Kunst & Kultur, Museen

Gedenkstätte Ahlem

Die Gedenkstätte Ahlem in Hannover ist ein bedeutender Ort des Gedenkens und der historischen Aufarbeitung der NS-Zeit. Sie erinnert an die Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer Opfergruppen durch das nationalsozialistische Regime und ist zugleich ein Lernort, der sich der Bildungsarbeit und der Förderung einer demokratischen Erinnerungskultur widmet.

Geschichte der Gedenkstätte

Tor der Gartenbauschule Ahlem

Tor der Gartenbauschule Ahlem

Die Gedenkstätte Ahlem befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen jüdischen Gartenbauschule, die 1893 gegründet wurde und ursprünglich jungen Juden eine landwirtschaftliche Ausbildung ermöglichen sollte. Während der NS-Zeit wurde die Schule 1941 geschlossen, und das Gelände diente fortan als Sammelstelle für Juden aus Hannover und Umgebung, die von dort aus in Konzentrationslager deportiert wurden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände als Landwirtschaftliche Schule genutzt, doch die Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte blieb wach. In den 1980er Jahren begannen erste Initiativen, die Verbrechen am Ort zu dokumentieren und der Opfer zu gedenken. 1992 eröffnete die Region Hannover schließlich die Gedenkstätte Ahlem, die seither kontinuierlich erweitert und zu einem zentralen Ort der Erinnerungskultur ausgebaut wurde.

Ausstellung und Bildungsarbeit

Die Gedenkstätte Ahlem bietet eine Dauerausstellung, die sich mit der Geschichte der jüdischen Gartenbauschule und ihrem Missbrauch durch die Nationalsozialisten auseinandersetzt. Zahlreiche Dokumente, Fotografien, persönliche Gegenstände der Opfer und audiovisuelle Medien vermitteln einen eindrucksvollen Einblick in die Lebens- und Leidensgeschichten der Menschen, die an diesem Ort interniert und deportiert wurden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Gedenkstätte liegt auf der Bildungsarbeit. Führungen, Workshops und Vorträge richten sich an Schulklassen, Jugendliche und Erwachsene. Diese Bildungsangebote sind darauf ausgelegt, die Geschichte erfahrbar zu machen und die Besucher zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Mechanismen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung anzuregen.

Die Gedenkstätte der Region Hannover bietet immer wieder öffentliche Führungen durch die Ausstellungsräume und über das Gelände der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule Ahlem an.

Veranstaltungen und Gedenken

Neben der Dauerausstellung und den Bildungsprogrammen organisiert die Gedenkstätte Ahlem regelmäßig Veranstaltungen wie Gedenkfeiern, Lesungen, Vortragsreihen und Filmvorführungen. Diese Veranstaltungen schaffen Raum für Begegnung und Dialog und holen die Vergangenheit in die Gegenwart, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Erinnerung und Mahnung wachzuhalten.
Besondere Aufmerksamkeit erhält die alljährliche Veranstaltung am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. An diesem Tag wird insbesondere der an diesem Ort begangenen Verbrechen gedacht und die Namen der Opfer verlesen.

Bedeutung für die Region Hannover

Die Gedenkstätte Ahlem hat für die Region Hannover eine wichtige Bedeutung. Sie ist ein Ort des kollektiven Gedächtnisses und trägt zur historischen Aufarbeitung und Versöhnung bei. Durch ihre intensive und kontinuierliche Bildungsarbeit leistet die Gedenkstätte einen entscheidenden Beitrag zur Förderung demokratischer Werte und einer inklusiven, toleranten Gesellschaft.

Die Gedenkstätte Ahlem ist weit mehr als nur ein Ort der Erinnerung. Sie ist ein lebendiger Lernort, der dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Verbrechen der Vergangenheit wachzuhalten und die Lehren daraus für die Gegenwart und Zukunft zu vermitteln. Jeder Besuch in der Gedenkstätte Ahlem ist eine Gelegenheit, sich der historischen Verantwortung zu stellen und sich aktiv gegen das Vergessen und gegen diskriminierende und rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft zu engagieren.

Stadtplan

Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover, Heisterbergallee 8, 30453 Hannover

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