Familien

Erinnerung an die toten Kinder der Zwangsarbeiterinnen in Hannover

Gedenkveranstaltung am 2. September auf dem Stadtfriedhof Seelhorst

Anlässlich des Jahrestages der ersten Beisetzung eines Kindes auf dem Stadtfriedhof Seelhorst erinnert der Bereich städtische Friedhöfe am Mittwoch, dem 2. September, mit einer Gedenkveranstaltung an das Schicksal dieser Kinder. Um 15 Uhr gibt es eine Führung zu den Gräbern der toten Kinder der hannoverschen Zwangsarbeiterinnen. Treffpunkt ist am Haupteingang des Stadtfriedhofs Seelhorst in der Garkenburgstraße.

 

Gegen 16 Uhr findet eine Gedenk-Aktion für die toten Kinder auf dem Gräberfeld statt, an der sich die BesucherInnen beteiligen und damit ihre Anteilnahme ausdrücken können. Um 16.30 Uhr ist eine ökumenische Andacht vorgesehen und gegen 17 Uhr wird das geplante Denkmal für die Kinder (Entwurf und Modell) vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit SchülerInnen der Dietrich-Bonhoeffer-Schule bis 2010 unter Leitung eines Steinmetzbetriebes hergestellt werden soll. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung ist das Friedhofsmuseum in der Seelhorster Kapelle geöffnet.

Der Eintritt ist frei.

Das Schicksal der Kinder hannoverscher ZwangsarbeiterInnen im Zweiten Weltkrieg: Eduard, Kind einer polnischen Zwangsarbeiterin, wurde am 22. Juli 1943 im Ausländerwöchnerinnenheim "Schulenburger Mühle" in Godshorn geboren und starb am 26.August 1943. Am 2. September 1943 wurde Eduard als erstes Kind aus dem Wöchnerinnenheim auf dem Stadtfriedhof Seelhorst beigesetzt. Ihm folgten weitere 278 Säuglinge und Kleinkinder. Die Kinder verstarben aufgrund mangelnder Fürsorge – als "unwertes Leben" hatten sie ohne ihre Mütter, die nach der Entbindung gleich wieder ihre Zwangsarbeit aufnehmen mussten, kaum Überlebenschancen in der Obhut deutscher BefehlshaberInnen. Bereits seit 2006 finden jährlich Veranstaltungen auf dem Stadtfriedhof Seelhorst zum Gedenken an das Schicksal der verstorbenen Babys (und damit auch ihrer Mütter) statt.

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PM: Landeshauptstadt Hannover