Zur Lesung:
Am 4. April 1896 erschien das erste Heft der illustrierten Wochenschrift „Simplicissimus“. Innerhalb kürzester Zeit gelang es, dem gerade aus Paris nach München zurückgekehrten Gründer und Verleger Albert Langen, die talentiertesten satirischen Künstler in seiner Redaktion zu versammeln und den „Simplicissimus“ zum führenden politischen Witzblatt der Zeit zu machen. Es waren vor allem Zeichner wie Karl Arnold, Olaf Gulbransson, Thomas Theodor Heine oder Eduard Thöny, die mit ihren individuell sehr unterschiedlichen Stilen das hohe künstlerische Niveau prägten. Ein bis dahin in Deutschland ungewohnt scharfer satirischer Biss paarte sich dabei mit spielerisch arbeiteten Einflüssen der internationalen Kunstströmungen um die Jahrhundertwende. Der „Simplicissimus“ wurde so stilbildend für die Entwicklung der politischen Karikatur im 20. Jahrhundert. Zugleich veröffentlichten zahlreiche Schriftsteller, darunter Thomas Mann, Hermann Hesse und Arthur Schnitzler, in loser Folge Texte im „Simplicissimus“. Erst 1944 sollte das Heft der seit 1933 gleichgeschalteten Zeitschrift erscheinen.
Mehr unter www.simplicissimus.info
„Stadtbibliothek aufgeschlossen“
In der Veranstaltungsreihe „Stadtbibliothek aufgeschlossen“ werden die schönsten und bedeutendsten Schätze aus sieben Jahrhunderten – von der mittelalterlichen Handschrift und der Inkunabelzeit bis in das 21. Jahrhundert – präsentiert.
„Stadtbibliothek aufgeschlossen“ wird gefördert durch die Freunde der Stadtbibliothek Hannover e.V..
Bild: Kuwimuc, Simplicissimus First Edition Title, CC BY-SA 3.0
Bildquellen:
- Titelblatt des ersten Heftes des ersten Jahrgangs der Zeitschrift Simplicissimus: Stadtbibliothek Hannover