Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil und der Generalsekretär der VolkswagenStiftung Dr. Wilhelm Krull läuten den Wiederaufbau ein.
Heute, am 3. Juli 2009, wurde der Erbbaurechts- und Mietvertrag zum Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen zwischen der Landeshauptstadt Hannover und der Vermögensanlagegesellschaft Immobilien-Verwaltungs- und Anlagegesellschaft Dr. A. Steiger KG (IVA KG), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der VolkswagenStiftung, unterzeichnet.
Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil und der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull, haben damit den ersten wichtigen Schritt getan zum Wiederaufbau des von den Welfen einst als Sommerresidenz genutzten Schlosses.
Das Schloss Herrenhausen, ein barocker, in mehreren Abschnitten entstandener Bau, wurde von Georg Ludwig Laves Anfang des 19. Jahrhunderts im Stil des Klassizismus umgestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau zerstört; damit verlor das Gesamtensemble des Großen Gartens einen wichtigen Bezugspunkt. Mit dem heutigen Tag geben die Landeshauptstadt Hannover und die VolkswagenStiftung gemeinsam den Startschuss für das Schließen dieser Baulücke.
Gemäß dem Erbbaurechts- und Mietvertrag überlässt die Landeshauptstadt Hannover der stiftungseigenen Gesellschaft das Grundstück im Großen Garten für 99 Jahre. Ein Erbbauzins wird nicht erhoben. Die Gesellschaft (IVA KG) verpflichtet sich zur Errichtung der äußeren Hülle des Schlosses nach dem von Laves historisch vorgegebenen Baukörper und zum Innenausbau zu einem modernen Tagungszentrum. Dieses wird an mindestens hundert Tagen im Jahr von der VolkswagenStiftung für wissenschaftliche Veranstaltungen genutzt.
Das Tagungszentrum wird durch ein Museum ergänzt, das die – unter anderem mit dem Namen Gottfried Wilhelm Leibniz verknüpfte – besondere kultur- und geistesgeschichtliche Bedeutung des Ortes dokumentiert. Die Symbiose dieser beiden Nutzungen aus modernem Tagungszentrum und dem kulturhistorisch ausgerichteten Museum wird den Wissenschaftsstandort Hannover und dessen bedeutende Tradition weiter stärken und das Zusammenspiel zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft verdeutlichen. Die Museumsräume werden an die Stadt Hannover vermietet.
Die Verträge enthalten darüber hinaus Vereinbarungen, die den parallelen Betrieb in den Gärten, im Museum und im Tagungszentrum regeln.
Stephan Weil und Dr. Wilhelm Krull betonten, dass die Wiedererrichtung der Sommerresidenz die Attraktivität des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Hannover stärken und die kulturhistorische Dimension Herrenhausens und der Stadt Hannover noch mehr zum Leuchten bringen werde.
Oberbürgermeister Stephan Weil erklärte: "Ich freue mich, dass das im Jahr 1943 zerstörte Schloss in der klassizistischen Bauweise nach den Plänen des Hofbaumeisters Georg Ludwig Laves wieder aufgebaut wird. Natürlich wird es sich einfügen in die Ursprungsidee der gesamten Sommerresidenz. Der von der VolkswagenStiftung zu realisierende Neubau mit Tagungszentrum und Museumsbereich wird diesen Ort wieder zu einer Stätte der Wissenschaft und des kulturellen Denkens machen."
Der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull fügte hinzu: "Wir können jetzt unverzüglich die nächsten Schritte gehen: als Erstes stehen bauforscherische Untersuchungen zur Rekonstruktion des ursprünglichen Aufmaßes an; im Anschluss kann dann der Architektenwettbewerb stattfinden. Wir hoffen nach wie vor, dass im Jahr 2012 die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hannover 'ihr' Schloss Herrenhausen wieder haben werden und dort bereits erste Veranstaltungen stattfinden können. Die nächsten Jahre werden für uns alle sehr spannend!"
PM: Landeshauptstadt Hannover