Kampf gegen illegale Beschäftigung: Zoll in Hannover leitet über 2.000 Verfahren ein

Kriminelle Machenschaften von Unternehmen – Halbjahresbilanz:

IG BAU fordert mehr Personal für „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“

Fahnder des Hauptzollamtes Hannover haben im ersten Halbjahr 2008 über 2.000 Ermittlungsverfahren wegen illegaler Beschäftigung eingeleitet. Darauf hat die IG BAU Niedersachsen-Mitte hingewiesen. Insbesondere der Bau sei von illegalen Machenschaften durch Schwarzarbeits-Firmen betroffen. Auf Baustellen in der Region seien hinterzogene Steuern, nicht gezahlte Sozialabgaben und Verstöße gegen Mindestlöhne keine Einzelfälle. „Durch illegale Beschäftigung und organisierte Schwarzarbeit werden tariftreue Betriebe an den Rand des Ruins gedrängt. Gegen unseriöse und kriminelle Dumping-Unternehmen, die ihre Beschäftigten mit Billiglöhnen abspeisen, haben Firmen, die ihre Angestellten korrekt beschäftigen, im Wettbewerb kaum eine Chance“, so der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes, Werner Giesemann. Die illegalen Machenschaften von Betrieben kosteten reguläre Jobs. Zudem verursachten sie hohe Schäden für die Steuer, für die Rentenkasse, für die Kranken- und die Pflegeversicherung. „Lohn-Dumping-Firmen und Betriebe, die Sozialabgaben nicht abführen, dürfen bei privaten und öffentlichen Bauvorhaben in der Region keine Chance mehr haben“, so Giesemann. Deshalb müsse die erfolgreiche Arbeit der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ des Hauptzollamtes Hannover weiter ausgebaut werden. Vor dem Hintergrund wachsender Aufgaben sei es allerdings notwendig, die Personalausstattung des Zolls deutlich zu verbessern. Werner Giesemann: „Neben der eigentlichen Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung muss der Zoll in immer mehr Branchen die Einhaltung von Mindestlöhnen kontrollieren. Dafür braucht die ‚Finanzkontrolle Schwarzarbeit’ in Hannover dringend mehr Mitarbeiter.“