Die Verwaltung hat heute (Dienstag, 12. August) die AnwohnerInnen von Kanal- und Mehlstraße über den Sachstand der Reaktionen auf Beschwerden wegen Lärmbelästigungen und Verschmutzungen in den Straßenzügen informiert.
Beschwerden von AnwohnerInnen geht eine vom Oberbürgermeister eingesetzte Arbeitsgruppe nach, der neben der Stadtbezirksmanagerin und StraßensozialarbeiterInnen der Stadt VertreterInnen der Polizei, des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover aha sowie Phoenix e.V. angehören.
Eine Ursache der Beschwerden ist das regelmäßige Zusammentreffen von rund 150 Jugendlichen aus der "Gothic-Szene".
Die Jugendlichen halten sich freitags abends im Kurvenbereich Mehlstraße/Kanalstraße auf. Eigentlicher "Sammelpunkt" ist das Operndreieck, von dem die Jugendlichen als Gruppe zur Ausfahrt des Parkhochhauses Mehlstraße wechseln. Da sie sich hier auf einem Privatgrundstück aufhalten und keine Straftatbestände vorliegen, besteht aus Sicht der Polizei keine rechtliche Handhabe, die Jugendlichen des Platzes zu verweisen. Auch der städtische Jugendschutz sieht keinen Handlungsbedarf. Durch ihr avantgardistisches Auftreten fallen die jungen Leute zwar optisch auf, aus rechtlicher und pädagogischer Sicht ist die Gothic-Szene aber eher unauffällig.
Städtischer Jugendschutz und Polizei setzen daher auf verstärkte Beobachtungen und Gespräche: Den jungen Leuten sollen die Schwierigkeiten deutlich gemacht werden, die sie durch Vermüllung und Lärmbelästigung verursachen. Sie sollen von verändertem Verhalten überzeugt werden.
Flankierend wird aha zusätzliche Müllbehälter im Kurvenbereich Mehlstraße/Kanalstraße aufstellen. Außerdem hat der Betreiber des Parkhauses, Union Boden, mehrere helle Strahler aufgestellt, um den Bereich besser einsehbar zu machen. Die Aufenthaltqualität wird eingeschränkt durch Absenken des Hochbeetes und den Abbau von Sitzpollern.
Zu Beschwerden hatte weiterhin die Musiklautstärke des Unternehmens Sausalito/Skybeach geführt. Im Zuge von Lärmmessungen Ende Mai 2008 wurde die Musikanlage technisch justiert und verplombt. Aktuell gehen keine Lärmbelästigungen vom Skybeach aus.
Die AnwohnerInnen fordern aufgrund von Belästigungen durch das Verhalten von Freiern und Prostituierten eine Verlagerung des Straßenstrichs. Die Stadt hält an der seit 2005 bestehenden Regelung fest, da sie in der nach ausführlicher Prüfung in Kooperation mit AnwohnerInnen, der Polizei und Phoenix e.V. beschlossenen Variante die beste der infrage kommenden Alternativen sieht.