Wirtschaft

Finanzierung für das Museum im Schloss Herrenhausen gesichert

In der Sitzung des Kulturausschusses heute (16. Dezember) wurde unter anderem ein Überblick über das Projekt Museum im Schloss Herrenhausen gegeben.

Dabei wurden auch die Eckpunkte der Finanzierung des geplanten Museums im Schloss und die Gesamtkosten für die Fertigstellung der Räume, ihre Herrichtung als Museum und für die Gestaltung der Ausstellung erläutert.

Nach Vorliegen der derzeitigen Kostenpläne und unter Einbeziehung und Prüfung aller notwendigen Maßnahmen werden insgesamt bis zu rund 3,7 Millionen Euro benötigt. Hinzu kommen 1,25 Millionen Euro für den Bau des unterirdischen Verbindungsganges. Diese Summe ist bereits komplett durch die Förderung vom Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V. gedeckt.

Die reinen Baukosten für Ost- und Westflügel betragen wie bekannt etwa 1,9 Millionen Euro. Etwa 1,2 Millionen Euro werden für die Gestaltung aller drei Museumsflügel und die Vermittlung der Start-Ausstellung 2013 veranschlagt.

Für die geplante Dauerausstellung, die erst nach der Landesausstellung im Herbst 2014 eingerichtet werden kann, werden weitere rund 600.000 Euro benötigt.

Derzeit sind knapp 2,5 Millionen Euro Investitionsmittel vorhanden – darunter 1 Million Euro vom Land Niedersachsen und rund 200.000 Euro von der Sparkassengruppe. Weitere 600.000 Euro sind als Spende für 2012 avisiert, so dass derzeit noch ein Restfinanzierungsbedarf von 600.000 Euro besteht. Diese Summe entspricht der für den Endausbau der Dauerausstellung benötigten Mittel. Sie ist abgedeckt über eine Option, die der Erbbaurechts- und Mietvertrag in Form eines Investitionsmietzuschlages vorsieht. Der dafür anfallende Mietzuschlag für die Museumsräume beläuft sich auf 30.000 Euro jährlich und ist bereits in der Gesamtaufwendungssumme einkalkuliert. Nach Inbetriebnahme des Museums sollen weiter intensiv Sponsorenmittel eingeworben werden. Aufgrund der breiten Unterstützung und des großen Interesses, dass das Schlossprojekt erfährt, ist die Landeshauptstadt zuversichtlich, weitere Unterstützer hierfür zu finden.

Eckpunkte zu Aufwendungen und Erträgen

Für das Museums im Schloss Herrenhausen werden folgende Öffnungszeiten vorgeschlagen: Während der Sommersaison (April bis Oktober) soll das Museum an sieben Tagen sieben Stunden von 11 bis 18 Uhr, geöffnet sein.

In der Wintersaison soll an vier Öffnungstagen (Donnerstag bis Sonntag) jeweils fünf Stunden von 11 bis 16 Uhr geöffnet sein.

Nach aktuellen Berechnungen der Nebenkosten, Gebäudereinigung, sonstigen Sach- und Personalkosten ergeben sich notwendige Aufwendungen für das Museum in Höhe von rund 668.000 Euro. Diese Aufwendungen können durch Erträge, überwiegend Eintrittsgeldeinnahmen, gedeckt werden. Die Einnahmen werden auf 675.000 Euro kalkuliert.

Der Prognose der Einnahmen liegt die Einführung einer Gesamtkarte für das Ensemble Herrenhausen zugrunde. Basis bildet die für 2010 ermittelte Anzahl der zahlenden BesucherInnen des Großen Gartens.

Gesamtkarte Herrenhausen – ein Preis für drei Orte

Mit der Gesamtkarte Herrenhausen wird den BesucherInnen das durch das Schloss ab 2013 komplettierte neue Gesamtensemble Herrenhausen mit Großem Garten, Berggarten und Museum zu einem moderaten Preis von acht Euro angeboten.

Bislang waren Einzeltickets für das Museum kalkuliert worden. Der jetzt unterbreitete Vorschlag, eine Gesamtkarte einzuführen, knüpft an das existierende Eintrittsgefüge mit einer Kombikarte für den Großen Garten und den Berggarten an. Die Gesamtkarte ermöglicht zu einem im nationalen Vergleich angemessenen Preis drei kultur- und gartenhistorisch herausragende Orte innerhalb einer Saison zu besuchen. Der Vorschlag ist Ergebnis eines sorgfältigen Abwägungsprozesses und berücksichtigt die Gesamtattraktivität Herrenhausens.

Für die BesucherInnen, die die Herrenhäuser Gärten mehrmals und regelmäßig besuchen möchten, wird es weiterhin eine Jahreskarte zum unveränderten Preis von 25 Euro geben. Ihnen wird ermöglicht, zu einem günstigen Entgelt in Höhe von 3,50 Euro auch das Museum zu besuchen.

Kulturdezernentin Marlis Drevermann erklärte: "Wir unterbreiten mit der Gesamtkarte ein Angebot, dass die Geschichte und Dokumentation Herrenhausens auf hohem Niveau mit dem Genuss des Gartens verbindet und das zu einem moderaten Preis. Dieser entspricht vergleichbaren Angeboten wie zum Beispiel Charlottenburg, Nymphenburg und Schloss Ludwigsburg."