Auch nach der Vorstellung der neuen Variante zum Ausbau der Limmer-Schleuse durch den Umwelt- und Wirtschaftsdezernenten Hans Mönninghoff (Grüne) spricht sich die Linksfraktion im Rat weiter gegen den Ausbau des Stichkanals Linden aus. „Hier sollen für ein ökonomisch unsinniges Projekt 220 Millionen Euro Steuergelder im Kanal versenkt werden“, kritisiert der linke Ratsherr Oliver Förste.
Schon jetzt ist der Stichkanal nur zu 20 Prozent ausgelastet, und in den vergangenen Jahren hat es keinen nennenswerten Transportzuwachs gegeben. Von den rund 80 Betrieben rund um den Lindener Hafen nutzen nur fünf Betriebe den Wasserweg. Und mit einer Kosten-Nutzen-Effizienz von nur 1,1 liegt das Projekt abgeschlagen am Ende aller Wasserstraßenprojekte des Bundes. Der Schifffahrtsexperte des BUND, Tilmann Heuser, verweist darauf, dass sich der Ausbau des Kanals erst nach 70 Jahren rechnet, selbst wenn die üblichen Preissteigerungen nicht mit einbezogen werden.
„Wir halten das Projekt auch ökologisch nicht für sinnvoll“, ergänzt Oliver Förste. „Entlang des Kanals müssten viele Bäume gefällt werden, und die jahrelange riesige Baustelle hätte durch Lärm und Staubentwicklung negative Auswirkungen auf Umwelt und Naherholung sowie natürlich auch den Verkehr.“ Durch die notwendige Erhöhung der Bahntrassen würde die Lärmbelastung in den westlichen Stadtteilen weiter steigen, eventuell kämen zusätzliche LKW-Transporte hinzu. Als Alternative zum Ausbau des Stichkanals schlägt DIE LINKE den Ausbau des Nordhafens oder des Misburger Hafens vor.
In diesem Zusammenhang kritisiert DIE LINKE im Rat auch den Ausschluss der Bürger-Initiative sowie der Vertreter anderer Parteien von der heutigen Pressekonferenz Hans Mönninghoffs. „So etwas habe ich in meiner 15-jährigen Tätigkeit als Journalist noch nicht erlebt. Damit offenbart der Dezernent ein seltsames Demokratieverständnis. Meine Fraktion wird das politisch thematisieren“, betont Oliver Förste.