Ausstellung und Veranstaltungen zum Thema Konflikte in der Arbeitswelt im Regionshaus

„Wenn keiner grüßt und alle schweigen“: Ausstellung und Veranstaltungen zum Thema Konflikte in der Arbeitswelt im Regionshaus

„Wenn keiner grüßt und alle schweigen“ ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Region Hannover und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) überschrieben. Vom 3. bis 18. Juli werden im großen Sitzungssaal der Region in einer Ausstellung die Themen Konflikte und Konfliktursachen in der Arbeitswelt veranschaulicht, individuelle Bewältigungsstrategien in Konfliktsituationen wie zum Bespiel beim Mobbing vorgestellt und betriebliche Lösungswege aufgezeigt.

Das in Kooperation mit der Deutschen Arbeitsschutzausstellung (DASA) entwickelte Ausstellungsprojekt wird von zahlreichen Partnern wie dem NDR, der üstra oder dem DGB unterstützt und durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Seminaren, Workshops, Diskussionen und Vorträgen ergänzt. „Wenn keiner grüßt und alle schweigen“ richtet sich nicht nur an Regionsmitarbeiter. Angesprochen werden soll ein großer Personenkreis, der von Betriebsinhabern, Arbeitnehmern, Führungskräften und Gewerkschaften über Theologen bis hin zu Lehrern, Auszubildenden, Schülern und Mobbingbetroffenen reicht.

„Die Arbeitswelt ist keine konfliktfreie Zone, sie war es nicht und wird es nie sein. Konflikte haben aber auch positive Wirkungen. Sie machen Probleme offensichtlich, setzen Ideen frei und lösen notwendige Veränderungen und Verbesserungen aus. Ein konstruktiver Umgang mit Konflikten ist eine der Grundvoraussetzungen für ein Arbeitsklima, das gute Leistungen ermöglicht, Motivation und Gesundheit erhält“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau bei der Vorstellung des Veranstaltungsprogramms.

Für Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann hat Mobbing viele Gesichter: „Oft steckt Angst dahinter. Die Ausstellung ‚Wenn keiner grüßt und alle schweigen’ holt das aus dem Dunkel, und sie zeigt Wege auf, mit den eigentlichen Problemen umzugehen und Lösungen zu finden. Die Bibel nennt das Umkehr, also neue Wege. Es entwickelt sich eine Konfliktkultur, die von Wertschätzung geprägt ist. Ich freue mich über die erneute, am Menschen orientierte Kooperation des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt mit der Region Hannover."

Neben Führungen durch die Ausstellung wird eine Vielzahl von – zum Teil öffentlichen –Vorträgen, Gesprächsforen und Workshops angeboten. „Vorsicht, sonst gibt es noch Streit! – Kommunalpsychologische Wegweiser in Konflikten“ heißt der Vortrag des renommierten Hamburger Kommunikationspsychologen Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun am Freitag, dem 4. Juli, ab 15 Uhr (Teilnahmebeitrag: 15 Euro). Schulz von Thun ist der Autor des Klassikers „Miteinander reden“. Um die „Bearbeitung von Konflikten in der Kunst“ geht es ebenfalls am Freitag, 4. Juli, ab 18 Uhr. Ernst-Friedrich Heider, Pastor und analytischer Kunsttherapeut, moderiert das Gespräch.

Tags drauf, am Sonnabend, 5. Juli, 11 bis 13 Uhr, wird der „Markt der Möglichkeiten“ abgehalten. Im Regionshaus präsentieren sich Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Hilfeträger. Für 11.30 Uhr ist eine öffentliche Führung vorgesehen. Um 13 Uhr schließt sich das von der hannoverschen Ärzteschaft, dem Fachbereich Gesundheit der Region Hannover und der MHH gemeinsam veranstaltete „20. Gesundheitsforum“ an. Es widmet sich von 13.00 bis 17.00 Uhr, der Frage „Fit im Job – Wie bewältige ich krankmachende Konflikte am Arbeitsplatz?“. Moderatoren sind Nicola Zellmer (Hannoversche Allgemeine Zeitung) und Dr. Hans-Bernhard Behrends, Leiter des Fachbereichs Gesundheit.

Unter dem Thema „160 Zeichen gegen Gewalt“ steht am Sonntag, 6. Juli, 11.30 bis 12.30 Uhr, ein Kurzgottesdienst mit Livemusik an. „Schritte gehen Tritte“ heißt es am Montag, 7. Juli: In einem Workshop des Evangelischen Landesjugendpfarramtes für Berufsschulklassen haben Jugendliche die Möglichkeit, eigene Gewalterfahrungen zur Sprache zu bringen und Handlungsmöglichkeiten zur Sprache zu bringen. Firmeninhaber und Betriebleiter können sich am Dienstag, 8. Juli, 18.30 Uhr, Rat bei dem Vortrag „Konflikte im Betrieb gibt es überall“ holen. Das Improvisationstheater Hannover 98 spielt am Freitag, 11. Juli, ab 18 Uhr Szenen und Geschichten zum Thema der Ausstellung. „Zoff in der Bibel“ lautet die Überschrift der Andacht am Sonntag, 13. Juli, ab 11.30 Uhr. Am Donnerstag, 17. Juli, spricht Mobbingberaterin Renate Engbers ab 16.30 Uhr über das Thema „Konflikte am Arbeitsplatz – Wie gehe ich damit um?“.

Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung sind Objekte aus der Kunstwerkstatt des Klinikums Region Hannover Wunstorf GmbH zu sehen. Die Arbeiten der Patienten mit psychischen Erkrankungen spiegeln Gefühle wie Ausgegrenztheit, Isolation oder  verzweifelte Ratlosigkeit, nicht unähnlich denen von Mobbingopfern. Neben der Darstellung von Konflikten wird bei einigen Exponaten auch der Ansatz der Konfliktbearbeitung deutlich, die Stärkung der eigenen Persönlichkeit und ihrer positiven Entwicklungsperspektive. 

Die Ausstellung „Wenn keiner grüßt und alle schweigen“ ist vom 3. bis 18. Juli im Sitzungssaal des neuen Regionshauses, Hildesheimer Straße 18, zu sehen. Dort finden auch die begleitenden Veranstaltungen statt. Allgemeine Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 19 Uhr und freitags von 8 bis 17 Uhr.

Wanderausstellung vom 3. bis 18. Juli im Haus der Region

PM: Region Hannover