Hilfe für Menschen mit Behinderungen bei der Freizeitplanung
Region Hannover. In den Sommerferien einen Ausflug ans Steinhuder Meer? Oder warum nicht Schloss Marienburg einen Besuch abstatten? Für die meisten Menschen kein Problem! Wer weiß, wo es hingehen soll, macht sich mit Bus, Bahn, Fahrrad oder Auto einfach auf den Weg zu seinem Ausflugsziel und genießt dort das Angebot. Nicht ganz so einfach sieht es für Menschen mit Behinderungen aus, wenn sie einen Ausflug planen.
Von 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in der Region Hannover haben 106.000 Menschen eine Behinderung mit einem Grad von mindestens 50. „Wir haben außerdem eine Dunkelziffer – weil die Behinderung entweder weniger gravierend ist oder die Betroffenen gar nicht erst einen Antrag stellen, als Behinderte anerkannt zu werden“, sagt Hans-Christoph Brehmer, Beauftragter der Region Hannover für Menschen mit Behinderungen.
40 Prozent der Menschen mit Behinderung sind mobilitätseingeschränkt. Ihnen stellen sich bei der Ausflugsplanung Fragen wie: Wie komme ich am Besten zu meinem Zielort? Sind die Sehenswürdigkeiten mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe überhaupt zu erreichen? Gibt es viele Stufen? Ist ein behindertengerechtes WC in der Nähe?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt die Broschüre „Barrierefreie Ausflugsziele in der Region Hannover“. Brehmer oblag die Redaktion des Heftes. Auf 94 Seiten werden Ausflugsziele in der Region und darüber hinaus aufgeführt. „Wir haben uns darum bemüht zu zeigen, wie zugänglich die Sehenswürdigkeiten und Naherholungsmöglichkeiten sind, wie die Parkplatzsituation aussieht und wie ein Ort für einen Menschen mit Handicap mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist“, sagt Brehmer. In Schloss Landestrost in Neustadt zum Beispiel ist der Festsaal mit einem Aufzug zu erreichen. Führungen durch das Torfmuseum sind im Rollstuhl wegen der Treppenaufgänge aber nicht möglich.
Petra Thiemann vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. weiß: „Menschen mit Behinderungen können leicht an Hindernissen scheitern, die anderen gar nicht ins Auge fallen, etwa an einer einzigen hohen Türschwelle oder einem schmalen Durchgang“. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Pattensen, Elke Maßmann, lobt die Broschüre: „Sie hilft Betroffenen erheblich bei der Planung ihrer Freizeitaktivitäten. Und sie ist eine Premiere – für das Umland von Hannover gab es bisher noch keine gesammelten Tipps.“
Bildquellen:
- Schloß Landestrost: www.hannover-entdecken.de