Brennpunkt Klimawandel
Der Klimawandel – über kaum ein zweites Thema wird weltumspannend so intensiv und kontrovers diskutiert. Darüber gerät oft in den Hintergrund, dass die globale Erderwärmung kein Schreckensszenario der Zukunft ist, sondern längst begonnen hat. Schmelzende Gletscher in der Arktis, allmähliche Ausbreitung der Wüsten, sogar die zunehmende Häufigkeit schwerer Wirbelstürme gelten als Vorboten des von Menschen verursachten weltweiten Temperaturanstiegs.
„Brennpunkt Klimawandel“ lautet der Titel einer Ausstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die die Region Hannover vom 25. Juli bis einschließlich 4. August 2008 im neuen Regionshaus präsentiert. 13 Tafeln geben Antworten auf zentrale Fragen: Welche Folgen hat der Klimawandel? Wer verursacht ihn? Und wie kann die globale Erwärmung noch gestoppt werden?
Neben Bildern von der Elbeflut, von Eisbären und Kraftwerksschloten stellt die Ausstellung im Spiegel von zehn globalen Brennpunkten Zusammenhänge zwischen Energieerzeugung, Wetterextremen und bedrohten Regionen her. Doch bei aller Problematik werden auch Beispiele gezeigt, die Mut machen und Lösungen für den Einhalt des Klimawandels aufzeigen: weite Felder von Solaranlagen oder Menschen, die sich in konkreten Projekten für den Umweltschutz engagieren.
„Der drohende Klimawandel ist die vielleicht größte ökologische und ökonomische Herausforderung dieses Jahrhunderts“, sagte Prof. Dr. Axel Priebs zur Eröffnung der Ausstellung. Der Umweltdezernent der Region Hannover strich heraus, dass Klimaschutz niemandem gleichgültig sein kann, wie die Schau des BUND eindrücklich zeige. „Wir freuen uns daher, die Ausstellung passend zum Klimaschutzjahr der Region Hannover zeigen zu können.“
Mit einer Reihe von Projekten engagiert sich die Region ganz konkret für den Klimaschutz. Verschiedene Arbeitsgruppen prüfen derzeit, wie der Schadstoffausstoß jetzt und in Zukunft verringert werden kann – mit einem ehrgeizigen Ziel: „Die auf Bundesebene beschlossene Reduktion des Kohlendioxidausstoßes um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 wollen wir auch für die Region umsetzen“, kündigte der stellvertretende Regionspräsident an.
Dass sich der Klimawandel nicht nur auf ferne Länder auswirkt, sondern auch in Niedersachsen spürbar sein wird, darauf wies Dr. Reinhard Löhmer hin: „Wir müssen in den kommenden Jahrzehnten mit immer extremeren Wetterereignissen rechnen“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen. „Dazu zählen Dürren im Sommer wie Starkregen im Winter und durchaus auch ein vermehrtes Auftreten von Tornados, wie Szenarien des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung belegen.“
Damit die Folgen des Klimawandels auch ökonomisch beherrschbar bleiben, müsse bereits jetzt auf die spürbaren Klimaveränderungen reagiert werden. „Jeder kann etwas tun – in Hannover kommt man prima mit dem Rad fast überall hin und auch beim Energiesparen spürt jeder Einzelne das Plus im eigenen Geldbeutel.“ Der BUND, so Löhmer, fordere seit einiger Zeit eine detaillierte Verwundbarkeitsanalyse auch für Niedersachsen, um geeigneten Anpassungsstrategien zu entwickeln.
Der BUND Region Hannover ergänzt die bundesweit tourende Klimawandel-Ausstellung um einen speziellen Aspekt: Unter dem Titel „Klima- und Artenschutz unter einem Dach“ zeigt eine Auswahl von Ersatznisthilfen, wie Vögel auch nach der Wärmedämmung von Häusern weiterhin an Gebäuden nisten können, statt ihren angestammten Lebensraum aufgrund der Wärmesanierung aufgeben zu müssen. Über dieses Thema informiert ab August auch eine gleichnamige Broschüre von proKlima, die unter anderem unter www.bund-hannover.de erhältlich ist.
Die Ausstellung ist vom 25. Juli bis einschließlich 4. August 2008 im Sitzungssaal N 001 im Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover, zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr, Freitag 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Thema Klimawandel unter www.bund.net/klimawandel.
PM: Region Hannover