Das wurde auch mal Zeit: Mit einem 117:80 (57:40) feierten die UBC Tigers Hannover am Samstagabend den ersten Sieg im neuen Jahr. Es war der erste Sieg nach zuletzt sieben Niederlagen in Folge. Bei dem Erfolg vor 1.108 Zuschauern waren alle Teammitglieder beteiligt, darunter auch die vier Neuzugänge Brad Byerson, Tyree Evans, Maurice Williams und Marek Kulinski, die für eine frische Seele des gesamten Teams sorgten. Ein weiterer, wichtiger Erfolgsgrund war die hohe Rebound-Ausbeute an jenem Abend. Insgesamt holten die Tigers 50 Rebounds (Freiburg: 29), darunter satte 40 Defensiv-Rebounds. Spieler des Abends wurde Stuart Turnbull mit 22 Punkten. Mit dem Sieg tankten die Tigers (Tabellenplatz 11) ordentlich Selbstbewusstsein und machten gleichzeitig einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Das Spiel war für alle Anwesenden in der Halle von einigen Besonderheiten geprägt. Zunächst sah man neben den drei zuvor angekündigten Neuzugängen ein weiteres neues Gesicht im UBC-Kader: Marek Kulinski. Der 25jährige Aufbau- und Flügelspieler kommt vom TSV Quakenbrück (2. Regionalliga), wo er mit 20 Punkten im Schnitt zweitstärkster Scorer der Liga war. In den letzten zwei Wochen hatte er bereits einige Male testweise mit trainiert und erst am Abend vor dem Freiburg-Spiel die Freigabe erhalten.
Eine weitere Besonderheit war, dass Sportdirektor Michael Goch als Assistenztrainer neben Headcoach Michael Mai mit auf der Trainerbank saß. Hierbei handelte es sich allerdings keineswegs um eine augenscheinliche Degradierung, sondern um einvernehmliche Zusammenarbeit. Mai hatte Goch, der sieben Jahre lang selbst UBC-Trainer war, um Unterstützung gebeten, nachdem unklar war, ob der eigentliche Co-Trainer Stefan Richter wegen Krankheit anwesend sein würde. Zum Spiel war Richter jedoch wieder fit und so kümmerten sich unter Mais Leitung gleich drei professionelle Trainer um die Mannschaft – mit eindrucksvollem Ergebnis. Last but not least sorgten die „Hannover Allstars", eine erfolgreiche HipHop und Breakdance-Gruppe, mit ihrem ersten Auftritt beim UBC für eine unterhaltsame Halbzeitpause.
Gleich von Beginn an dominierten die Tigers mit aggressiver Körperhaltung das Spiel und legten ein hohes Tempo vor. Bereits nach dem ersten Viertel hatten die Hannoveraner einen Acht-Punkte-Vorsprung (29:21) herausgespielt. Im zweiten Viertel wurde der Vorsprung mit gute Defense und Offense kontinuierlich auf 17 Punkte ausgebaut (Halbzeit: 57:40). Bis dahin hatten die Neuzugänge Byerson (insgesamt 100%-Trefferquote) und Evans bereits durch ordentliche Leistungen überzeugt, aber auch andere, „altgediente" Spieler wie Tobias Welzel, Calvin Henry und Michael Nunnally stellten ihre Klasse unter Beweis. In der zweiten Hälfte lieferte der UBC mit allen Spielern durch Kampf und Kreativität letztendlich eine tolle Basketball-Show ab und ließ es mit einigen fetten Dunks so richtig krachen. Den Tigers-Fans, die ihr Team seit November letzten Jahres nicht mehr in einer derartig guten Weise erlebt hatten, gefiel es und so nahm das Spiel bis zum Endstand von 117:80 seinen Lauf. Nach der Schlusssirene feierten die Mannschaft ausgelassen mit allen Fans und führte auch ein kleines Freudentänzchen mit Teambetreuer Marc Cedric-Edoh in der Mitte auf.
„Der heutige Sieg war extrem wichtig und hoffentlich der Start für einen besseren Saisonverlauf in Zukunft. Es war eine neue Energie in der Mannschaft zu spüren", so Headcoach Michael Mai nach dem Spiel. Trotzdem warnte er davor den Sieg gegen den Tabellenvorletzten über zu bewerten. „Mit Heidelberg haben wir nächstes Wochenende einen starken Gegner vor der Brust. Das wird sicher kein einfaches Spiel, aber wir nehmen so viel Selbstvertrauen wie möglich mit und werden dort versuchen an den heutigen Erfolg anknüpfen".
Für den UBC spielten:
Williams, Nunnally (17 Punkte/7 Rebounds), Byerson (16/10), Welzel (5), Janzen (11), Evans (15), Arigbabu (6), Turnbull (22/6), Henry (19/7), Kulinski (2), May (4), Buchmiller. (spk)
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