Skulpturen von elf Künstlerinnen und Künstlern unter dem Titel „flusswärts 2" säumen für ein Jahr das Ufer der Leine am Clara-Zetkin-Weg in Hannover. Eröffnet wird die Freiluftausstellung am 22. März 2012 um 17 Uhr von Regionspräsident Hauke Jagau und Hannovers Bürgermeisterin Regine Kramarek. Die Kunst-Aktion wird vom Kulturbüro der Stadt Hannover und der Region Hannover gefördert. Mit der Vernissage nimmt gleichzeitig das Veranstaltungsprogramm 2012 der Gartenregion Hannover seinen Lauf.
Der von Fußgängern und Radfahrern genutzte Clara-Zetkin-Weg führt vom Friederikenplatz in Richtung Maschsee durch eine lang gestreckte Grünanlage mit einem alten Baumbestand. Die Ausstellung „flusswärts 2" will hier Situationen gestalten, die sich mit diesem besonderen Ort auseinandersetzen. Anders als die auf Fernwirkung angelegte und im Vorbeifahren wahrnehmbare Kunst zwischen Königsworther Platz und Friedrichswall, setzt das Projekt „flusswärts 2" darauf, den Betrachter zur „Entdeckung der Langsamkeit" zu bewegen. Michael Zwingmann Mitinitiator der Ausstellung und beteiligter Künstler beschreibt die Intention: „Der Skulpturenweg versteht sich als Angebot, sich auf Kunst innerhalb der vom Menschen gestalteten Natur einzulassen. Die Grünfläche am Clara-Zetkin-Weg soll durch die künstlerischen Akzentuierungen von einem Durchgangsbereich zu einem Ort werden, an dem man sich gerne aufhalten möchte."
So führt die mehrteilige Steingruppe des Künstlers Harald Thomas den Betrachter zum Wasser und lädt zum Hinsetzen und Verweilen am Ufer der Leine ein. In der Skulptur von Makoto Fujiwara reflektiert ein flacher Wasserspiegel die Umgebung und Fokko Brants schafft mit seinem Objekt „Relief for lovers and rough sleepers" am Friedrichswall einen Ort der Ruhe.
Generell gilt: Anfassen ist erlaubt. „Der Ansatz unseres Projektes heißt begreifen in seinem ursprünglichen Sinn. Die frei zugänglichen Skulpturen können anders als in einem Museum haptisch erlebt werden", erläutert Michael Zwingmann. Kunstführungen unter Einbeziehung weiterer Skulpturen-Stationen im öffentlichen Raum – wie des „Hellebardier" von Alexander Calder am Maschsee, des „Glenkiln Kreuz" von Henry Moore und der Stahlplastik „Ile de France" von Berto Lardera – sind deshalb ebenso vorgesehen wie Führungen für sehbehinderte Menschen.
Das verbindende Element der Ausstellung ist die Leine. Der Fluß führt zu den einzelnen Standorten der Skulpturen und setzt Vorgängerprojekt fort. Unter dem Titel „flusswärts" entstanden schon 2005 in den Leineauen um Hemmingen Skulpturen auf Zeit. Die Idee, Kunst in der Natur zu integrieren und dadurch eine Verbindung zwischen dem Betrachter und der Landschaft zu schaffen, greift Nachfolgeprojekt „flusswärts 2" auf.
Die Exponate beschäftigen sich auf unterschiedlichste Weise mit dem fließenden Material Wasser, manchmal auch nur eher unscheinbar. So sind drei der verwendeten Gesteinssorten durch Ablagerungen im Wasser entstanden: der rote Wesersandstein, der im Meeresbecken bei Thüste im südlichen Niedersachsen entstandene Thüster Kalkstein und der vor 140 Millionen Jahren entstandene Oberkirchner Sandstein.
Die meisten der an „flusswärts 2" teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind Lehrende und Absolventen der FH Hannover: Roger Bischoff, Fokko Brants, Burkard Bumann-Döres, Makoto Fujiwara, Helmut Hennig, Paul Hoffmann, Jürgen Scholz, Michael Steup, Harald Thomas, Kwanho Yuh und Michael Zwingmann.
Die Ausstellung „flusswärts 2 – Skulpturen am Clara-Zetkin-Weg" wird am Donnerstag, 22. März 2012, um 17 Uhr. Führungen finden an den Sonntagen 1. April, 6. Mai, 10. Juni, 8. Juli, 2. September, 7. Oktober und 4. November 2012 statt. Treffpunkt ist jeweils um 11 Uhr „Loretta' s Biergarten" (Außenbereich), Culemannstr. 14. 30169 Hannover. Die Ausstellung endet am 21. März 2013