Der in Linden und bei Lyon lebende Künstler verrät, dass er für den Ausstellungstitel den Filmtitel „Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“ von Stanley Kubrick adaptiert und verändert hat. Hier deutet sich die Arbeitsweise von Christoph Bartolosch an. Für seine Bilderserien verarbeitet er vorgefundenes Bildmaterial weiter, gleich welcher Provenienz.
In seiner Arbeit „webster´s brain“ hat er aus dem dreibändigen Lexika „webster´s new international dictionary“ alle 3200 gezeichneten Abbildungen übernommen und sie ohne Wortbezeichnung in 73 Tafeln zeichnerisch neu kombiniert. Die Erfassung der Welt als erklärtes Ziel eines lexikalischen Denkens wird hier spielerisch konzeptuell in Frage gestellt.
Ebenso irritierend wirkt die 66 Bilder umfassende Serie „Hitchcock 66“ auf den Betrachter. Hier sind aus Schwarzweißfilmen des Regisseurs Alfred Hitchcock einzelne prägnante Standbilder von Christoph Bartolosch ausgewählt und minimal weiterbearbeitet worden. In der zufälligen Hängeanordnung kann ein neuer filmischer Kontext gedacht werden.
Sein Interesse gilt der kulturell geprägten und medial kommunizierten Bilderwelt. Sie soll es uns ermöglichen, ein geordnetes Verständnis von Welt zu konstruieren. Dieses „Modell kultureller Wirklichkeit“ unterläuft der Künstler. Er ist der Meinung: „Die Aufgabe der Kunst ist es, Fragen zu stellen, nicht Antworten zu geben!“
Bankhaus Hallbaum
An der Börse 7
30159 Hannover
Bildquellen:
- Kaktus von Christoph Bartolosch: Christoph Bartolosch
- Kaktus – Christoph Bartolosch: Christoph Bartolosch