Elsa Peck hat schon gewählt: Die mit 109 Jahren älteste Hannoveranerin hat das Angebot des mobilen Wahlvorstands der Landeshauptstadt angenommen, der heute das AWO-Seniorenzentrum in Vahrenwald besucht hat, und ihre Stimme abgegeben. "Wer meckert, muss wählen", ist das Motto der geistig sehr fitten Rentnerin, die bislang immer ihr Wahlrecht wahrgenommen hat.
Erstmals an der Kommunalwahl teilnehmen werden hingegen Edda Rahlves und Sebastian Bornemann. Sie gehören zu den insgesamt acht Jugendlichen, die mit ihrem Geburtstag am kommenden Sonntag (11. September) erst 16 Jahre alt und wahlberechtigt werden. Wahlleiter Hubert Harfst überreichte den beiden heute bereits ein Geschenk, das sie selbstverständlich erst am Sonntag aufmachen. Die anderen sechs Geburtstagskinder, die am kommenden Sonntag 16 Jahre alt werden, bekommen vom Wahlvorstand im Wahllokal ihr Geschenk überreicht.
Insgesamt 6.896 potenzielle WählerInnen sind jünger als 18 Jahre. 109 Wahlberechtigte hingegen haben bereits die 100-Jahre-Grenze überschritten.
Der Service des mobilen Wahlvorstands wendet sich in erster Linie an Alten- und Pflegeheime. Angesprochen sind insbesondere die BewohnerInnen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und deshalb Schwierigkeiten haben, am Wahlsonntag ihr reguläres Wahllokal zu erreichen. Der mobile Wahlvorstand baut jeweils in einem Gemeinschaftsraum der Einrichtung ein kleines "Wahllokal" auf – komplett mit Urne und Sichtschutzwänden. Bettlägrige WählerInnen werden auch auf dem Zimmer besucht.
Die MitarbeiterInnen der Stadt helfen auch bei der Stimmabgabe, falls nötig. Die Hilfe erfolgt parteipolitisch unabhängig und neutral und erstreckt sich auf die Erklärung des Wahlrechts und Erläuterung der Stimmzettel. Der mobile Wahlvorstand ist seit dem 22. August und noch bis morgigen Freitag (9. September) im Einsatz und hat auch Einrichtungen für Blinde und Taubblinde besucht. Insgesamt 86 Institutionen waren vorab vom Service informiert worden, 38 davon haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Damit haben rund 1.000 WählerInnen den mobilen Wahlvorstand genutzt. "In der Regel wählen etwa ein Drittel aller Heimbewohnerinnen und -bewohner", sagt Tobias Vistorin, der die städtische Briefwahlstelle leitet. "Heimleitungen berichten immer wieder, dass viele ohne das Team des mobilen Wahlvorstandes nicht gewählt hätten. Zum Teil bieten die Einrichtungen vorab eigene Informationsveranstaltungen an", so Vistorin weiter.