Sie sind bunt und vor allem weich: Mit selbstgenähten „Herzkissen“ sollen Frauen nach einer Brustkrebsoperation Schmerzentlastung bei der Körperhaltung und Trost für die Seele finden. Die Jugendwerkstatt Nadelöhr der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. unterstützt diese ursprünglich aus Amerika stammende Aktion. Die Teilnehmerinnen der Jugendwerkstatt haben Stoffe besorgt, Muster ausgeschnitten, Probeherzen genäht und Kontakt mit den Krankenhäusern aufgenommen, um den Bedarf abzuklären. Die Frauenklinik im Klinikum Nordstadt hat das Angebot dankend angenommen und verteilt die mit weicher Watte gefüllten Herzkissen zukünftig an betroffene Patientinnen. Die ersten 30 Kissen sind fertig gestellt und wurden am 2. September 2010 übergeben.
„Ich begrüße diese Aktion sehr“, betont Dr. Alexander Moser, Leiter des Brustzentrums. „Die Frauen sind bei der Diagnose Brustkrebs meist sehr erschüttert und freuen sich, wenn sie etwas bekommen, das ihnen hilft.“ Die Kissen sind individuell und bunt gestaltet mit leuchtenden oder warmen Farben, Blumenmustern oder Seifenblasen. Keines ist gleich. „Sie sind eine gute Lagerungshilfe und werden von den Patientinnen positiv aufgenommen“, sagt Inka Marie Rack, Pflegeexpertin für Brusterkrankungen. Auch Frauen, die in der onkologischen Ambulanz chemotherapeutisch behandelt werden, sollen zukünftig von diesem Angebot profitieren, „sozusagen als Pflaster für die Seele“, so die Pflegeexpertin.
Auch die Teilnehmerinnen der Jugendwerkstatt Nadelöhr sind von dieser Aktion überzeugt. „Neben der Vermittlung handwerklicher Fähigkeiten ermöglicht die Herstellung und Verteilung der Herzkissen, den jungen Frauen, soziale Verantwortung zu übernehmen und erkrankten Frauen Unterstützung zu geben“, betont Susanne Losigkeit-Gläbe, Leiterin der Jugendwerkstatt Nadelöhr. Geplant sei, zukünftig jeden Monat 30 Kissen an die Klinik zu liefern.