Gewalt gegen Frauen geht alle an!
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern zum heutigen Frauentag am 8. März, die bedarfsgerechte Finanzierung von Hilfesystemen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder zur staatlichen Pflichtaufgabe zu machen.
Dazu erklären Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin im Bundesvorstand, und Brigitte Deyda, Vorsitzende des Regionsverbands Hannover:
„Gewalt gegen Frauen ist für erschreckend viele Frauen und oft auch deren Kinder brutale alltägliche Realität. 37 % aller Frauen werden mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher Gewalt. Jede siebte Frau hat seit ihrem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt in strafrechtlich relevanter Form erleiden müssen, jede vierte Frau ist Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt.
Diese erschreckenden Zahlen beweisen, dass Gewalt gegen Frauen uns alle angeht und die gesamte Gesellschaft verletzt. Wir sagen ganz deutlich: wer hier weiter schweigt, macht sich mitschuldig – Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt. Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung.
Umso wichtiger ist es, dass die Arbeit der Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Frauennetzwerke, die oftmals die letzte und einzige Anlaufstelle für Betroffene sind, dauerhaft und jenseits von Haushaltsproblemen sichergestellt wird.
Am Frauentag werben wir für den Erhalt und finanziellen Bestand der Frauenhäuser und Beratungsstellen. Der Staat muss in die Pflicht genommen werden. Wir Grüne fordern die Landesregierung auf, die Ausstattung dieser für Frauen oft überlebenswichtigen Einrichtungen als staatliche Pflichtaufgabe in der Landesverfassung gesetzlich zu verankern. Schutz vor
Gewalt darf nicht abhängig von der Haushaltslage oder einer bestimmten Regierungskonstellation sein.“