Zahl der Straftaten weiter rückläufig – Hannover wird immer sicherer

Kriminalitätsverteilung in Hannover 2016 - 2020Auch wenn einzelne Taten in den sozialen Medien immer wieder hochgekocht werden, die Gesamtzahl der Straftaten in Hannover ist auch 2020 wieder gesunken. Im Sicherheitsbericht der Polizeidirektion Hannover werden die Kriminalitätszahlen für das Jahr 2020 aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt auf Taten im öffentlichen Raum die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen.

Die Gesamtzahl der Straftaten ist von 2016 mit 83.890 Fällen auf 68.540 Fälle im letzten Jahr zurück gegangen.

Die Corona-Pandemie hatte einen Anteil daran das sich auch die Kriminalität in andere Bereiche verlagerte. Die veränderten Formen der Arbeitswelt durch Homeoffice und Kurzarbeit führten zu einer erhöhten Präsenz im eigenen Wohnraum und einem starken Rückgang der Mobilität. Auch die Beschränkungen der Einreise nach Deutschland sowie innerhalb des Landes zeigten spürbare Auswirkungen auf überörtlich agierende Tätergruppierungen und hierdurch auf bestimmte Kriminalitätsbereiche. Durch Beschränkungen im Einzelhandel erfolgte zum einen ein anderes Konsumverhalten, zum anderen führte dies zu einer Reduzierung von Tatgelegenheiten. Auch durch den Wegfall von Großveranstaltungen wie (Schützen-) Feste, Messen, Fußball etc. sowie die Schließung von Diskotheken, Kneipen und Bars kam es zu einem deutlichen Rückgang der Fälle in einzelnen Deliktsbereichen.

Es besteht also überhaupt kein Grund dafür, das konservative und im gesteigerten Maß rechte Parteien im Wahlkampf die Sicherheitskarte ziehen. Wie auch die allgemeine Kriminalstatistik Hannover zeigt wird das Leben in der Landeshauptstadt schon seit Jahren immer sicherer.

In der Auswertung der Polizeidirektion Hannover sind alle Straftaten nach Stadtbezirken und Stadtteilen aufgeschlüsselt.

Kriminalitätsverteilung in Hannover 2016 bis 2020 (Download PDF)

Bevölkerung 2019Straftaten 2016Straftaten 2020
Stadtbezirk Mitte368082552121368
Vahrenwald-List7110072166344
Bothfeld-Vahrenheide5001240333635
Buchholz-Kleefeld4544438983767
Misburg-Anderten3388423401839
Kirchrode-Bemerode-Wülferode3239425282059
Südstadt-Bult4354043654431
Döhren-Wülfel3469128553100
Ricklingen4590436623521
Linden-Limmer4541666855097
Ahlem-Badenstedt-Davenstedt3413221622195
Herrenhausen-Stöcken3732235953137
Nord3267256694443
Hannover Gesamt5433198389068540

Pressemitteilung: Kriminalitätsverteilung in Hannover 2016 bis 2020

Die Polizei und die Stadt Hannover veröffentlichen im dritten Quartal den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. Dabei werden die aktuellen Kriminalitätszahlen für das Jahr 2020 – aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil – vorgestellt. Beide Behörden gewährleisten damit eine größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung und setzen ihren intensiven Austausch mit den Vertretenden der örtlichen Gremien fort.

Der jährlich erscheinende Sicherheitsbericht hat ausschließlich Delikte im Fokus, welche einen Bezug zum öffentlichen Raum haben und / oder das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen. Hierbei werden insbesondere folgende Straftaten im Vier-Jahres-Vergleich betrachtet: Gesamtstraftaten (Ohne Staatsschutz- und Verkehrsdelikte), Raubdelikte, Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (u.a. Wohnungseinbrüche), Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte.

In den Sicherheitsbericht fließen keine Straftaten ohne Tatort ein. Hierunter fallen u.a. Betrugsdelikte aus dem Bereich „Cybercrime“ bei denen kein Tatort ermittelt werden konnte.

Für die Landeshauptstadt Hannover ist für das Jahr 2020 ebenfalls, wie bereits für das Jahr 2019 festgestellt, ein rückläufiger Trend an Straftaten zu verzeichnen. In dem zu betrachtenden Zeitraum 2020 müssen die besonderen Umstände während der Covid-19 pandemiebedingten Einschränkungen berücksichtigt werden, die direkt Auswirkungen auf das Kriminalitätsgeschehen hatten.

Im Jahr 2019 wurden noch 69.613 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Im Jahr 2020 dagegen wurden 68.540 Gesamtstraftaten registriert. 65.005 Straftaten davon konnten den einzelnen Stadtbezirken/Stadtteilen zugeordnet werden. Durch technische Anpassungen ist ein leichter Anstieg zum Vorjahr 2019 zu verzeichnen. Nunmehr können zum Beispiel Straftaten, welche in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Hannover fallen, dem Stadtteil Mitte zugeordnet werden. Dies bedeutet, dass Straftaten, welche im Bereich des Hauptbahnhofes durch die Bundespolizei aufgenommen worden sind, jetzt dem Stadtteil Mitte zugeordnet sind. Hervorzuheben ist, dass Pandemiebedingt eine veränderte Form der Arbeitswelt und der Mobilität stattgefunden hat. Somit führten die Präsenz im eigenen Wohnraum durch Homeoffice oder Kurzarbeit und die Einschränkungen zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland für überörtlich agierende Tätergruppierungen zu einem Rückgang der Wohnungseinbrüche auf 706 Taten. Im Vorjahr wurden 1037 Taten verzeichnet. Ebenfalls ist ein Rückgang der Körperverletzungsdelikte festzustellen. Im Jahr 2020 wurden 6881 Körperverletzungen registriert (2019: 7238 Körperverletzungen). Durch den Wegfall von Großveranstaltungen, wie beispielsweise das Schützen- und das Maschseefest, sind die Tatgelegenheiten reduziert worden.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität machen fast 80 Prozent der bekannt gewordenen Straftaten die allgemeinen Verstöße „Besitz von Rauschgift“ aus. Die restlichen 20 Prozent sind als Handelsdelikte einzuordnen. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte sagt grundsätzlich nichts über die räumliche Verteilung der Straftaten aus, sondern sie legt in der Regel offen, an welchen Orten die Polizei Feststellungen getroffen oder Hinweise hierzu erhalten hat.

„Die Pandemie hat sich nicht nur auf das öffentliche Leben und die Kriminalität ausgewirkt, sondern auch auf die gemeinsamen Maßnahmen zur Erhöhung von Sicherheit und Ordnung in der Landeshauptstadt Hannover. Gleichzeitig war der Alltag beider Behörden von der Durchsetzung der jeweiligen aktuellen Corona-Verordnung geprägt. Wir freuen uns, dass wir die gemeinsamen Streifen mit dem Ordnungsdienst der Landeshauptstadt Hannover nun wieder intensivieren können. Durch die gemeinsame Präsenz möchten wir die Ansprechbarkeit für alle gewährleisten und das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Landeshauptstadt stärken.“ äußert sich Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe.

Das Jahr 2020 war ein außergewöhnliches Jahr für die Bevölkerung, die Landeshauptstadt und für die Polizeidirektion von Hannover. Die Tätigkeiten des Ordnungsdienstes und der Polizei Hannover wurden durch den Umgang mit der Covid-19-Pandemie stark geprägt. Durch das Land Niedersachsen und die Region Hannover wurden seit Mitte März 2020 zahlreiche ordnungsrechtliche Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie erlassen. Für die Durchsetzung dieser Regelungen arbeiteten die Stadt Hannover und die Polizeidirektion Hannover zusammen im engen Austausch. Der Ordnungsdienst hat allein 427 Mal in Ladengeschäften die jeweils aktuell geltenden Coronabestimmungen kontrolliert. Hiervon führten etwa 10 Prozent zur Schließung des Geschäfts. Mehr als 11.000 Mal wurden Personen auf die Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln hingewiesen. Insgesamt wurden durch Mitarbeitende der Stadt Hannover 28.161 Bürgergespräche geführt. Im Stadtgebiet hat das Ordnungsamt 1.623 Verstöße gegen die Spielplatzsatzung festgestellt. 388 Verstöße wurden mit einem Platzverweis geahndet.

„Mit dem diesjährigen Bericht legen die Polizeidirektion Hannover und die Landeshauptstadt zum vierten Mal einen gemeinsamen Sicherheitsbericht vor.“, so Dr. Axel von der Ohe, Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Ordnung bei der Landeshauptstadt Hannover. „Die Einführung eines solchen gemeinsamen Reportings hat sich bewährt. Es schafft Transparenz über die Tätigkeit von Polizei und städtischem Ordnungsdienst und leistet einen wichtigen Beitrag für eine faktenbasierte Bewertung der jeweils aktuellen Ordnungs- und Sicherheitslage. Der Bericht ist zudem ein ganz konkreter Beleg für die gelebte Sicherheitspartnerschaft von Polizei und Stadtverwaltung.“

Bildquellen:

  • Kriminalitätsverteilung in Hannover 2016 – 2020: Polizeidirektion Hannover