Am Montag (22. Juni) geht der öffentliche Dialog "Hannover City 2020" unter dem Motto "Die schöne Stadt" in seine nächste Runde. Im Innenstadtforum um 19 Uhr im Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz 1, beschäftigt sich Hans Werner Dannowski als einer der drei Mentoren passend zum Thema des Abends mit den gesellschaftspolitischen und ästhetischen Aspekten einer Stadt und plädiert für die Wiederkehr des Schönen in das allgemeine Bewusstsein der Stadtbevölkerung. Im Anschluss stellt die Planungsgemeinschaft Machleidt + Partner/Michael Braum + Partner/bgmr Landschaftsarchitekten erste Ansätze dem Plenum zur Diskussion vor, die mögliche Entwicklungsperspektiven wichtiger Interventionsorte wie Klagesmarkt, Marstall, Köbelinger Markt, Trammplatz und Leibnizufer skizzieren. Thematisiert wird dabei unter anderem ein möglicher Rückbau von Fahrspuren im Bereich des Cityrings, um den damit geschaffenen Raum stadtplanerisch neu zu gestalten. Brigitte Holz vom Planungsbüro Freischlad + Holz moderiert die öffentliche Veranstaltung, der Eintritt ist kostenlos.
O-Ton von Stadtbaurat Uwe Bodemann
"Der Bereich Klagesmarkt ist dadurch geprägt, dass er infolge der Verkehrsplanungen in der Nachkriegszeit von seinen ursprünglichen funktionalen Bezügen getrennt und der Nikolaifriedhof zerschnitten wurde. Im Rahmen von Hannover City 2020 sollen Potenziale entwickelt werden, um die Abfolge der öffentlichen Räume Klagesmarkt, Platz an der Christuskirche und Nikolaifriedhof im städtischen Gefüge funktional und gestalterisch zu stärken. Eine Bebauung des Klagesmarktes könnte dabei eine Entwicklungsalternative sein", erläutert Stadtbaurat Uwe Bodemann beispielhaft die Überlegungen der städtebaulichen Neugestaltung.
Im Interventionsraum Altstadt-Südstadt zielen die Fragestellungen darauf ab, wie es gelingen kann, das Rathaus besser an die Innenstadt anzubinden, den Trammplatz in seiner Funktion als repräsentativer Stadtplatz und Kristallisationspunkt des öffentlichen Lebens zu stärken und den Köbelinger Markt städtebaulich neu zu ordnen. In Alternativen wird dargestellt, wie durch freiraumplanerische Maßnahmen die innerstädtische Verbindung zwischen Maschseeraum und Herrenhausen oder durch bauliche Maßnahmen die Calenberger Neustadt stärker mit der Altstadt verknüpft werden kann.
Das Leibnizufer und der Friedrichswall sind prägnante Beispiele dafür, wie das Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt in der Nachkriegszeit in Form eines "fließenden" Stadtraumes mit breiten Straßenzügen und baulichen Solitären umgesetzt wurde. "Erste Ergebnisse einer Verkehrsuntersuchung durch das hannoversche Büro SHP zeigen, dass der Cityring zwischen Goethestraße und Aegidientorplatz unter Wahrung seiner heutigen verkehrstechnischen Leistungsfähigkeit umgebaut werden könnte. So ist am Leibnizufer, auf dem Friedrichswall und in der Lavesallee eine leistungsfähige Abwicklung des Verkehrs mit einer durchgehend zweistreifigen Führung in beide Richtungen eine durchführbare Option. Die Knotenpunkte Friederikenplatz, Osterstraße und Aegidientorplatz könnten zudem deutlich kompakter gestaltet werden", sagt Stadtbaurat Bodemann.
In diesem zweiten Forum des Jahres geht es um das räumliche Profil der Innenstadt und damit auch um die identitätsstiftenden Merkmale der Stadt. In dem Ringen um Unverwechselbarkeit spielen die stadtbildprägenden Elemente und die historische Verankerung gerade in räumlichen Zusammenhängen eine zentrale Rolle. Um Chancen und Potenziale aufzudecken, hat die Arbeitsgemeinschaft Machleidt + Partner/Michael Braum und Partner die historischen Schichten der Stadtentwicklung Hannovers analysiert und aufgezeichnet, wie sich der Stadtgrundriss im Laufe der Jahrhunderte in zeitlichen Epochen verändert hat. Entstanden sind dabei rund ein Dutzend Exponate, die noch bis zum 29. Juni 2009 werktags von 8 bis 18 Uhr im ersten Obergeschoss der Bauverwaltung, Rudolf-Hillebrecht-Platz 1, in einer Ausstellung zu sehen sind.
Das dritte und letzte öffentliche Innenstadtforum dieses Jahres findet am 9. September ebenfalls im Sprengel Museum Hannover statt. Im kommenden Jahr wird ein internationaler Planungswettbewerb durchgeführt, dessen Ergebnisse bis 2020 schrittweise umgesetzt werden sollen. Weitere aktuelle Informationen zu "Hannover City 2020" hält das Internet unter www.hannovercity-2020.de bereit.
PM: Landeshauptstadt Hannover