Wie kommt man zu einem Bild von einer Stadt oder einer Landschaft? Was ist ein Wald, was ein Garten und wie groß müssen sie mindestens sein, damit sie als solche wahrgenommen werden? Fragen, denen am 06. Mai der Leipziger Spaziergangswissenschaftler Bertram Weisshaar und etwa 80 weitere Promenadologen, Planer und Politiker auf den Grund gehen werden. Anlass des Spaziergangs vom Park der Sinne in Laatzen bis zum Kronsberg in Hannover ist die Fachtagung „Grüne Räume bewegen! – Freiraumkonzepte für Lebensqualität in Stadtregionen“. Veranstalter sind die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover und die Leibniz Universität Hannover.
Auf einem ausgesuchten fünf Kilometer langen Abschnitt des Grünen Rings beschäftigt sich die Gruppe unter Weisshaars Regie insbesondere mit Fragen der Wahrnehmung von Stadt und Landschaft. Weisshaar richtet den Blick unterwegs in scheinbar bekannte Räume am Grünen Ring mit ihren spezifischen Qualitäten oder besonderen Problemlagen und gibt ungewohnte Ideen und Sichtweisen an die Hand.
„Gehen“ – meint Weisshaar – „ist die einfachste und natürlichste Art, sich eine Stadt oder Landschaft zu erschließen. Was den Forscher aber vom normalen Spaziergänger unterscheidet, ist das besondere Interesse an der Frage, wie die Landschaftsbilder entstehen. Der Spaziergang dient in diesem Sinne sowohl als Forschungsmittel, Kenntnisse zu erschließen, wie auch als besondere Kommunikationsform in einem Alltag, in dem viel selbstverständlicher gefahren als spaziert wird. Wir sind heute so mobil wie nie zuvor. Das hat nicht nur unsere sichtbare Umwelt in Form von Straßen, Bahnstrecken, Flughäfen, Siedlungen und Landschaften verändert, sondern auch unseren Blick auf die Welt fragmentiert.“
Ein- und ausblenden von Siedlung und Landschaft, der Übergang von Stadt zu Land, der Wert, die Bedeutung und der Erhalt von Freiräumen sind auch die Themen der Tagung „Grüne Räume bewegen!“ am 6. und 7. Mai in Hannover“ Es soll der Frage „nachgegangen“ werden, wie siedlungsnahe Freiräume dauerhaft gesichert sowie ihr funktionaler und ideeller Wert verbessert werden können“ sagt Dr. Frank Scholles vom Institut für Umweltplanung an der Leibniz Universität Hannover. Das Institut richtet die Tagung gemeinsam mit der Region und der Landeshauptstadt Hannover im Haus der Region in Hannover aus, gefördert wird die Veranstaltung vom Bundesamt für Naturschutz.
„Wir wollen erfolgreiche Ideen aus dem In- und Ausland austauschen, Impulse geben und neue Akzente in der Freiraumpolitik setzen“, sagt Ulrich Kinder, Fachbereichsleiter Planung und Raumordnung bei der Region Hannover. „An beiden Tagen wird in Vorträgen und Workshops diskutiert, welche Ansätze zur Freiraumentwicklung sich – bundesweit betrachtet – bewährt oder nicht bewährt haben. In der Region Hannover schauen wir dabei insbesondere auf den Grünen Ring und aktuell auf die Gartenregion Hannover. Durch eine jahrzehntelange aktive Regional- und Naherholungsplanung haben wir mit beiden Projekten durchaus beachtenswerte Freiraumkonzepte entwickelt, die einen wichtigen Beitrag zur regionalen Lebensqualität leisten.“
Weitere Informationen zur Tagung: www.hannover-gruener-ring.de.
www.region-hannover.de
PM: Region Hannover