enercity baut Biogas-Erzeugung weiter aus – regenerative Energie bei jedem Wetter
Mit den neuen Biogas-Anlagen in Giesen bei Hildesheim und Harber bei Peine vollzieht enercity die nächsten Schritte bei der Energiewende. Die Anlagen, die jetzt vom Probebetrieb in den Dauerbetrieb überführt werden, erzeugen kontinuierlich erneuerbare Energie – und das Biogas lässt sich anders als Solar- oder Windkraftstrom sogar speichern. An einem regnerischen Wintertag ohne Wind und Sonne kann die Energie aus den Pflanzen daher die Lücken von Windkraft und Sonnenenergie verkleinern. Und sollten plötzlich durch Sonnenschein und guten Wind die Stromnetze mit zu viel Energie versorgt sein, kann die Stromproduktion durch die Biogasanlage unterbrochen werden.
„Außerdem ist Biogas vielseitig einsetzbar“, betont Dr. Manfred Schüle. Der Geschäftsführer der enercity Contracting GmbH (Hannover) erläutert dies an den beiden neuen Anlagen. „In Harber gehen wir den klassischen Weg: Das erzeugte Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk vor Ort genutzt. Der erzeugte Strom fließt ins öffentliche Stromnetz, die gleichzeitig entstehende Wärme heizt eine benachbarte Schule und ein in der Nähe liegendes Seniorenheim umwelt- und klimaschonend.“
Biogas sorgt für Strom und Wärme – treibt aber auch Erdgas-Autos an
In Giesen hat sich enercity dagegen für einen anderen Weg entschieden. Hier wird das Biogas veredelt und bekommt dadurch die gleichen Eigenschaften wie Erdgas. Anschließend wird das Bio-Erdgas ins vorhandene Erdgasnetz eingespeist und kann an jedem Ort in Deutschland verbraucht werden. Aus der Anlage in Giesen beliefert enercity jedoch Kunden in Hannover sowie die eigenen Erdgastankstellen in der Region. „Auch hierbei setzen wir das Bio-Erdgas in der besonders effizienten Kraft-Wärme-Kopplung ein. Das heißt, es treibt in einem Blockheizkraftwerk einen Motor an – dabei entsteht gleichzeitig Strom und Wärme“, erläutert Schüle. Für den Einsatz als Kraftstoff plädieren viele Klimaexperten, da Bio-Erdgas die derzeit ökologischste und kostengünstigste Möglichkeit zum Fahren mit erneuerbaren Energien ist.
Da beim Verbrennen des Biogases nur so viel Kohlendioxid entsteht, wie die Pflanzen während des Wachstums der Atmosphäre entzogen haben, hat dieser Energieträger eine neutrale CO2-Bilanz. Die Pflanzen, mit denen die beiden Anlagen derzeit gefüttert werden, hat enercity bereits im Herbst 2011 einlagern lassen.
Klimaschonender Strom für 4.000 Haushalte
Das mit der Biogasanlage in Harber gekoppelte Blockheizkraftwerk hat eine elektrische Leistung von 800 Kilowatt (kW) und kann 850 kW Wärme erzeugen. Mit der erwarteten jährlichen Stromproduktion von 6,5 Millionen Kilowattstunden (kWh) kann enercity durchschnittlich 1.500 Vier-Personen-Haushalte mit klimaschonendem Strom versorgen.
Die Biogas-Aufbereitung in Giesen speist 350 Kubikmeter Bio-Erdgas pro Stunde ins Erdgasnetz ein. Wird diese Gasmenge in einem Blockheizkraftwerk genutzt, könnte eine Strommenge für 2.500 Vier-Personen-Haushalte erzeugt werden.
enercity arbeitet bei beiden Anlagen mit Landwirten aus der Region zusammen. „Wir haben bei unserer Biogas-Aufbereitungsanlage in Ronnenberg und bei der Biogasanlage in Langenhagen-Kaltenweide mit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Energieversorger und Landwirten sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Schüle.
enercity betreibt mit den Beteiligungsgesellschaften enercity Contracting GmbH (Hannover), Danpower GmbH (Potsdam) und EPL – Energie-Projektgesellschaft GmbH (Langenhagen) inzwischen 30 Biogasanlagen in ganz Deutschland.