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Hypnose – wie das psychotherapeutische Verfahren bei Süchten helfen kann

Die therapeutische Hypnose ist ein anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren, das meist in einen Gesamtrahmen eingebettet ist. Hypnosesitzungen können bei der Bewältigung verschiedener Probleme wie beispielsweise Süchten helfen. Wer beispielsweise aufhören möchte zu rauchen oder eine Spielsucht überwinden will, dem kann die Hypnose bei der Problembewältigung helfen.

Welche Süchte sind weit verbreitet?

Jedes Jahr sterben in Deutschland 74.000 Menschen durch den Konsum von Alkohol. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums liegt bei 9 Millionen Personen ein problematischer Alkoholkonsum vor – weitere 7,9 Millionen konsumieren Alkohol in einer für die Gesundheit bereits riskanten Form. Auch das Rauchen ist in der Bevölkerung eine weit verbreitete Abhängigkeit. 23 Prozent der Erwachsenen in Deutschland – das entspricht 12 Millionen Menschen – rauchen (Stand 2021). Ein zwanghaftes Verhalten kann jedoch nicht nur den Konsum von Substanzen, sondern auch in Bezug auf andere Erlebniszustände entstehen. Die Glücksspielsucht ist ein offiziell anerkanntes Krankheitsbild und wird als pathologisches Glücksspiel oder „Gambling Disorder“ bezeichnet. Allein in Deutschland weisen 1,3 Millionen Personen eine Glücksspielstörung auf – weitere 3,2 Millionen zeigen sogar ein riskantes Spielverhalten (Stand 2021). Eine Hypnosetherapie kann bei der Rauchentwöhnung sowie bei der Bewältigung von Alkohol- und Spielsucht helfen.

Wie kann die Hypnose bei einer Sucht helfen?

Hypnosesitzungen können (gegebenenfalls begleitend zu einer medikamentösen Behandlung) dazu beitragen, eine Suchterkrankung zu überwinden. Die Sitzungen helfen dabei, die tiefer liegenden Ursachen zu finden. Diese können sehr vielfältig sein. Ursächlich für eine Spielsucht können unter anderem soziale Benachteiligungen, aber auch ein seelischer Schick sein. Allen Süchten gemeinsam ist, dass ein Abhängigkeitsverhältnis entsteht, das unterschiedliche schädliche Folgen nach sich ziehen kann. Ohne Unterstützung ist es für Betroffene nur sehr schwer, aus dieser Situation herauszukommen. Die Hypnose ermöglicht einen Zugang zu Verdrängtem, indem eine Verbindung zum Unterbewusstsein hergestellt wird. In diesem Zustand der Trance tritt eine Entspannung ein, die dabei helfen kann, angstbesetzte Themen zu verarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass zunächst ein individuelles Therapiekonzept durch ausführliche Gespräche erarbeitet wird. Da körperliche Beschwerden in einigen Fällen auch seelische Auslöser haben, kann die Hypnose eine ergänzende Behandlungsmethode sein. Auch zur Rauchentwöhnung kann die Hypnose beitragen, indem der Wille aufzuhören gefestigt wird. Gleiches gilt für die Alkoholsucht. Es liegt eine physische Abhängigkeit vor, wodurch beim Aufhören auch körperliche Entzugserscheinungen auftreten können. Durch Hypnosetherapie ist es nicht möglich, alle Beschwerden vollständig zu lindern. Dennoch können die Sitzungen unterstützen und für einen besseren Umgang mit Problemen sorgen.