HaLT – Hart am Limit: Fachleute diskutieren Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Um riskanten Alkoholkonsum von Jugendlichen und Präventionsmöglichkeiten ging es am  Mittwoch, 16.4.2008,  bei einer Fachtagung im Haus der Region.  Mehr als 120 Fachleute folgten der Einladung des Fachbereichs Jugend der Region Hannover und der Arbeitsgruppe Alkoholprävention.  In vier verschiedenen Workshops ging es um den Umgang mit betroffenen Jugendlichen und um Möglichkeiten des Jugendschutzes. Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, um dem steigenden Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen zu begegnen. Im Zentrum steht das Programm „HaLT – Hart am Limit“.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hat sich bundesweit in den vergangenen sieben Jahren mehr als verdoppelt. In der Kinderklinik auf der Bult – einem der Partner für das Projekt HaLT – wurden 2007 rund 200 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung versorgt. Solche Teenager sollen künftig automatisch an Beratungsangebote weitervermittelt werden. Auch Verhaltenstrainings und präventive Maßnahmen zur Aufklärung gehören zum Projekt HaLT. Entwickelt 2003 von der „Villa Schöpflin – Zentrum für Suchtprävention“ in Lörrach, wurde das Programmm seitdem in 11 Modellstandorten bundesweit angewandt weiter ausgebaut.

Die Regionsversammlung hatte im Juli 2007 den Fachbereich Jugend beauftragt, ein Handlungskonzept zur Alkoholprävention zu entwickeln. In Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit und weiteren Expertinnen und Experten wurde das Projekt „HaLT – Hart am LimiT“ ausgewählt. Die Dauer des Projektes ist zunächst auf zweieinhalb Jahre festgelegt. Die Region Hannover finanziert „HaLT“ im Jahr 2008 mit 25.000 Euro.

Das Programm fordert nicht das Verbot von Alkohol, sondern folgt der Idee, früh und schnell einzugreifen, ehe es zu exzessivem Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen kommt. Der verantwortungsbewusste Umgang  mit Alkohol soll gefördert werden. Die Maßnahmen richten sich an Jugendliche, die wegen ihres Alkoholkonsums schon aufgefallen sind, zum Beispiel weil sie mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden,  an Kinder aus suchtbelasteten und schlecht integrierten Familien sowie an Schüler, Eltern und pädagogische Fachkräfte. Die Angebote setzen sich unter anderem aus Unterrichts- und Gruppenstunden, Projekttagen in Schule und Jugendarbeit, Elternabenden und Lehrerfortbildungen zusammen.

PM: Region Hannover

 

Kategorie: Familien
Quelle/Autor: admin