Jetzt ist es offiziell. Bei schönstem Oktoberwetter enthüllte Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke am Freitag, 30.10., das neue Namensschild für eine Brücke, die im Volksmund schon seit vielen Jahren so genannt wird: Charlys Brücke. Sie ist nach dem verstorbenen limmerschen SPD-Rats- und Bezirksratsherr Friedhard Grote, Spitzname „Charly“, benannt, der sich über Jahre hinweg für das Brückenbauwerk eingesetzt hatte. Als Verbindung zwischen Davenstedt und Limmer führt die Holzbrücke von der Verlängerung der Straße Holzrehre über die Gleise der Deutschen Bahn zur Carlo-Schmid-Allee. Damit verkürzt sie erheblich die Wege für Fußgänger und Radfahrer zwischen beiden Stadtteilen.
Bis 1965 hatte hier eine Vorgängerbrücke gestanden, die mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke abgebaut wurde. 22 Jahre lang mussten nun Limmeraner und Ahlemer große Umwege in Kauf nehmen. Auch Friedhard „Charly“ Grote. Als er eines Tages nach einer feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier auf dem Nachhauseweg von Limmer nach Davenstedt vor dem Problem stand, einen Umweg von rund zwei Kilometer nach rechts oder links zu gehen, entschied er sich für die vermeintliche Abkürzung: geradewegs über die Schienen der Bahn. Er stieg die Böschung hinunter, überquerte die Schienen und versuchte den Wassergraben im Sprung zu überwinden, was ihm nicht ganz gelang. So kam er pitschnass und ohne Mütze zu Hause an. Dies war wohl der Auslöser, für den Bau einer Brücke an diesem Ort zu kämpfen. Durch den unermüdlichen Einsatz von Friedhard Grote konnte schließlich am 12. März 1988 die neue Brücke eingeweiht werden.
Grote, der von 1995 bis 2003 die Arbeitsgemeinschaft Limmerscher Vereine leitete und zuletzt Ehrenmitglied war, starb 2008 im Alter von 74 Jahren. Auf einstimmigen Antrag der Bezirksräte Linden-Limmer und Ahlem-Badenstedt-Davenstedt hatte der Rat der Stadt Hannover die Benennung von „Charlys Brücke“ beschlossen. Damit werden die vielfältigen kommunalpolitischen und bürgerschaftlichen Leistungen von Friedhard Grote geehrt.