Regionspräsident Jagau weist Darstellung des Innenministeriums zurück
„Die Region Hannover ist ein gutes, zukunftsorientiertes Konzept.“ Das betont Regionspräsident Hauke Jagau angesichts der Diskussion um die Bildung einer möglichen Region Braunschweig. Es sei sinnvoll, für einen gemeinsamen Lebensraum gemeinsame Strukturen zu schaffen. Die Darstellung des niedersächsischen Innenministeriums weist Jagau entschieden zurück. Das Ministerium hatte in einer Stellungnahme verlauten lassen, die Region Hannover könne kein Vorbild sein, und auf das hohe Defizit der Region verwiesen. „Das Land hat diese Situation selbst herbeigeführt“, erinnert Jagau. So seien der Region in diesem Jahr aufgrund des neu eingeführten Flächenfaktors rund 30 Millionen Euro verloren gegangen.
„Wir hatten auch vorher finanzielle Schwierigkeiten, die wegen der Größe der Region in der Summe höher ist als in anderen Landkreisen“, sagt Jagau. „Aber proportional war die Entwicklung ebenso wie andernorts.“ Das habe sich jetzt geändert: Rund die Hälfte des strukturellen Defizits aller Landkreise und der Region Hannover in Niedersachsen beziehe sich auf die Region. „Ohne den Verlust dieser 30 Millionen Euro würden die Verhältnisse wieder stimmen“, sagt Jagau.
Insgesamt seien mehr als 250 Stellen nach der Bildung der Region Hannover eingespart worden. Gleichzeitig seien durch die Abschaffung der Bezirksregierungen Aufgaben auf die Landkreise und die Region verlagert worden. „Jeder Profi weiß, dass die kleinen Einheiten nicht dazu in der Lage sind, dauerhaft diese Aufgaben zu bewältigen“, kritisiert Jagau. „Das Land drückt sich vor einer Entscheidung“, sagt der Regionspräsident mit Blick auf eine veränderte Aufgabenwahrnehmung der Landkreisen. „Hier geht es auch um Machterhalt. Wer glaubt, dass man Abgabe von Kompetenz allein auf freiwilliger Basis hinbekommt, irrt sich.“
PM: Region Hannover