Die Europäische Union fördert das von der Landeshauptstadt Hannover gemeinsam mit anderen Partnern entwickelte Projekt "Aware & Fair" mit 660.000 Euro, davon fließen mehr als 160.000 Euro nach Hannover. Die restlichen Fördermittel gehen an die Projektpartner außerhalb Hannovers. Kooperationsmitglieder sind unter anderem die Partnerstädte Blantyre in Malawi, Bristol und Poznan. Darüber hinaus beteiligen sich Litomerice in der Tschechischen Republik und Miskolc in Ungarn an dem Projekt.
Ziel des EU-Projektes ist es, im Rahmen eines verantwortungsvollen Konsumverhaltens konkrete Möglichkeiten für den Fairen Handel aufzuzeigen und weiter auszubauen. Es soll ferner dazu beitragen, den Markt für fair gehandelte Produkte (zum Beispiel Tee, Nüsse oder Reis aus Malawi) in den beteiligten Kommunen zu erweitern und neue Partnerschaften zwischen europäischen sowie afrikanischen Städten und anderen Akteuren zu initiieren. Das Projekt richtet sich an KonsumentInnen, Bildungseinrichtungen, Handel und Wirtschaft sowie Medien.
Initiiert wurde "Aware & Fair" von Silvia Hesse, der Leiterin des Agenda 21-Büros. Sie zeigt sich begeistert von den Möglichkeiten, die sich aus dem Projekt ergeben: "Gemeinsam mit unseren Partnern aus Osteuropa und Afrika wollen wir uns wichtigen Zukunftsaufgaben stellen und uns für die Milleniumsentwicklungsziele engagieren. Das Besondere: Unsere Partner wollen unserem Vorbild folgen und Fairtrade-Städte werden." Koordiniert wird das Projekt wegen der Einbeziehung der Partnerstädte vom Kulturdezernat.
"Aware & Fair" ist auf eine Dauer von zwei Jahren begrenzt und geht zurück auf die vom Rat der Stadt 2009 unterzeichnete Millenniumserklärung des Deutschen Städtetages, nach der unter anderem der Einsatz fair gehandelter Produkte gefördert werden soll. Die Landeshauptstadt Hannover erhielt im Mai 2010 für ihr Engagement für den Fairen Handel als erste niedersächsische Stadt die internationale Auszeichnung "Fairtrade-Town". Seit Januar 2009 können sich deutsche Städte, Kreise und Gemeinden bei TransFair e.V., dem Verein zur Förderung des Fairen Handels in Deutschland, um den Titel bewerben.