Kunst & Kultur

Der Tanz geht in die nächste Runde: Konzept für neues Tanzfestival in Hannover ab 2024 steht

Hannover soll ab Januar 2024 ein neues jährliches Tanzfestival bekommen. Das Konzept dafür haben die Landeshauptstadt Hannover, die Stiftung Niedersachsen und das Land Niedersachsen heute (12. September) vorgestellt. Dabei wurde die Zusage bekräftigt, die bisher für das TANZtheater INTERNATIONAL eingesetzten Fördermittel hierfür zur Verfügung zu stellen.

Das neue Tanzfestival wird an die Struktur des Festivals Theaterformen angedockt und dort inhaltlich und organisatorisch verantwortet. Die künstlerische Leitung der Theaterformen wird die Gesamtfestivalleitung übernehmen. Beide Festivals sind und bleiben künstlerisch eigenständig. Aus diesem Grund wird eine neue künstlerische Kurator*in für das neue Tanzfestival ausgeschrieben.

Das jährliche Festival wird in den Januar verlegt, um strukturelle und personelle Synergien nutzen zu können und damit ein nachhaltiges Modell der Festivalorganisation zu schaffen. Erstmals in 2024 stehen dann die Spielstätten des Staatstheaters für ein konzentriertes Programm zur Verfügung.

Das Konzept entstand in intensiven Gesprächen zwischen den beteiligten Förder*innen mit dem Ziel, dem Tanz in Hannover eine neue Perspektive zu eröffnen und durch die enge Verbindung zu bereits bestehenden Festivalstrukturen Synergiepotenziale zu heben.

Land, Stiftung und Stadt wollen Tanzfestival auch künftig eine Bühne in Hannover bieten

„Es ist ein großer Gewinn für die Kulturszene Hannovers, dass sich die beteiligten Akteur*innen in so guten und zielführenden Gesprächen auf einen Weg verständigt haben, wie wir auch in Zukunft dem Tanz in der Landeshauptstadt ein Bühne bieten können. Darüber freue ich mich sehr und danke allen Beteiligten. Dabei waren wir uns einig, dass wir die bewährte Form des Tanzfestivals beibehalten wollen und vor allem auch künftig das vorhandene Budget ganz dem Tanz zu Gute kommen soll“, begrüßt Konstanze Beckedorf, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, das Konzept. „Durch die Anbindung an die Theaterformen ist es uns möglich, den Bestand des Festivals auf eine sichere Basis zu stellen und mit den vorhandenen Ressourcen weiterzuentwickeln.“ Das Gesamtbudget inklusive aller Fördersummen beträgt jährlich rund 350.000 Euro.

„Die Abstimmungen zum künftigen Tanzfestival in Hannover waren und sind ein herausragendes Beispiel für zukunftsweisende Kulturpolitik“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Wenn die staatlichen Ebenen wie hier gemeinsam mit einer Landeskulturstiftung konzeptionell ein regelmäßiges Kulturangebot entwickeln, ist eine gute Grundlage für dessen langfristigen Erfolg gelegt. Ich danke der Leitung der Staatstheater Hannover, dass sie diesen Prozess so konstruktiv unterstützt haben.“

„Die Stiftung Niedersachsen will“, so deren Generalsekretärin Lavinia Francke, „weiterhin herausragenden internationale Produktionen und jungen Choreograf*innen mit neuen Perspektiven auf den Tanz eine Bühne bieten“.

Das Festival soll ein unverwechselbares und innovatives künstlerisches Profil erhalten. Hierfür soll der Fokus auf neue und junge internationale Positionen gelegt werden. Eine bisher noch kaum genutzte Entwicklungsmöglichkeit liegt in einer stärkeren Verknüpfung mit der lokalen und regionalen Szene. Das neue Festival wird dadurch stärker zu einem aktiv mitgestaltenden Akteur in Hannover und Niedersachsen in Bezug auf die Strukturen und Ideen für und von Tanz.

Neustart in Spielstätten des Staatstheaters

„Wir freuen uns, dass auch das neue Tanzfestival bei uns am Schauspiel Hannover zu Gast sein wird. Für den Kulturstandort Hannover ist diese Kooperation ein schönes Zeichen. Wie beim Festival Theaterformen nutzen wir die Synergien unserer Institutionen – dabei bleiben beide Festivals in ihren künstlerischen Profilen eigenständig und unabhängig. Von der Vielfalt und den verschiedenen Impulsen profitieren wir alle in Hannover“, sagt Sonja Anders, Intendantin des Schauspielhauses Hannover.

Das größte Potenzial für ein neues Festival haben die Förder*innen mit Anna Mülter, derzeitig Leiterin des Festivals Theaterformen, vor Ort gefunden, die mit einem überragenden Konzept überzeugt habe.

Die nächste Zeit wird Anna Mülter nutzen, um mit der hannoverschen Tanzszene in den Dialog zu treten. Zur künstlerischen Neuausrichtung des Festivals für Tanz sagt sie: „Die Neukonzeption des Festivals gibt uns die Chance, den Tanz in Niedersachsen zu stärken und Begegnungen zu stiften zwischen herausragenden internationalen Choreograf*innen und lokalem Publikum und Künstler*innen. Wir wollen eine junge Generation von Choreograf*innen nach Hannover bringen, die spannende neue Wege gehen. Christiane Winters leidenschaftliches und beharrliches Engagement für den Tanz in der Stadt hat ein wichtiges Fundament geschaffen, auf dem wir aufbauen wollen. Ich freue mich gerade in diesen schwierigen Zeiten über das Bekenntnis der Landeshauptstadt Hannover, der Stiftung Niedersachsen und des Landes Niedersachsen zu dieser Kunstform und über das mir entgegengebrachte Vertrauen. Hannover bleibt weiter auf der internationalen Landkarte des Tanzes gesetzt!“

Die nun gefundene Lösung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der jeweiligen politischen Gremien.

Bildquellen:

  • Stadt Hannover: Stadt Hannover