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Grundwasserbelastungen im Langenhagener Stadtteil Langenforth

Region Hannover informiert über Grundwasserbelastungen im Langenhagener Stadtteil Langenforth

Hannover/Langenhagen – Die Region Hannover hat heute begonnen, Einwohnerinnen und Einwohner im Langenhagener Stadtteil Langenforth über eine Grundwasserverunreinigung im Bereich zwischen Allerweg und Klusriede sowie östlich des Sollingweges bis zur Kurt-Schumacher-Allee zu informieren. In einem  Schreiben, das heute und morgen an rund 540 Haushalte verteilt wird, die Zugang zu Gartenbrunnen haben, wird vorsorglich empfohlen, auf die Nutzung von Grundwasser für den menschlichen Gebrauch zu verzichten. Insbesondere raten die Umweltmediziner der Region davon ab, das Wasser aus den Gartenbrunnen zum Trinken, für die Zubereitung von Lebensmitteln oder zum Duschen zu verwenden. Unbedenklich sei aber die Verwendung des Wassers für die Beregnung von Pflanzen, solange dies nicht in geschlossenen Räumen (Gewächshäuser) geschehe.

Das Grundwasser im Stadtteil Langenforth ist mit Leichtflüchtigen Halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) belastet. Die bislang nachgewiesenen Werte liegen deutlich über den sehr niedrigen Grenzwerten der Trinkwasserversorgung. Aus umweltmedizinischer Sicht ist dabei besonders der Stoff Vinylchlorid relevant, da diese Substanz Krebs auslösen kann. „Auch wenn derzeit für den Untersuchungsbereich keinerlei Hinweise auf eine Nutzung des Brunnenwassers als Trinkwasser vorliegen – alle Haushalte sind hier an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen-, hat sich die Region Hannover deshalb im Sinne des Vorsorgeaspekts und um ein Höchstmaß an Sicherheit für die potentiellen Nutzer zu gewährleisten, dazu entschieden, die Einwohnerinnen und Einwohner in Langenforth auf die möglichen Gesundheitsrisiken hinzuweisen und Verhaltensempfehlungen auszusprechen“, erklärt Regionsrat Dr. Georg Martensen.  

Dem Informationsschreiben an die Haushalte in den Straßen Klusriede, In den Kolkwiesen, Ithweg, Am Hohen Brink, Annabergweg, Masurenweg, Eiderweg, Hindenburgstraße, Spreeweg, Havelweg, Elmweg, Deisterweg, Süntelweg, Sollingweg, Harzweg, Ilseweg, Bodeweg und Helmeweg liegt ein Antwortbogen bei, auf dem Nutzer von Gartenbrunnen nähere Angaben zur etwaigen Verwendung des Wassers eintragen können. Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt der Regionsverwaltung stehen für Rückfragen bereit. Die Region Hannover plant für die zweite Augustwoche auch eine Informationsveranstaltung in den Räumen der nahe gelegenen Friedrich-Ebert-Schule.

Die Belastungen des Grundwassers in Langenforth wurden bei Untersuchungen auf dem Betriebsgelände der metallverarbeitenden Firma Avdel Verbindungselemente GmbH in der Klusriede 2004 festgestellt. Nachgewiesen wurden erhöhte Lösemittelkonzentrationen. Die anschließend von der Region Hannover angeordneten Untersuchungen zur Eingrenzung des Schadensbereiches ergaben, dass sich während des jahrzehntelangen Einsatzes von LHKW-haltigen Lösemitteln eine mehr als 600 Meter lange Schadstofffahne, ausgehend vom Firmengrundstück, entwickelt hat.

Die letzten, seit Juli 2009 vorliegenden Ergebnisse belegen nun das Vorkommen von Vinylchlorid, einem Abbauprodukt der LHKW, in erhöhten Konzentrationen in drei ausgesuchten Gartenbrunnen. Da die Grundwasseruntersuchungen gegenwärtig noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich die Schadstofffahne noch nicht lückenlos von den unbeeinflussten Bereichen abgrenzen. Weitere Untersuchungen werden vorbereitet.

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PM: Region Hannover