Familien

Stadt schafft neue Stellen für Schulsozialarbeit

Im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes hat der Bund Sondermittel für Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt. Sie werden über das Land Niedersachsenn und die Region Hannover an die Landeshauptstadt Hannover weitergeleitet. Entsprechend der Schülerzahlen erhält Hannover 5,4 Millionen EURO. Die Mittel sind bis 2013 befristet.

Die konkrete Umsetzung der Schulsozialarbeit ist Aufgabe der Kommunen. Deshalb legt die Verwaltung jetzt den Ratsgremien ein Programm zur Entscheidung vor. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen und ihnen den Zugang zu Angeboten an Bildung und außerschulischer Teilhabe zu erschließen. 

"Bildung und Teilhabe insbesondere für junge Menschen aus ökonomisch benachteiligten Familien zu ermöglichen, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe unserer Gesellschaft und Teil qualitativer Stadtentwicklung", unterstrich Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter heute (22. November) den Anspruch des Programms.

Mit den vom Bund zur Verfügung gestellten Mitteln kann an 35 Schulen im Stadtgebiet Schulsozialarbeit eingerichtet werden.

Angesetzt wird dort, wo SchülerInnen der Zugang zu Bildung besonders erschwert ist. Dementsprechend erhalten ab dem Schuljahr 2012/2013 18 Grundschulen, sieben Förderschulen Lernen, acht Hauptschulen und zwei Integrierten Gesamtschulen Schulsozialar-beitInnen.

Geschaffen werden 35 Stellen, die 924 Wochenarbeitsstunden entsprechen. Zusätzliche Stellen werden innerhalb der zuständigen Fachverwaltungen zur Steuerung, Koordination und fachlichen Beratung eingerichtet.

Darüber hinaus werden die SchulsozialarbeiterInnen ein eigenständiges Budget auf der Grundlage der Schülerzahlen der Schule erhalten, um eigenständige Maßnahmen und Projekte durchführen zu können.

Schul- und Kulturdezernentin Marlis Drevermann schlägt den Bogen vom kommunalen Bildungsplan 2009 zu dem neuen Programm: "LehrerInnen müssen in ihrer Bildungsarbeit unterstützt werden. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern um ein ganzheitliches Bildungskonzept. Auf diesem Gedanken fußt schon unser bestehendes Konzept des Bildungsplans. Mit der Schulsozialarbeit können wir einen weiteren wichtigen Baustein hinzufügen, und so die Verbindung von Bildung, Betreuung und Erziehung und die sich daraus ergebenen Teilhabechancen für Kinder weiter verbessern."

Um mit dem Programm Schulsozialarbeit die Kinder zu erreichen, die besonders profitieren sollen, hat die Stadt sich an Sozial- und Bildungsdaten wie zum Beispiel Transferleistungsquoten, an Schullaufbahnempfehlungen und Schulabschlüssen in Weiterführenden Schulen orientiert.

"Im Rahmen der Zielsetzungen des Bildungs- und Teilhabepaketes soll die Schulsozialarbeit Teil einer präventiven Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik sein, Kinder und Jugendliche individuell unterstützen und somit mehr Chancengleichheit ermöglichen" erläutert Walter.

Drevermann betont: "Den Schwerpunkt der Schulsozialarbeit legen wir auf die Grundschulen, um dem präventiven Gedanken der Bildung und Teilhabe frühzeitig Rechnung zu tragen."

Auf dieser Grundlage wurden bei den ausgewählten Schulen folgende Leitgedanken zugrunde gelegt:

  • Der präventive Ansatz und entsprechende Hilfe- und Unterstützungssysteme sollen so früh wie möglich greifen, um mittel- und längerfristige Folgen von Bildungs- und Teilhabearmut zu vermeiden.
  • Eine wirkungsvolle und nachhaltige Unterstützung ist nur im "Gesamtsystem Familie" zu erzielen. Je jünger die Kinder sind, umso höher ist die Chance Eltern zu erreichen und zu beteiligen.
  • Teilhabechancen sollen dort verbessert werden, wo sie anhand von Bildungs- und/ oder Sozialindikatoren nachweislich gemindert sind.
  • Die Schulen, die bereits vom Land finanzierte SchulsozialarbeiterInnen beschäftigen erhalten grundsätzlich keine zusätzlichen Stellen.

Das Programm Schulsozialarbeit wird begleitend evaluiert und dokumentiert.