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Jugendliche Klimaaktivisten erlebten Menschenrechtsverletzungen in Kopenhagen

Niedersächsisches Jugendumweltnetzwerk verurteilt Polizeigewalt bei Klimagipfel
Nun gilt es die Frustration und den Schock des Erlebten "für eine gute Tat bestraft zu werden" zu verarbeiten.

Mit 3 Bussen fuhren 130 junge UmweltaktivistInnen des Jugendumweltnetzwerks Niedersachsen – JANUN e.V. aus Hannover, Göttingen und Lüneburg nach Kopenhagen zur UN-Klimakonferenz um unter 100.000 Menschen aus aller Welt zu demonstrieren – und machten schockierende Erfahrungen!

"Die Brutalität mit der gegen friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten, vorgegangen wurde ist unfassbar – wir sind in Kopenhagen Zeugen von Menschenrechtsverletzungen geworden!", berichtet Hauke Edeler (19), Vorstandsmitglied von JANUN e.V. "Die dänische Polizei hat keinerlei Rücksicht genommen und mit Tränengas und Pfefferspray wahllos um sich geschossen – auch auf wehrlos sitzende Aktivisten!"

Gemeinsam mit anderen Freiwilligen hatte Hauke "viel Zeit und Mühe investiert um friedlichen und bunten Protest gegen eine marktförmige Lösung der Klimakrise auf die Straße zu bringen". Dazu gehörte auch die Organisation der 3 Busse nach Kopenhagen. Ihre Bemühungen sehen die Jugendlichen durch diese Gewaltorgie der Polizei zunichte gemacht.

Die unerwarteten Gewalterfahrungen in Kopenhagen konnten nicht alle Jugendlichen vor Ort aushalten: "Freunde von mir sind vor Ende der Woche nach Hause gefahren, weil sie den psychischen Druck nach einer grundlosen Inhaftierung mit Fesselung auf kaltem Boden über Nacht nicht mehr ausgehalten haben", berichtet Hauke. Auch laut der Polizei gab es keine konkreten Vorwürfe gegen die jugendlichen Klimaaktivisten.
Zum Teil gab es für die Inhaftierten weder die Möglichkeit die Toilette zu besuchen, noch waren Esssen oder Trinken vorhanden.

Nicht nur die Aktivisten auf der Straße waren von Polizeigewalt betroffen. Auch Delegierte der UN-Konferenz und akkredidierte NGO-Vertreter waren bei einer friedlichen Protestaktion aus dem Konferenzzentrum geworfen und auf der Straße von der Polizei geschlagen worden, wie unter anderem von der Frankfurter Rundschau berichtet wurde.

Das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen – JANUN e.V. hatte im Vorfeld der UN-Klimakonferenz zahlreiche vorbereitende Seminare für jugendliche Interessierte, wie den Kongress "klimaMACHTflucht" im Juli in Hannover sowie zahlreiche weitere kritische Veranstaltungen in Lüneburg, Celle und Göttingen angeboten.

Die Aktiven wollen weiterhin an ihren Projekten und Aktionen zum Thema Klimawandel bei JANUN arbeiten und auch Andere ermuntern es ihnen gleich zu tun, denn "nach solchen Vorfällen ist es besonders wichtig weiterzumachen und zu zeigen, dass man mit dem Status Quo nicht einverstanden ist.", so Hauke abschließend.

www.janun.de