Die Eisbären Sprinter, Arktos und Nanuq begegnen sich am 22.10.2010 zum ersten Mal zu dritt in der Kanada-Landschaft Yukon Bay im Erlebnis-Zoo Hannover.
Drei Eisbären, zwei Gehege: Abwechslung ist für Zoo-Tiere besonders wichtig. Etwas Neues kennenzulernen bringt Spannung und Spaß in den Alltag. Seit der Eröffnung der Kanada-Landschaft Yukon Bay im Mai 2010 wurde den drei Eisbären Sprinter, Arktos und Nanuq viel geboten. Zuerst konnten sich die beiden Brüder Arktos und Nanuq zusammen an ihr neues zu Hause gewöhnen. Sprinter, das Einzelkind im Eisbärentrio, konnte währenddessen die Gerüche der beiden Nachbarn aufschnappen und seine neuen Spielkameraden in Ruhe beobachten.
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Im Sommer war es dann soweit. Sprinter lernte einen der beiden Brüder kennen und musste sich einen konditionellen Rückstand eingestehen. Der spielerprobte Arktos zeigte dem Neuling von Anfang an, wo es lang geht. Angespornt von dieser Erfahrung machte Sprinter eine gewaltige Entwicklung. Das morgendliche Kräftemessen im Wasser war schon bald ausgeglichen und die Spieleinheiten wurden immer länger. Die anschließende Erholungsphase verbrachten beide Eisbären häufig zusammen in der warmen Mittagssonne.
Kurz darauf sollten auch Nanuq und Sprinter Freundschaft schließen. Eine neue Herausforderung für Sprinter. Gespannt schauten die Pfleger bei der ersten Wassersportbegegnung zu und siehe da: Das Training mit Arktos hat sich gelohnt. Ausgelassen tobten beide durch das Hafenbecken, von Berührungsängsten keine Spur, eine ausgeglichene Begegnung.
„Die Kennenlernphase ist nun vorbei, Sprinter wurde von den beiden Brüdern Arktos und Nanuq sehr gut aufgenommen und die drei haben sich miteinander angefreundet" so Tierpfleger Andreas Pohl. Bei aller Freundschaft kommt die Rangelei aber trotzdem nicht zu kurz. Alle drei Eisbären toben sich morgens im Hafenbecken und an Land ordentlich aus. Etwa eine Stunde lang wird geschubst, gerangelt und gerauft, dass die Tatzen nur so fliegen. Sprinter ist mittlerweile durchtrainiert, Nanuq hatte schon gegen Arktos häufig den Kopf über Wasser, dieser zeigte Sprinter zu Beginn wie ein Kennenlernritual unter Eisbären läuft. Eine Favoritenrolle bei diesem Kräftemessen gibt es deshalb nicht, alle drei Bären sind nahezu gleich groß und gleich schwer.
Um den Dreien möglichst viel Platz zu bieten, wurden beide Eisbärengehege mit einer Brücke verbunden. Das interessiert die pelzigen Wassersportler allerdings noch nicht sonderlich, nach einer anstrengenden Rangelei suchen sich alle drei zusammen ein gemütliches Quartier für den Mittagsschlaf.
„Es ist schön, dass die Drei sich so gut verstehen und dass Sprinter freundschaftlich aufgenommen wurde", freut sich Zoodirektor Klaus-Michael Machens über die harmonische Dreisamkeit seiner Eisbären. Die hat allerdings nur kurz Bestand: „Abwechslung und Beschäftigung sorgen dafür, dass sich die Tiere bei uns wohlfühlen und dass es ihnen gut geht. Das zeigen sie dann auch gerne unseren Besuchern". In Kürze heißt es dann also für einen der drei Kumpels: Wer wird mein nächster Spielkamerad?