Hannover gedenkt Opfer rechtsextremistischer Gewalt – Schweigeminute im Rathaus

Hannover gedenkt der jüngsten Opfer rechtsextremistischer Gewalt in Deutschland. Anlässlich des zentralen Staatsaktes in Berlin für die Mordopfer der rechtsextremen Zwickauer Terrorgruppe NSU sind am kommenden Donnerstag, 23. Februar, um 12 Uhr im Neuen Rathaus alle Beschäftigten der Landeshauptstadt sowie die Ratsmitglieder zu einer Schweigeminute aufgerufen.

Oberbürgermeister Stephan Weil appelliert zugleich an die übrige Bevölkerung der Landeshauptstadt, sich ebenfalls mit Schweigeminuten an dem Gedenken zu beteiligen. Hannover folgt damit einem bundesweiten Aufruf der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

"Die Landeshauptstadt Hannover unterstützt diesen Aufruf und will mit der Schweigeminute ein Zeichen gegen die menschenverachtende Gewalt setzen", heißt es in einem gemeinsamen Aufruf von Oberbürgermeister Weil und dem Vorsitzenden des Gesamtpersonalrates der Landeshauptstadt, Hans-Jürgen Jeroschewski an die knapp 10.000 Beschäftigten.

"Lassen Sie uns gemeinsam am 23. Februar um 12 Uhr unsere Arbeit unterbrechen und im Stillen an die Opfer, ihren Familien und Freunde gedenken. Mit diesem gesellschaftlichen Signal wollen wir Aufmerksamkeit erregen und uns gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagieren. Die Schweigeminute ist auch Ausdruck unserer Solidarität für die Vielfalt und Offenheit gegenüber Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund", erklären Weil und Jeroschewski.

Im Neuen Rathaus werden sich die Beschäftigten in der zentralen Halle versammeln. In anderen Dienststellen sind ebenfalls kurze Zusammenkünfte für das Gedenken geplant. Der Vorsitzende des Stadtrates, Bürgermeister Bernd Strauch, wird an dem Tag die ganztägige Ratssitzung zu den Haushaltsberatungen 2012 für die Teilnahme an der Gedenkminute unterbrechen.
Zeitgleich findet am 23. Februar in Berlin der Staatsakt zur Erinnerung an die Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU statt. Diese Gruppierung wird für bundesweit zehn Morde verantwortlich gemacht.