukturen optimiert:

Kraftwerk Mehrum GmbH

Bereits im Dezember 2009 sind die Voraussetzungen für den Vollzug des indirekten Erwerbs eines 50-prozentigen-Anteils an der Kraftwerk Mehrum GmbH, Hannover (KWM) zum 1. Januar 2010 geschaffen worden. Zusammen mit dem bisherigen unmittelbaren KWM-Anteil von 33,3 Prozent hält die Stadtwerke Hannover AG somit insgesamt 83,3 Prozent der Anteile an der KWM.

GKH – Gemeinschaftskraftwerk Hannover GmbH

Mit Kaufvertrag vom 23. Juni 2010 hat die Stadtwerke Hannover AG von der Continental Reifen Deutschland GmbH, Hannover, deren 10,2-prozentigen-Anteil an der GKH – Gemeinschaftskraftwerk Hannover GmbH, Hannover, (GKH) erworben. Die Stadtwerke Hannover AG hält damit nun unmittelbar 84,7 Prozent an der GKH.

GKW Staudinger GmbH & Co. KG und GKW Staudinger Verwaltungs-GmbH

Die Stadtwerke Hannover AG hat jeweils ihre restlichen Anteile an der GKW Staudinger GmbH & Co. KG, Großkrotzenburg, sowie der GKW Staudinger Verwaltungs-GmbH, Großkrotzenburg, im Dezember 2010 an die E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover, verkauft. Die Verkaufsanteile entsprachen jeweils einer Beteiligung von 12,6 Prozent. Die Stadtwerke Hannover AG hat sich damit vollständig aus diesem Projekt zurückgezogen.

WärmeService GmbH

Nachdem die Stadtwerke Hannover AG seit 2008 alleinige Gesellschafterin der WärmeService GmbH, Hannover (WSG) war und in 2009 ihr Geschäftsfeld Contracting in die enercity Contracting GmbH, Hannover, (eCG) ausgegliedert hatte, wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2010 die WSG zur Intensivierung der Contractingaktivitäten mit der eCG verschmolzen.

Umwelt

Umweltschutz ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und dient sowohl dem Schutz der Umwelt als auch der langfristigen Sicherung der Produktions- und Geschäftsgrundlagen des Unternehmens. enercity befindet sich auf dem Umsetzungspfad des Klimaschutzprogramms „Klima-Allianz Hannover 2020". In seinem Beitrag verpflichtet sich das Unternehmen zu einer bilanzwirksamen Reduzierung der CO 2 -Emissionen um 700.000 Tonnen auf der Angebotsseite (Versorgung mit Strom und Wärme) im Zeitraum von 1990 bis 2020. Des Weiteren sollen die spezifischen CO 2 -Emissionen der Stromversorgung weiter gesenkt und die Stromerzeugung durch regenerative Energien und in Kraft-Wärme-Kopplung ausgeweitet werden. enercity hat ein Maßnahmen-Portfolio definiert, das in Summe die Ziele in vollem Umfang erfüllt. Der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung erfährt auf Basis der strategischen Unternehmensplanung K2020 eine höhere Gewichtung.

enercity-Fonds proKlima

Neben eigenen Potenzialen unterstützt die Stadtwerke Hannover AG mit dem proKlima-Fonds zusätzlich die in der Klima-Allianz aufgezeigten Potenziale zur CO 2 -Reduktion auf der Nachfrageseite. Im Jahr 2010 wurden rund 3,5 Millionen Euro in den enercity-Klimaschutzfonds proKlima eingezahlt, der hierdurch zu rund 76 Prozent von der Stadtwerke Hannover AG getragen wird. Die weiteren 24 Prozent werden von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze, welche auch das proKlima-Fördergebiet bilden, beigesteuert.

Energieeffiziente Straßenbeleuchtung

Nachdem Hannover als eine der ersten Städte die letzte Quecksilberdampf-Hochdrucklampe ersetzte und in der Straßenbeleuchtung nunmehr ausschließlich energieeffiziente Lampen- und Leuchtentechnik in Betrieb ist, wurde dieses Ziel in einem groß angelegten Erneuerungsprojekt im Jahr 2010 auch in Langenhagen erreicht. Beide Städte kamen damit dem europaweiten Verbot dieses Leuchtmittels um fünf Jahre zuvor.

Biomassenutzung

Die eCG sowie die Danpower werden im Geschäftsfeld Biomasse in den nächsten Jahren weiterhin substanziell investieren. Insgesamt ist enercity über die Gesellschaften eCG, Danpower sowie Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL) zurzeit an 13 in Betrieb befindlichen Biogasprojekten beteiligt. Im März 2010 hat die eCG 51 Prozent der Anteile an der Bioenergie Harber GmbH & Co. KG, Hohenhameln, übernommen.

Diese plant bis Mitte 2011 die Errichtung einer Biogasanlage, die neben der Stromerzeugung aus Biogas im Blockheizkraftwerk auch die angrenzende Schule und andere Kunden mit Wärme beliefern wird. Danpower hat im Jahr 2010 drei weitere Biogasanlagen in Wolgast, Bernsdorf und Saalow in Betrieb genommen. Zum Jahresende 2010 sind im Konzern Stadtwerke Hannover AG insgesamt 29 Biomasseanlagen, davon 13 Biogasanlagen, in Betrieb. Unter Berücksichtigung der Ersatzbrennstoff-Anlage in Bitterfeld liegt die Stromproduktion dieser Anlagen bei rund 200 GWh, was rund 15 Prozent des Haushaltskundenbedarfs im Netzgebiet Hannover pro Jahr entspricht.

Elektromobilität

Im Jahr 2010 machte enercity die ersten Schritte in die elektromobile Zukunft: Im September wurde erstmals eine Flotte von zehn Elektrorollern an enercity-Privat- und Geschäftskunden für einen zehnwöchigen kostenlosen Test vergeben. Im Jahr 2011 sind drei weitere Testphasen geplant. Darüber hinaus stehen den Mitarbeitenden an allen großen Verwaltungsstandorten und am enercity expo Café Elektrofahrräder für Dienstfahrten zur Verfügung. Seit November können Nutzer von E-Fahrzeugen an der ersten enercity-Stromtankstelle kostenlos enercity-UmweltStrom tanken.

Kulturelles und soziales Engagement

enercity ist mit der Landeshauptstadt Hannover und ihren Bürgerinnen und Bürgern traditionell verbunden. Das Engagement erstreckt sich dabei nicht nur auf die Versorgungswirtschaft und damit einhergehende monetäre Aspekte sowie einen aktiven Umweltschutz, sondern auch auf ein soziales Engagement.

Im Jahr 2010 wurde der Kooperationsvertrag zwischen enercity und dem Jungen Schauspiel Hannover um drei Jahre verlängert. Mit dem Stück „Neverland" entstand mittlerweile das vierte Theaterstück in Zusammenarbeit mit dem Jungen Schauspiel Hannover. Ziel von enercity ist es, den Jugendlichen kreative Wege zur persönlichen Entwicklung aufzuzeigen und Talente nachhaltig zu fördern.

Auch das traditionelle Jazzfestival „enercity swinging hannover" geht in die Verlängerung: Im Dezember 2010 wurde die Kooperation um weitere drei Jahre fortgesetzt.

Seit Juli 2010 unterstützt enercity den Handball-Erstligisten TSV Hannover-Burgdorf als Kooperationspartner. Die TSV Hannover-Burgdorf engagiert sich stark für die Talentförderung von Kindern und Jugendlichen. Dadurch ist das Sponsoring von enercity eine gute Ergänzung zu den bisherigen Projekten des Unternehmens.

Mitarbeitende

Die Zahl der Mitarbeitenden ist im Vergleich zum Vorjahr weiterhin gesunken (2009: 2.705 // 2010: 2.642). Diese Entwicklung ist das Resultat der konsequenten Umsetzung des Projekts Triathlon, das im Jahr 2004 zur Erschließung weiterer innerbetrieblicher Effizienzen und externer Wachstumspotenziale aufgelegt wurde, und im Jahr 2010 mit der Reduzierung von insgesamt circa 380 Mitarbeiterkapazitäten planmäßig abgeschlossen wurde.

Zum 1. Januar 2010 ist der Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung II in Kraft getreten, der unter anderem betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2018 ausschließt.

Aufgrund von zahlreichen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde enercity als familienbewusster Arbeitgeber vom Audit berufundfamilie ausgezeichnet – einer Initiative, die auf die Hertie-Stiftung zurückgeht und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Rund 300 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen haben im vergangenen Jahr das Audit durchgeführt. Dabei begutachten externe Experten die laufenden Maßnahmen, zeigen Entwicklungspotenziale auf und treffen verbindliche Zielvereinbarungen.

Ausblick

enercity wird sich weiterhin an dem Ziel orientieren, auf Basis einer starken lokalen Position zu den Marktteilnehmern im vorderen Drittel der relevanten Wettbewerber zu gehören. Die Geschäftspolitik ist dabei auf langfristige Kundenbindungen auf der Grundlage attraktiver Preis-Leistungs-Verhältnisse ausgelegt.

Im Strombereich wird enercity die Marktstellung nachhaltig festigen und weiter ausbauen. Dafür wurden erneut Lieferverträge mit bundesweit tätigen Kunden abgeschlossen oder verlängert.

Durch die Anreizregulierung in den Netzbereichen Strom und Gas sind in den kommenden Jahren weitere Kürzungen der Netzentgelte zu erwarten.

Im Gasbereich haben sich auch im letzten Geschäftsjahr wieder intensive Wettbewerbseinflüsse bemerkbar gemacht. Es ist daher und auch aufgrund eines zunehmend effizienteren Energieeinsatzes damit zu rechnen, dass der Gasabsatz im Konzessionsgebiet von enercity in den nächsten Jahren leicht zurückgehen wird. Um den möglichen Rückgang innerhalb des Versorgungsgebietes zu kompensieren, wird der überregionale Gasvertrieb im Geschäftskundensegment intensiviert werden.

Als Konsequenz aus den Verpflichtungen der „Klima-Allianz 2020" und der wirtschaftlichen Attraktivität soll der Ausbau der energiesparenden und klimafreundlichen Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung mittelfristig stärker forciert werden.

Die bereits eingeschlagene Linie im Bereich Contracting wird enercity auch in den nächsten Jahren weiterverfolgen und ausbauen. Der Fokus ist hierbei auf die Erstellung und den Betrieb von kleinen bis mittleren Blockheizkraftwerken sowie die Erzeugung von Energie aus Biomasse gerichtet.