"Mehr Fun – weniger Alkohol", das Motto des städtischen Alkoholpräventionsprogramms für Jugendliche, gilt seit 2009 auch für hannoversche Sportvereine. Die Kooperation vom Jugendschutz der Stadt Hannover und dem Stadtsportbund mit einzelnen Vereinen geht mit Hilfe engagierter Sponsoren jetzt in die dritte Saison.
Sieben Handball- beziehungsweise Fußball-Mannschaften der A- und B-Jugend sowie eine U18-Rugbymannschaft aus sechs Vereinen spielen in Projekttrikots, nehmen an Workshops und Mitmachaktionen teil – und werden so zu "BotschafteInnen" der Idee, dass Sport ohne, oder zumindest mit ganz wenig Alkohol auskommt.
Für diesen Gedanken wirbt auch 96-Fußballprofi Moritz Stoppelkamp: Das Vorbild vieler NachwuchsstürmerInnen hat die Schirmherrschaft für die Projektsaison 2011/2012 übernommen.
Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter freute sich heute (12. Oktober) bei der Vorstellung der Projektfortsetzung besonders über das Engagement des 96ers: "Immer noch scheint Alkohol als allgemein sanktionierte Volksdroge zu bestimmten Freizeittätigkeiten notwendig dazu zugehören. Daher kann Alkoholprävention nicht nur Aufgabe von Rathäusern sein, sondern muss gesellschaftlich verankert werden im Alltag der Menschen. Im Sport können wir gerade jungen Menschen nahebringen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann. Wenn ihre sportlichen Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren, ihnen auch dabei Vorbild sind, hat das eine große Bedeutung. Moritz Stoppelkamp aus der aktuellen Erfolgsriege unserer 'Roten' ist daher ein echter Wunschschirmherr für unser Projekt!"
Moritz Stoppelkamp weiß als Profi-Fußballer, dass Alkohol im Leistungssport kaum Platz haben kann: "Höchstleistung abrufen und Alkohol trinken, das passt nicht zusammen. Das ist in der Bundesliga genauso wie im Freizeitsport: Abends in der Disko Vollgas geben – und am nächsten Tag wichtige Punkte einspielen, ist ein Problem. Wer also Erfolg – und Spaß – in seinem Sport haben will, sollte möglichst die Finger vom Alkohol lassen, zumindest aber die eigenen Grenzen kennen und einhalten."
"Gerade wenn man einigermaßen bekannt ist, schauen sich die Kids sehr genau an, wie man lebt, denkt und feiert. Wenn es um ein suchtfreies Leben geht, bin ich gern dieses Vorbild – und Schirmherr des Präventionsprojekts", unterstreicht Stoppelkamp.
Die Erfahrungen der vergangenen beiden Projektsaisons haben gezeigt, dass Jugendliche über die Sportvereine sehr gut zu erreichen und in den Workshops für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren sind.
In dieser dritten Projektsaison beteiligen sich Hannover 78 mit Handballern der A- und B-Jugend, der TSV Kirchrode mit der männlichen und der weiblichen B-Jugend/Fußball, der HSC mit der männlichen B-Jugend der Handballsparte, der TuS Davenstedt mit der weiblichen B-Jugend/Fußball, der TuS Kleefeld mit den männlichen Fußballern der A-Jugend, sowie der VfR Döhren mit der männlichen Rugby-U18-Mannschaft.
Dass vier von den sechs Sportvereinen bereits in mindestens einem der beiden letzten Jahre dabei waren (neu sind TuS Kleefeld und VfR Döhren) zeigt, wie hoch die Bedeutung für die langfristige Vereinsarbeit eingeschätzt wird.
Die Beteiligung geht übrigens nicht auf aktuelle Probleme in den Vereinen zurück, sondern auf die grundsätzliche Bereitschaft, den Mannschaften neben Training und Taktik auch gesellschaftliche Werte zu vermitteln. Durch das Präventionsprojekt soll den Jugendlichen ein selbstkritischer Umgang mit Alkohol und die Entwicklung eigener Grenzen nahegebracht werden. Auch Gruppendruck und alkoholische Belohnungen für sportliche Leistungen sind wichtige Themen. Dafür wird ein verbindliches Regelwerk erarbeitet, welches für die Mannschaften gilt. Trainer und Betreuer sind bei den Workshops anwesend und diskutieren mit.
Die jugendlichen Teams spielen während der gesamten Saison in Trikots, die mit "Mehr Fun – weniger Alkohol" auf das Programm hinweisen. Sportkleidung und Bälle konnten mit Hilfe der Hannoverschen Volksbank, der NP-Sportstiftung, der Sparkasse Hannover und der union-boden GmbH angeschafft werden; die Barmer GEK fördert außerdem den sportmedizinischen Aspekt der workshops, in denen verdeutlicht wird, welche (negativen) Einflüsse der Alkohol auf die sportliche Fitness hat.
Um die Öffentlichkeit zu informieren, fährt eine gestaltete Straßenbahn durch Hannover.
"Mehr Fun – weniger Alkohol im Sport-(verein)" ist ein weiterer Baustein des Programms, mit dem der städtische Jugendschutz für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Volksdroge Alkohol wirbt. Dazu gehören Filmtage, Informationswochen in Schulen sowie Angebote für jugendliche Fußballfans, ihren Bundesligaverein Hannover 96 alkoholfrei zu Auswärtsspielen zu begleiten.
Ansprechpartner sind Walter Swiderke und Frank Woike vom Jugendschutz der Stadt Hannover.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.streetwork-hannover.de zu finden.
Das Projekt "Alkohol-Prävention im Sport(verein)" ist eine Kooperation mit dem StadtSportBund Hannover und wird gefördert von Hannoversche Volksbank, Barmer GEK, Neue Presse Sportstiftung, Sparkasse Hannover und cityparken Hannover.