Politik

DGB begrüßt Sozialticket, sieht aber Verbesserungsbedarf

 Als Schritt in die richtige Richtung bezeichnete DGB-Regionssekretär Steffen Holz die in der vergangenen Woche von Regionspräsident Hauke Jagau für den Herbst angekündigte Einführung eines Sozialtickets für Hartz-IV-Empfänger und andere Bedürftige. Die Teilnahme am öffentlichen Personennahverkehr sei ein wichtiger Aspekt der gesellschaftlichen Beteiligung der Erwerbslosen. Zwar sieht auch der DGB noch Verbesserungsbedarf, wendet sich aber zugleich gegen Pauschalangriffe, die das Sozialticket als ‚Luxus’ bezeichneten. Der Verweis auf das Verwaltungsgutachten der Region aus 2008 helfe da auch nicht weiter, denn das dort angewandte Erhebungsverfahren sei inzwischen allgemein als unprofessionell eingeschätzt worden. „Die dort vermuteten Kosten gehören in den Bereich des Phantastischen“, erklärt DGB-Sprecher Holz.

Der DGB kritisiert allerdings insbesondere die Beschränkung der Nutzungszeit auf nach 9 Uhr morgens, den Ausschluss von Monatstickets und das aufwendige Vergabeverfahren. Besonders die Einschränkung der Nutzungszeit sei aufzuheben, heißt es, denn wichtige Arzt- und Laborbesuche fänden meist vor 9 Uhr statt. Andererseits dürfte der Transportbedarf durch die entsprechenden Nutzer wohl kaum so weit ansteigen, dass zusätzliche Busse und Bahnen eingesetzt werden müssten und hierdurch zusätzliche Kosten entstünden.