Blaulicht

Brand in Wohn- und Geschäftshaus fordert ein Menschenleben

Bei einem Brand eines Wohn- und Geschäftshauses in der Calenberger Neustadt ist in der Nacht eine Person, noch unbekannten Alters und Geschlechts, ums Leben gekommen. Sechs weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Beim Eintreffen der Rettungskräfte standen das Erd- und das erste Obergeschoss bereits im Vollbrand.

Gegen 01.35 Uhr wurde die Feuerwehr Hannover durch Anwohner, die durch einen explosionsartigen Knall aufgeschreckt worden waren, zu einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Goethestraße 23 in Hannover gerufen. Als die ersten Rettungskräfte von der nur wenige hundert Meter entfernten Feuer- und Rettungswache 1 an der Einsatzstelle eintrafen, standen bereits das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, in denen sich ein arabisches Café befand, im Vollbrand. Der Brandrauch breitete sich durch das gesamte Gebäude aus.

Die Feuerwehr leitete sofort eine umfangreiche Brandbekämpfung und Menschenrettung ein. Ein 41 jähriger Mann, eine 30 jährige Frau und ihre 7 jährige Tochter konnten leicht verletzt über Drehleitern gerettet werden. Eine 35 jährige Frau und ein ebenfalls 35 jähriger Mann wurden von den vorgehenden Trupps im Treppenraum aufgefunden und ins Freie gebracht. Sie mussten mit schweren Rauchgasvergiftungen unter Notarztbegleitung in umliegende Kliniken gebracht werden. Beim Vorgehen in die im Vollbrand stehenden Bereiche des ersten Obergeschosses fanden die Einsatzkräfte eine weitere Person, für die leider jede Hilfe zu spät kam. Ein Mann, der in der Frühphase des Einsatzes mit einer Fluchthaube aus dem Treppenraum gerettet wurde, blieb auf eigenen Wunsch vor Ort. Zwei Wellensittiche, die beim Absuchen der Wohnungen entdeckt wurden, wurden vom Gerätewagen Tierrettung in die Tierärztliche Hochschule gebracht.

Bei den umfangreichen Rettungs- und Löscharbeiten, die bis etwa 5.30 Uhr andauerten waren 104 Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz. Der Brandschaden wird nach momentanen Erkenntnissen auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt, er ist aber stark vom Zustand des Hauses, der momentan von Statikern geprüft wird, abhängig.

Zur Brandursache können noch keine Angaben gemacht werden. Die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei haben ihre Ermittlungen aufgenommen.


29.12.2009 | 16:45 Uhr Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover

Heute Nacht gegen 01:40 Uhr hat ein Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus an der Goethestraße ein Menschenleben gefordert. Zwei weitere Personen sind lebensgefährlich und drei Personen leicht verletzt worden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

In der Nacht hatten Anwohner der umliegenden Häuser und mehrere Verkehrsteilnehmer einen lauten Knall und anschließend hellen Feuerschein aus einem Wohn- und Geschäftsgebäude an der Goethestraße wahrgenommen. Die alarmierten Rettungskräfte standen zerborstenen Scheiben und Flammen aus dem Erd- und 1. Obergeschoss gegenüber. Sofort leiteten sie umfangreiche Löschmaßnahmen ein und retteten insgesamt sechs Personen aus dem Gebäudeinneren. Eine bislang unbekannte Frau und ein 39-jähriger Mann kamen mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Bei den anderen geretteten Hausbewohnern handelt es sich um einen 51-Jährigen, seine 45 Jahre alte Lebensgefährtin und die siebenjährige Tochter der Frau. Diese, im fünften Obergeschoss wohnende Familie, ist mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich zur ambulanten Versorgung ins Krankenhaus gekommen und bereits wieder entlassen worden. Ein 52 Jahre alter Hausbewohner konnte über eine Drehleiter der Feuerwehr unverletzt gerettet werden. Eine weitere Person wurde von den Einsatzkräften tot auf der Empore des zweigeschossigen Cafes aufgefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen der beiden Betreiber des Lokals, einen 29-Jährigen, handelt. Des Weiteren gehen sie davon aus, dass der junge Mann im Cafe Brandbeschleuniger verteilt, das Feuer entfacht hatte – und dabei zu Tode gekommen war. Die Hintergründe sind derzeit noch unklar, die Ermittlungen dauern an. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf mehrere hunderttausend Euro. Es gibt derzeit keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zu eskalierten Streitigkeiten am 22.11.09 in der Gaststätte, bei der ein 22-Jähriger niedergestochen und seinen Verletzungen erlegen war.