Kunst & Kultur

Brunnensaison 2014 am Majolika-Brunnen eröffnet

Und sie sprudeln wieder – nach und nach werden die hannoverschen Brunnen in Betrieb genommen. Als erster Brunnen ging der Majolika-Brunnen, auch Rese-Brunnen genannt, ans Wassernetz. Der Majolika-Brunnen ist einer der schönsten Zierbrunnen in Hannover. Rechtzeitig zur Brunnensaison 2014 wurde seine Renovierung durch die Spezialfirma Kramp & Kramp für rund 11.500 Euro abgeschlossen. In Absprache mit der Denkmalpflege wurde der Brunnen gereinigt, die Verfugung kontrolliert, überarbeitet oder erneuert. Die Glasur wurde repariert und die gesamte Oberfläche poliert. Für die kalte Jahreszeit ist eine neue Wintereinhausung beauftragt, die rund 6.000 Euro kosten wird.

Im Anschluss an diesen Termin werden folgende Brunnen in der Innenstadt angestellt:

Geplant ist, dass bis Ende April mit Ausnahme der Trinkwasserbrunnen alle Brunnen angestellt werden. Die Trinkwasserbrunnen werden traditionell erst nach den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) in Betrieb genommen.

Von den 56 städtischen Brunnen bleiben zunächst abgeschaltet:
Der Cimiotti-Brunnen (Ständehaus- oder auch Blätter-Brunnen) wird nach Beendigung der Platzarbeiten rund um den neu errichteten Geschäftskomplex (Ende Mai oder Juni) wieder eröffnet.
Die Brunnenanlage am Raschplatz kann aufgrund der Umbauarbeiten am Andreas-Hermes-Platz nicht eröffnet werden.
Die Wasserbecken des Gänseliesel-Brunnens am Steintor sind zur Sanierung demontiert worden.
Der Klaus-Bahlsen-Brunnen vor dem Neuen Rathaus wird zunächst nicht in Betrieb genommen, da der Trammplatz umgebaut wird.

Zu den BrunnenpatInnen:
Als eine Maßnahme der Haushaltskonsolidierung hatte die Stadtverwaltung in den 1990er Jahren 23 Innenstadtbrunnen nur unter der Bedingung betrieben, dass jedes Jahr über private Spenden die Strom- und Wasserkosten finanziert wurden. Ein über jährliche Spenden von zirka 30 privaten SpenderInnen hinausgehendes Patenmodell in dem Sinn, dass sich EinwohnerInnen um den Brunnen in Gänze kümmern, hat es nie gegeben.
Das Modell "Spenden für den Brunnenbetrieb" hat etwa zehn Jahre Bestand gehabt und wurde nach einer Entscheidung des Oberbürgermeisters zum Jahr 2009 aufgegeben. Die Spenden waren damals von ursprünglich etwa 25.000 Euro auf zuletzt etwa 15.000 Euro pro Jahr zurückgegangen, mit der Folge, dass einige Brunnen hätten stillgelegt werden müssen. Da die Stadt der Ansicht war und ist, dass sprudelnde Brunnen positiv zum Wohlfühlen in der Stadt beitragen, wurde seitens der Stadt gegengesteuert. Die Stadt hat – gefördert durch proklima – ein Gutachten zur energetischen Optimierung erstellen lassen. Durch die Umsetzung von Empfehlungen aus dem Gutachten konnten die Energiekosten so reduziert werden, dass die Brunnen seit 2009, also seit fünf Jahren, ohne die Privatspenden betrieben werden können. Damit können alle Brunnen als Verschönerung des Stadtbildes zu jeder Zeit uneingeschränkt sprudeln.
Anfragen von EinwohnerInnen zu Brunnenpatenschaften oder Spendenmöglichkeiten hat es in den vergangenen Jahren keine gegeben. Spenden werden aber entgegengenommen und vorrangig für den Erhalt und die Verschönerung von Brunnen eingesetzt. Die Verwaltung plant als nächstes Arbeiten an Schloss-Brunnen, Hase-Brunnen sowie Raschplatz-Brunnen und bittet hierzu herzlich um Spenden für Erhalt und Verschönerung.

Informationen zum Majolika-Brunnen:
Der Majolika-Brunnen ist in Hannover unter vielen Namen bekannt. Am Emmichplatz zwischen Hindenburgstraße und Fritz-Behrens-Allee wurde er 1929 vor mehr als 80 Jahren eingeweiht. Als Poelzig-Brunnen wird er bezeichnet, wenn man auf den Architekten und Künstler Hans Poelzig Bezug nimmt, der ihn gemeinsam mit seiner Frau Marlene entworfen hat. Er wird auch Rese-Brunnen genannt, nach dem Goslaer Kaufmann Hermann Rese, der den Brunnen der Stadt Hannover geschenkt hat. Eigentlich ist es der Majolika-Brunnen, da der Brunnen aus Keramikteilen besteht, die im Majolika-Verfahren hergestellt sind, einer besonderen Art der Keramikherstellung. Die blau-grüne Form des Brunnens erinnert an eine Pflanze oder eine Blüte.